Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verführerische Unschuld

Verführerische Unschuld

Titel: Verführerische Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathleen Galitz
Vom Netzwerk:
treffen. Wenn du dich so besser fühlst, bleibe ich bei deinem Vater und halte euch beide über seinen Zustand auf dem Laufenden.”
    Caitlyn war hin- und hergerissen zwischen ihrer Angst um ihren Vater und der Sorge um sein Lebenswerk. Aber jetzt atmete sie erleichtert auf. Es war wundervoll, von ihrer Mutter endlich wie eine Erwachsene behandelt zu werden, die fähig war, selbst ihr Schicksal zu lenken.
    “Danke, Mom”, sagte sie leise.
    “Hör zu”, warf Grant ein und fuhr beunruhigt sich mit der Hand durch das dichte dunkle Haar. “Sosehr ich dein Angebot zu schätzen weiß, Caitlyn, gibt es da noch etwas zu bedenken. Solange dein Vater hier im Krankenhaus liegt, gibt es auf der Bohrstelle niemanden, der auf dich aufpassen kann.”
    “Ich brauche keinen Bodyguard!”, rief Caitlyn wütend.
    “Vielleicht brauche aber ich einen”, erwiderte Grant heftig. “Erinnere dich daran, es war nicht meine Idee, die Ehe nicht zu vollziehen, um sie dann annullieren zu lassen. Du denkst besser daran, dass ich kein Heiliger bin, Caitlyn.”
    Ich bin auch keine Heilige, hätte sie ihm am liebsten geantwortet. Sie wurde rot vor Verlegenheit, aber sie gab den Kampf nicht auf. “Wir brauchen den Männern gar nicht zu verraten, dass wir geheiratet haben. Du könntest also zusammen mit ihnen in der Baracke schlafen, und mein kostbarer Ruf wäre gerettet.”
    Grant hob die Augenbrauen, als er den Sarkasmus in ihrer Stimme hörte. “Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Ich würde ohne Schlaf auskommen müssen, um irgendwelche sexhungrigen Männer vom Wohnwagen fernzuhalten.”
    Caitlyn stöhnte verärgert auf. “Meinst du nicht, dass du ein wenig übertreibst?”
    “Nein, meine ich nicht. Dein Vater würde es mir niemals verzeihen, wenn dir etwas zustoßen sollte.”
    “Und ich auch nicht”, warf Laura Leigh ein.
    Caitlyn sah ihre Mutter vorwurfsvoll an. Beide schienen zu glauben, dass sie sie in die Ecke getrieben hatten. Aber sie würde nicht aufgeben. “Dann werden wir ihnen eben sagen, dass wir geheiratet haben. Keiner wird wagen, deine Frau anzurühren, und keiner braucht zu wissen, was in unserem kleinen Wohnwagen passiert oder vielmehr nicht passiert. Ich bin sicher, wenn du dich gestern Nacht im Hotelzimmer zurückhalten konntest, wirst du auch keine Probleme haben, wenn wir in zwei verschiedenen Zimmern schlafen. Ich ziehe in Daddys Zimmer, und du bekommst deins zurück. Dann kannst du endlich das Sofa verlassen und bequem die Nacht im Bett verbringen.”
    Mit dir im Zimmer nebenan? Allein? Grant hätte sie am liebsten geschüttelt, bis sie Vernunft annahm. Er bewunderte Laura Leighs Geduld. Es musste nicht leicht gewesen sein, eine so dickköpfige Tochter aufzuziehen.
    “Du brauchst mich, Grant”, beharrte sie. “Du wirst jede Hilfe benötigen, die du kriegen kannst. Lehne meine Hilfe nicht ab, nur weil ich eine Frau bin.”
    Grant brauchte sie nicht nur, er begehrte sie mehr als sie ahnen konnte. Aber sie hatte Recht, er brauchte jede Hilfe, die man ihm geben konnte. Wenn er es schaffte, seine Leidenschaft für sie zu zügeln, würde Caitlyns Anwesenheit von großem Vorteil sein.
    “Ich geb es auf”, sagte er mit einem Achselzucken. “Du hast gewonnen.”
    Caitlyn wunderte sich, dass sie keinen Triumph über seine Bemerkung empfand. Was sie sich wirklich wünschte, war, dass er sie mitnehmen wollte. Aber wenn er einfach nur nachgab, weil er keine Lust mehr hatte, mit ihr zu streiten, bedeutete ihr der Sieg nichts.
    Sie sahen nach Bernie, der noch einige Tage im Krankenhaus bleiben musste, da er sich nicht nur den Arm, sondern auch das Schlüsselbein gebrochen hatte. Danach verabschiedeten sie sich von Paddy und Laura Leigh, und eine halbe Stunde später waren sie schon auf dem Weg. Grant warf einen Blick auf Caitlyns im Schoß gefaltete Hände. Es störte ihn, dass sie keinen Ring trug. Es war wichtig, dass sie auch nach außen hin zeigte, dass sie seine Frau war. Einigen unter den Männern traute Grant nicht die nötige Zurückhaltung zu.
    Seine Mutter hatte ihm außer ihrem Ehering nichts von Wert hinterlassen. Aber im Grunde hatte er eher einen gefühlsmäßigen Wert. Der Diamant darauf war klein, aber der Ring war der ganze Stolz seiner Mutter gewesen. Grant fragte sich, ob Caitlyn ihm ins Gesicht lachen würde, wenn er ihr den schlichten Ring anbot.
    Sie brachten die Fahrt schweigend hinter sich, und Grant überlegte, wie er der Mannschaft am besten sagen sollte, dass er die Tochter des Chefs

Weitere Kostenlose Bücher