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Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Titel: Verführerischer Dämon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
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Motor noch abkühlte. Also war es nicht schwer zu erraten, dass Durian Xia in diesem Wagen hierhergebracht hatte. Sie bückte sich und schlitzte mit Xias Messer die Hinterreifen auf. Dann ging sie zur Eingangstür und klingelte ein weiteres Mal.
    Ein Mann mit kurz geschorenem Haar, der aussah wie Vin Diesel, öffnete die Tür.
    Alexandrine ließ sich von ihm nicht beeindrucken. » Hallo«, sagte sie und schaute zu ihm auf, während sie die Hände weiter in den Taschen hielt und somit auch Xias Messer darin verbarg. » Ich bin Alexandrine Marit, und ich möchte meinen Vater besuchen. Rasmus Kessler.« Ohne auf eine Einladung zu warten, trat sie ein. O Mann! Ihr Vater besaß wirklich eine nette Hütte.
    » Er ist beschäftigt«, erwiderte der Mann.
    Sie wich seinem Blick nicht aus. » Unterrichten Sie ihn bitte davon, dass ich hier bin.«
    » Nein.«
    » Was zum Teufel ist da los?«, fragte eine Stimme, die sie kannte.
    » Hey«, meinte sie, als Durian die geschwungene Marmortreppe herunterkam.
    Überall an den Wänden hingen Gemälde. Originale. Sie erkannte einen Cezanne, der in Zürich gestohlen worden war.
    » Rat mal, wer hier ist!«, fügte sie hinzu.
    » Du bist wirklich eine Plage, weißt du das?« Der Magiegebundene baute sich vor ihr auf, die Arme vor der Brust verschränkt.
    Alexandrine zog ihr Handy hervor und drückte auf » Wahlwiederholung«.
    » Wen rufst du an?«
    » Die Kavallerie.« Sie konnte nur hoffen, dass Kynan diesmal ans Telefon ging.
    » Geh nach Hause, bevor dir etwas zustößt.«
    Sie hob eine Hand. » Bitte, ich möchte telefonieren.« Das Klingeln hörte auf. Jemand ging ran. » Entschuldige mich einen Moment, ja?«, sagte Alexandrine zu Durian. » Das ist ein persönliches Gespräch.«

25 n
    Kynan wartete außerhalb des North Berkeley Peet’s, einen Latte Macchiato in der Hand, und hielt die Schlange im Auge, die sich innen im Coffee Shop gebildet hatte.
    Es hatte angefangen zu dämmern, aber noch war es nicht kühl geworden. Sein Sehvermögen war hervorragend, sodass er alles erkennen konnte. Es war gut, dass er nicht länger Anzüge trug, denn damit wäre er sofort aufgefallen. Alle hier waren grässlich jung und trugen lässigen Studenten-Look– Shorts, Jeans und T-Shirts. In seinem jetzigen Outfit passte er gut dazu. Er trug eingerissene Jeans mit einem schwarzen T-Shirt und schwarzen Bootschuhen, das abgetragene Jeans-Jackett, das er sich von Iskander geliehen hatte, hatte er über den Arm gelegt. Sein Haar war noch nicht lang genug, dass er es zu einem ordentlichen Pferdeschwanz zusammenbinden konnte, also ließ er es offen. Fehlte nur der Rucksack, und er hätte hundertprozentig ins Bild gepasst.
    Vom Bürgersteig aus beobachtete er die junge Frau. Endlich war sie an der Reihe. Sie trug schäbige blaue Jeans und spitze Schuhe, die ihren Look aufpeppten. Ihr Haar war von einem so dunklen Braun, dass es fast schon schwarz wirkte, und ihr Hintern war erste Klasse. Lange Beine. Ein Zentimeter honiggoldener Haut zeigte sich zwischen dem Bund ihrer Jeans und dem Saum ihres Shirts. Sie hatte ein Tattoo oberhalb des Pos; was er von den miteinander verwobenen Mustern in Grün und Blau erkennen konnte, wirkte beeindruckend. Offensichtlich hatte sie sich einem wirklichen Künstler anvertraut. Die meisten Männer schauten ihr hinterher, was Kynan ihnen nicht verdenken konnte. Sie sah noch besser aus als in Alexandrines Erinnerung.
    Nachdem die Hexe ihren Kaffee gekauft hatte, kam sie nach draußen. Kynan trat einen Schritt zurück und betrachtete sie ausgiebiger. Sie war etwa durchschnittlich groß, schlank und mit einer gut ausgestatteten Figur. Augen, die fast schwarz waren. Die Nase leicht gebogen, die Lippen voll. Indianischer Abstammung, vermutete er. Hübsch war sie. Keine atemberaubende Schönheit, aber die Typen, die sie anschauten, zogen sie mit ihren Blicken aus.
    Kynan senkte seine Schutzschilde und ließ sie seine Magie spüren. Nur einen Hauch davon. Würde interessant sein zu sehen, wie sie reagierte. Er trank einen Schluck von seinem Kaffee, als sie näher trat und sich einen Arm rieb. Der Blick ihrer dunklen Augen richtete sich auf ihn, und sie musterte ihn flüchtig. Dann noch einmal genauer.
    Nun, da sein Haar wieder wuchs und er ausreichend Zeit fand, sich zu entspannen, wirkte er täuschend jung. Was hilfreich war, wenn er sich an eine Studentin heranmachen wollte. Mann, sie hatte keine Ahnung, was er war. Nicht die geringste. Sie blickte ihn aus schmalen Augen an, und

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