Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verführerische Unschuld

Verführerische Unschuld

Titel: Verführerische Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathleen Galitz
Vom Netzwerk:
sie nur dazu gedacht waren, ihr Publikum zu täuschen, bekam Caitlyn jedes Mal Herzklopfen.
    Leider stellte Grants Schauspielkunst ein ziemliches Problem für sie dar. Die innigen Blicke, die er ihr ständig zuwarf, überzeugten nicht nur die skeptischsten unter den Männern, dass Grant unsterblich verliebt war, sie machten es Caitlyn auch unmöglich, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Wenn er nicht endlich ein bisschen weniger dick auftrug, würde sie noch aus Versehen vom Bohrturm fallen.
    “Was willst du?”, fragte sie gereizt, verbarg ihre Wut jedoch vor den anderen, indem sie Grant mit einem strahlenden Lächeln bedachte.
    “Ich möchte dir etwas geben.”
    Grant nahm sie bei der Hand und führte sie die Treppe hinunter und zum Wohnwagen. Er öffnete die Tür für sie, doch bevor sie hineingehen konnte, nahm er sie schwungvoll auf die Arme und trug sie unter dem anerkennenden Gejohle und Gepfeife ihres Publikums über die Schwelle. Caitlyn schrie überrascht auf und legte ihm unwillkürlich die Arme um den Hals.
    Es fühlte sich wundervoll an, von so starken Armen gehalten zu werden, Grants Duft einzuatmen und in seine blauen Augen zu sehen, die die gleiche Leidenschaft widerspiegelten wie ihre eigenen.
    Unter seinem eindringlichen Blick fürchtete Caitlyn, dass ihre innersten Gefühle enthüllt werden würden. Ihr Herz klopfte wild, und sie sagte sich kläglich, dass es eigentlich gar kein Geheimnis war, dass sie diesen Mann wollte wie noch keinen in ihrem Leben. Ihr eigener Vater hatte das offenbar mit sicherem Blick erkannt. Und in seiner ihm eigenen entschlossenen Art hatte er außergewöhnliche Schritte unternommen, damit sein kleines Mädchen bekam, was es begehrte.
    Sie wusste, wie wenig nötig war, ihren Traum zur Wirklichkeit werden zu lassen. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als Grant mit sinnlicher Stimme zu bitten, sie zu seinem Bett zu tragen und sie wirklich zu seiner Frau zu machen. Aber dann erschien eine Szene vor ihrem inneren Auge, in der ihre Ungeschicktheit als Liebhaberin Grant enttäuschte, und das brachte sie schlagartig wieder zur Vernunft.
    Sie schloss die Tür hinter ihnen. “Du kannst mich jetzt absetzen. Es sieht uns keiner mehr”, sagte sie leise.
    Ihre Bitte brachte Grant offenbar so aus der Fassung, dass Caitlyn fürchtete, er würde sie aus Versehen fallen lassen. Aber er erholte sich schnell wieder und lächelte.
    “Ein Grund mehr, es nicht zu tun”, meinte er und festigte seinen Griff.
    Er suchte in ihren Augen einen Hauch von Zustimmung, aber da er nur Unsicherheit und Zögern darin las, folgte er ihrer Bitte mit einem übertriebenen Seufzer.
    Zu ihrem Entsetzen gaben Caitlyns Knie nach, kaum dass Grant sie auf den Boden gestellt hatte. Plötzlich hatte sie das Gefühl, einen schmerzlichen Verlust erlitten zu haben, und lehnte sich Halt suchend an Grants breite Brust.
    “Was willst du?”, fragte sie mit seltsam heiserer Stimme.
    “Warte eine Minute hier”, befahl er und ging aus dem Zimmer.
    Caitlyns Neugier war geweckt, als sie ihn in seinem Zimmer in seinen Sachen herumwühlen hörte. Wenige Minuten später war er wieder da und warf ihr eine kleine Samtschatulle zu.
    “Ich möchte dir das hier geben”, sagte er fast unfreundlich.
    Caitlyn öffnete die Schatulle und entdeckte einen Ehering mit einem kleinen Diamanten. Sie nahm ihn heraus und hatte das Gefühl, dass eine angenehme Wärme von dem schmalen Metall ausging.
    “Er gehörte meiner Mutter.”
    “Er ist wunderschön.” Zu ihrer Überraschung atmete Grant sichtbar erleichtert auf.
    “Du sollst ihn tragen.”
    Als sie zu ihm aufsah, bemerkte Grant Tränen in ihren grünen Augen, vor deren Strahlen jeder Edelstein verblasste.
    “Das kann ich unmöglich annehmen. Er muss dir so viel bedeuten …”
    “Ich sagte, ich möchte, dass du ihn trägst”, unterbrach Grant sie schroff. Er steckte ihn ihr an den Ringfinger. “Keiner soll die Echtheit unserer Ehe bezweifeln. Außerdem sollte jede Braut einen Ring haben, und ganz bestimmt, wenn die Braut so hübsch ist wie du.”
    Caitlyn war sprachlos. Warum rührte sie Grants Rücksichtnahme so? Und war es nur Zufall, dass ihr der Ring passte, als ob er für sie gemacht worden wäre?
    Sie hielt ihn ans Licht. “Auch eine Braut, die einen armen, unschuldigen Junggesellen einfängt, der sich von seiner Loyalität zu einer Dummheit hinreißen ließ?”, fragte sie leise.
    Grant hob behutsam ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. “Ganz besonders diese

Weitere Kostenlose Bücher