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Verführerische Unschuld

Verführerische Unschuld

Titel: Verführerische Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathleen Galitz
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geheiratet hatte. Der Anblick des kleinen Wohnwagens, den sie teilen würden, ließ seine Phantasie in verbotenes Territorium abdriften.
    Es war schon schwer genug gewesen, seine Finger bei sich zu behalten, solange Paddy noch da gewesen war. Ohne seine Anwesenheit traute Grant sich selbst nicht über den Weg. Caitlyn war ein so faszinierendes Geschöpf -- teils verführerisches Kätzchen, teils unschuldiges Kind. Und gerade diese Mischung zweier Gegensätze zog ihn am meisten an.
    Da Caitlyn immerhin der Heirat zugestimmt hatte, konnte Grant nicht ganz verstehen, warum sie unbedingt wollte, dass ihre Beziehung platonisch blieb. Er erinnerte sich an das Entsetzen in ihren Augen, als er das Thema aufgriff, und glaubte, dass es weniger etwas mit der Annullierung zu tun hatte, sondern mit ihrer Abneigung, von einem Mann, der ihr gesellschaftlich unterlegen war, Kinder zu bekommen. Grant musste nicht nur gegen seine Leidenschaft ankämpfen, sondern auch gegen seine Wut. Dabei konnte er sich nichts Schöneres vorstellen, als ein, zwei dunkelhaarige Kinder zu haben, die ihrer Mutter ähnelten. Er spürte einen Stich tiefen Bedauerns. Bisher hatte er sich nur eine Ranch gewünscht, auf der er Ruhe und Frieden finden konnte. Plötzlich war es ihm nicht mehr genug. Die Sehnsucht in seinem Herzen würde das Ranchhaus leer erscheinen lassen.
    Als er den Jeep vor dem Wohnwagen zum Stehen brachte, setzte er Caitlyn seinen Plan auseinander. “Ich werde die Nachtschicht übernehmen. Du wirst sicher bequemer schlafen, wenn ich nicht in der Nähe bin.”
    Er hatte eigentlich erwartet, dass sie sich freuen würde, und war erstaunt, als er Enttäuschung in ihren großen Augen sah.
    Nach kurzem Zögern meinte sie jedoch nur: “Du bist doch jetzt wahrscheinlich hungrig. Ich mache dir gern etwas zu essen.”
    Grant lächelte schief. “Liebes, du brauchst dich nur besorgt um mein Wohlergehen zu zeigen, wenn einer der Männer in der Nähe ist. Ich kann sehr gut allein für mich sorgen. Immerhin tue ich das schon seit ziemlich langer Zeit.”
    Obwohl seine Zurückweisung sie gekränkt hatte, erbebte Caitlyn, als er sie mit einem Kosewort ansprach. Was für ein Dummkopf sie doch war! Sicher probte er nur für den Ernstfall, wenn andere zugegen waren.
    “Schön”, erwiderte sie knapp, als sie wieder sprechen konnte. Er sollte nicht glauben, dass sie ihn bei sich haben wollte. Sie sprang aus dem Jeep, ohne auf ihn zu warten.
    Ist mir egal, ob uns jemand sieht, sagte sie sich gereizt. Sollen sie doch denken, dass wir uns gestritten haben. Wäre ja nicht das erste Mal!
    Sie knallte die Tür hinter sich zu und ging schnell zum Wohnwagen.
    Die öde Leere der Prärie konnte sich nicht mit der Einsamkeit messen, die heute Abend den Wohnwagen erfüllte. Zum ersten Mal machte Caitlyn sich klar, wie das Leben ohne ihren Vater sein mochte. Sie ging in sein Zimmer und berührte seine Sachen. Ein Hauch seines Rasierwassers hing noch in der Luft. Sie öffnete das Medaillon, das sie immer um den Hals trug, und suchte in den vertrauten Gesichtern Mut. Der Gedanke, dass ihre Eltern nach all diesen Jahren wieder zusammen waren, tröstete sie ein wenig. Wenn sie es schafften, sich nicht gegenseitig an die Gurgel zu gehen, würden sie vielleicht wieder zueinanderfinden.
    Caitlyn wischte sich die Tränen von den Wangen und befahl sich streng, stark zu sein. Wenn sie auf Öl stießen, würde die gute Neuigkeit ihrem Vater sicher wieder neuen Lebensmut schenken.
    Sie zog sich aus, hängte das neue Kleid sorgfältig in den Schrank und schlüpfte in saubere Arbeitskleidung. Ob Grant bei ihr sein wollte oder nicht, war nicht von Bedeutung. Caitlyn war nicht gekommen, um in Selbstmitleid zu schwelgen oder über die Launen ihres Mannes zu grübeln.
    Sie war hier, um ein Wunder geschehen zu lassen.

12. KAPITEL
    “Lass uns eine kurze Pause machen, Liebes”, schlug Grant vor und wischte sich mit einem roten Taschentuch den Schweiß von der Stirn.
    Die Männer tauschten vielsagende Blicke. Caitlyn errötete, als sie ein paar von ihnen grinsen sah. Irgendjemand flüsterte etwas über junge Leute in den Flitterwochen. Grant legte ihr beschützend einen Arm um die Taille und entfernte sich mit ihr von den Männern.
    Wie immer, wenn er sie berührte, wurde Caitlyn von seltsamen Hitzewellen erfasst. Es war erstaunlich, wie gut Grant die Rolle des liebevollen Ehemanns spielen konnte. Seit sie wieder hier waren, flossen ihm die Koseworte wie Honig von den Lippen. Und obwohl

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