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Verführerische Unschuld

Verführerische Unschuld

Titel: Verführerische Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathleen Galitz
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setzen konnte. Er rückte seinen Stuhl dicht ans Bett.
    “Ich habe dir einst einen Bonus für deine Arbeit versprochen, und ich möchte meinem Schöpfer nicht gegenübertreten, ohne mein Versprechen einzulösen.”
    Grant schüttelte ungläubig den Kopf. “Jetzt ist nicht der Augenblick, um …”
    “Mir bleibt nicht mehr viel Zeit”, keuchte Paddy. “Ich habe überlegt, wie sehr doch unser Stolz der Erfüllung unserer Träume im Weg stehen kann. Stolz und die Umstände.”
    Grant nickte. Sein Herz quoll über vor Liebe zu dem bemerkenswerten Mann, der ihn wie einen Sohn bei sich aufgenommen hatte. War es möglich, dass Paddy es geschafft hatte, genügend Geld für Grant beiseitezulegen, damit er sich die Ranch kaufen konnte, nach der er sich sehnte? Und das, obwohl die Existenz von L.L. Drilling auf dem Spiel stand? Der Gedanke trieb ihm Tränen der Dankbarkeit in die Augen. Es war unglaublich, wie selbstlos Paddy in so einer kritischen Stunde sein konnte. Aber in diesem Moment erschien Grant sein Lebenswunsch so unwichtig.
    “Mir wäre lieber, du würdest dich darauf konzentrieren, wieder gesund zu werden, Paddy”, sagte er und schluckte mühsam. “Ich weiß, du machst dir Sorgen wegen deines Versprechens, aber du schuldest mir nichts. Es ist eher umgekehrt.”
    Die Tränen, die ihm in die Augen stiegen, überraschten ihn selbst am meisten. Grant hatte seit dem Tod seiner Mutter nicht geweint. “Wenn es irgendetwas gibt, das ich tun kann, um dich glücklich zu machen, sag es mir. Und ich werde alles tun, was in meiner Macht steht.”
    “Ich bin froh, dass du das sagst”, brachte Paddy leise hervor. Die Sorge in seinen Augen verschwand, und er lächelte schwach. “Ich habe gesehen, wie du dich von einem wütenden, unglücklichen Jungen in einen Mann mit Charakter verwandelt hast – ein Mann, dem ich unbesorgt meine Firma überlassen kann.”
    Grant hielt den Atem an. Die Richtung, die das Gespräch nahm, wurde ihm immer unangenehmer. Es war nicht nur, dass Caitlyn sich betrogen fühlen würde von diesem großherzigen Angebot ihres Vaters. Tatsache war nun einmal, dass die Bohrgesellschaft ihm nie so viel bedeuten würden wie Paddy.
    Soweit es Grant anging, war die Suche nach Öl nur ein Weg, zu Geld zu kommen, damit er sich ein hübsches Stück Land kaufen und sich ein richtiges Heim aufbauen konnte. Eines wie das, in dem er aufgewachsen war.
    “Ein Mann, der es wert ist, die Hand meiner Tochter zu bekommen”, fuhr Paddy fort.
    Grant war noch so versunken in seine eigenen Gedanken, dass er sich einen Moment einbildete, Paddy hätte ihm seine Tochter angeboten. Seine Lippen verzogen sich zu einem schiefen Lächeln, als er sich Caitlyns Reaktion auf so ein Ansinnen vorstellte. Es war schon seltsam, was der Mangel an Schlaf mit einem anstellen konnte.
    Er räusperte sich und fragte: “Was hast du eben gesagt?”
    “Ihr beide seid füreinander bestimmt. Ich wünschte nur, ich könnte noch eine Weile da sein, um die wunderhübschen Kinder zu sehen, die ihr haben werdet.”
    Grant hob ungläubig den Kopf. Das konnte doch unmöglich der große Bonus sein, von dem Paddy gesprochen hatte, oder?
    “Glaubst du nicht, dass Caitlyn auch etwas dazu sagen sollte?”, brachte er hervor. “Hat sie nicht schon einen anderen Mann im Sinn, einen mit mehr Verstand im Kopf als Schwielen an den Händen?”
    “Das ist genau die Art von Mann, die sie nicht braucht. Im Laufe der Jahre habe ich mit angesehen, wie sie alle möglichen gezierten Intellektuellen weggeschickt hat. Die Wahrheit ist, dass ich mir Sorgen um sie mache, Grant. Wenn ich fort bin, ist keiner da, der sie vor rücksichtslosen Typen beschützt, die keine Skrupel hätten, sie nur wegen ihres Geldes zu heiraten.”
    Grant hatte nicht das Herz, seinem alten Freund in Erinnerung zu bringen, dass sein Unternehmen nicht mehr so viel Geld abwarf, als dass ein Mitgiftjäger daran interessiert sein könnte. Im Grunde hielten sie sich nur noch mit Mühe über Wasser. Aber er verstand trotzdem Paddys Angst davor, seine Tochter ohne Schutz zurückzulassen. Außerhalb der Kreise, in denen sie aufgewachsen war, war sie eine leichte Beute für Männer, die mit den Gefühlen einer Frau spielten.
    Paddy fuhr mit immer schwächer werdender Stimme fort. “Vertrau mir. Ich habe Augen im Kopf. Ich weiß, was meine Tochter braucht und was sie verdient. Du bist der Beste für sie. Und jetzt würde ich es zu schätzen wissen, wenn du sie zu mir rufen würdest.”
    Grant dachte

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