Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)
zusammenhielten.
» Danke«, sagte er.
Es war schon mehr Jahre her, als er sich erinnern konnte, dass er einvernehmlichen Sex mit einer Hexe gehabt hatte. Und so wusste er nicht, wie er sich verhalten würde, wenn seine Erregung zu heftig wurde. Vorsichtshalber brachte er etwas mehr Distanz zwischen sich und Alexandrine, während er sich das Handtuch um die Hüften schlang. Er hatte sich immer noch nicht ganz wieder unter Kontrolle. Deshalb durfte er nicht das bisschen Beherrschung verlieren, das ihm noch verblieben war. Freiheit konnte echt eine Pest sein!
» Schon besser.« Sie wandte sich zur Hintertür, drehte sich dann aber noch einmal nach ihm um. » Weißt du, wenn du dir ein bisschen Mühe gibst, nett zu sein, bist du gar nicht so übel.«
» Fällt mir aber nicht leicht.« Er blickte hinab auf das Handtuch. » Das verdammte Ding ist rosa!«
Ihre Mundwinkel zuckten. » Ich denke, du bist Manns genug, um das zu tragen. Oder fürchtest du etwa, dass dir Pink nicht steht?«
» Baby, ich sehe so fantastisch aus in Pink, dass ich nur eins befürchte: dass du über mich herfällst!« Er steckte den Zipfel des Handtuchs fest, dann stemmte er die Hände in die Hüften. » Es macht mir nichts aus, das Ding da zu tragen.«
Er wartete einen Moment. O ja, sie schaute ihn wieder an. Doch er hätte nicht sagen können, ob sie sauer war oder sich das Lachen verkniff. Als keine Klugscheißer-Abfuhr kam, fügte er sanft hinzu: » Aber für dich, Baby, würde ich es glatt wieder ablegen.« Jetzt würde wohl ganz sicher eine Retourkutsche kommen!
» Hm, da ich aber nicht vorhabe, mich auch auszuziehen, was wird dann aus dir?«
Er zuckte mit den Schultern. » Dann bleibe ich allein mit deinen pinkfarbenen Handtüchern.«
» Wag es ja nicht, mich dazu zu bringen, dass ich dich tatsächlich leiden mag!«
Er ging zu ihr hinüber, und es kümmerte ihn nicht, dass er sowohl sie als auch den Talisman spürte und dass dies etwas Stürmisches in ihm auslöste. Sie stand ganz nah an der Hintertür– die Küche war so winzig, dass man praktisch überall » nah an der Hintertür« war–, und Xia stützte seine Hände links und rechts von ihr gegen den Türrahmen. Er beugte sich vor, bis ihr Rücken sich praktisch in das Holz drückte.
» Du hast dich heute Abend wacker gehalten«, lobte er. » Hast nicht ein Mal die Nerven verloren.«
» Danke.«
» Und wenn du wieder diese seltsamen Gefühle verspürst, dann sag es mir.«
Sie bog den Kopf zurück und lächelte Xia an. Sein Blut schien plötzlich zu sieden. » Was für Gefühle denn?«
Xias Herz machte einen kleinen Satz. » Das Gefühl zum Beispiel, dass es ganz okay ist, wenn ich dieses Ding nicht trage.« Dank seiner schärferen Sicht nahm er wahr, dass der Schattenpanther auf ihrem Bauch in einem sanften Grau glühte. Und dass sie keinen BH trug. Was würde sie wohl tun, wenn er jetzt die Hand ausstreckte und diese beiden Knöpfe öffnete?
Seine Gedanken waren dermaßen von verführerischen Fantasien erfüllt, dass er tatsächlich nach den Knöpfen griff.
Alexandrine erstarrte.
» Was ist?«
» Es kommt jemand.«
Noch während sie das sagte, hörte er, wie erneut ein Fenster klirrte.
Er machte einen Satz, um das Messer zu packen, das Alexandrine auf die Küchentheke gelegt hatte. Als seine Finger sich um den Griff schlossen, spürte er, wie die Barriere brach, mit der er die Küchentür versiegelt hatte. Als der Zauber fortgezogen wurde, war es, als glitte Schmirgelpapier über sein Herz.
Eine Millisekunde bevor die Tür nach innen flog, warf Alexandrine sich auf den Boden. Es rettete ihr das Leben. Der Magiegebundene, der nun hereinstürzte, hätte sie sonst mit seinem ersten Angriff getötet.
Doch nun lag sie auf dem Rücken, als er sich auf sie warf. Ihr Knie landete in seinen Weichteilen, aber das hielt ihn kaum auf. Ebenso wenig wie der verdammt harte Schlag, den sie ihm versetzte.
Das Fenster klapperte wie verrückt. Xia sprang den Magiegebundenen an und packte ihn von hinten am Kinn. Der Angreifer hatte eine klauenbewehrte Hand um die Lederschnur geschlossen, an der Alexandrine den Talisman trug, und zerrte heftig daran.
Alexandrine rastete aus. Vollkommen. Sie stieß den Kerl praktisch von sich. Xia spürte ihre Magie bis in seine Knochen, und als er dem Angreifer sein Messer in den Rücken stieß, erkannte er, dass die Kraft, die sie zog und ganz auf den Magiegebundenen konzentrierte, eine Mischung aus Hexen- und Dämonenmagie war.
Der Angreifer
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