Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)
des gut aussehenden, knallharten Typs, das er von sich selbst geschaffen hatte. Himmel, nach dem, was sie bisher mitbekommen hatte, sahen alle Dämonen absolut umwerfend aus und waren ebenso umwerfend gefährlich.
» Bist du sicher, dass du deinen Vater nicht wiedersehen möchtest?«, meinte Durian nun, wieder an sie gewandt.
» Danke, kein Interesse.«
Verdammt, Xia war hinter ihr hervorgetreten. Nun stand er wieder direkt in Durians Blickfeld. Alexandrine gefiel das nicht. Kein bisschen.
» Ich werde nicht zulassen, dass du sie mitnimmst«, sagte Xia.
Ein eiskaltes, tödliches Lächeln spielte um Durians Mund. » Schade aber auch«, erwiderte er und neigte den Kopf zur Seite.
Alexandrine konzentrierte sich wieder auf das, was sie über Xia empfing. Und hatte nun eine weitere Sorge. Was, wenn ihre Magie plötzlich außer Kontrolle geriet, wie es öfter schon passiert war, wenn sie unter Stress stand? Sicher würde auch Xia nicht wissen, was in diesem Fall zu tun war. Die ganze Situation war noch zu neu für sie, als dass sie alle Konsequenzen richtig einschätzen konnten.
» Vielleicht änderst du ja doch noch deine Meinung«, erwiderte Durian. » Dein Vater findet dich inzwischen wesentlich interessanter als damals als Kind. Und Xia kann dich ja begleiten, wenn du möchtest.« Er bewegte sich ein kleines Stück nach vorn.
» Bleib stehen, Kumpel!«, befahl Alexandrine. Sie spürte, dass Xia irgendetwas plante. Dummerweise war er nicht der Einzige. Auch Durian hatte etwas Bestimmtes vor. Er zog, das wusste sie durch Xia.
Der Druck in Alexandrines Kopf wurde immer unerträglicher, ein Anzeichen dafür, wie sie vermutete, dass ihre Magie sich gleich jeglicher Kontrolle entziehen würde. Xia jedoch beachtete die warnenden Anzeichen nicht. Alexandrines Mund wurde trocken.
» Schade, dass Carson Philips nicht hier ist«, meinte Durian. Er legte eine Hand auf sein Herz und schnitt eine Grimasse. Dann zog er mit dem Finger eine Linie von seiner Brust nach unten, immer wieder. » Unser Treffen heute könnte ganz anders enden, wenn Magellans kleine Hexe hier wäre.«
Xia machte einen Satz nach vorn, doch Alexandrine schob sich blitzschnell vor ihn, sodass er in ihren Rücken krachte. Sie stolperte, klammerte sich aber noch an Xias Arm. Die Luft war inzwischen so heiß, dass Alexandrine beinah geschmort wurde. » Xia, das ist ein Trick. Er hat etwas vor.«
» Ich fürchte, ich kann meinen Augen nicht trauen.« Durian zog die Brauen hoch. » Eine Hexe, die einen Dämon beschützt?« Er lachte. » Bemerkenswert.«
» Verpiss dich, Durian!«
» Du hast die Seiten gewechselt, was? Lässt dich von einer Hexe beschützen.« Durian stemmte die Hände in die Hüften. » Oder hat sie dir all deine Manneskraft genommen, sodass du dich nicht mehr selbst um dich kümmern kannst?«
Xia schüttelte ihre Hand ab, und von dem Moment an ging alles schief. Genau wie sie vermutet hatte, arbeitete Durian mit einem Trick. Er richtete seine Macht auf sie. Xia trat schnell vor Alexandrine, um sie zu beschützen, und so wurde er von Durians Kraft getroffen. Natürlich bekam auch sie einen Teil ab. Ein Extratreffer für Durian.
Alexandrine mochte allein nicht in der Lage sein zu erkennen, wenn er zog, doch die direkten Auswirkungen seiner Magie spürte sie deutlicher, als ihr lieb war. Es war, als hätte es in ihrem Gehirn einen Kurzschluss gegeben. Sie taumelte. Ein Lichtblitz blendete sie, doch zuvor sah sie noch, wie Xia zu Boden ging und Durian sich auf ihn warf. Magie stieß wie eine Lanze durch sie hindurch, Magie so dunkel und furchterregend, dass sie aufschrie. Sie konnte sich nicht mehr bewegen. Die Welt um sie herum wurde dunkel, kein Laut war mehr zu hören.
Als sie ihre Augen öffnete– oder vielleicht waren auch nur ihre Sehkraft und ihr Hörvermögen zurückgekehrt–, saß sie auf dem Boden, inmitten der Splitter, und blickte auf die Reste der Tür. Der Türknauf aus Messing war zu einer formlosen Masse zusammengeschmolzen.
Alexandrine holte tief Luft, und ihre Erleichterung, wieder atmen zu können, wurde schnell durch Panik ersetzt. Ihre Verbindung zu Xia bestand nicht mehr, sie konnte nicht einmal mehr ein Echo ihrer Magie spüren. Wie ein Messer schnitt ihr der Verlust ins Herz.
Sie versuchte, die Dunkelheit mit ihren Blicken zu durchdringen, und entdeckte schließlich Xia, der auf dem Boden lag. Durian stand über ihn gebeugt.
Der Magiegebundene blickte über seine Schulter zu ihr hin. » Gibst du eigentlich
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