Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)
krachte hart auf den Küchenboden. Xia war sich nicht sicher, ob er ihn umgebracht hatte oder Alexandrine. Das Fenster hörte auf zu klappern. Stille trat ein.
Alexandrine rappelte sich auf. Ihre Augen waren geweitet, ihr Atem ging schwer. Ihre Haut hatte nicht einen Kratzer abbekommen, doch ihre Bluse hing in Fetzen. Nun brauchte er nicht mehr seine Fantasie zu benutzen, um sich auszumalen, wie sie ohne ihre Bluse aussah.
» Alles okay?«, wollte Xia wissen.
Sein Handtuch war zu Boden gerutscht, und er bückte sich, um es aufzuheben, damit sie sich bedecken konnte.
Doch Alexandrine stand einfach da, sog zittrig Luft ein und starrte den toten Magiegebundenen an, als fürchte sie, er könne gleich wieder aufstehen und sie erneut angreifen.
» Alexandrine…«
Sie zeigte keinerlei Reaktion.
Er trat zu ihr und legte ihr ungeschickt das Handtuch um die Schultern, bemüht, sie weder anzustarren noch sie zu berühren. Doch seine Gedanken waren alles andere als unschuldig.
Alexandrine wirkte abwesend, und immer noch strahlte sie diese merkwürdige Mischung an Magie aus. Xia war sicher, dass dies sie nur noch enger an den Talisman band. Etwas Ähnliches hätte Carson Philips beinahe getötet, als ein instabiler Talisman sie in Gefahr brachte.
» Setz dich, Baby, ja?«, sagte Xia und griff nach dem Handtuch, damit es ihr nicht gleich wieder von den Schultern rutschte.
Sie sah ihn an. » Er wollte mich töten.«
Xia versuchte, das Handtuch zu richten, doch da sie ihm nicht half, sah er mehr, als er sehen sollte. » Ich weiß, Baby.« Er berührte ihre Wange, und weil sie ihn nicht abwehrte, streichelte er sie. Ihre Haut war so unglaublich weich. » Er hatte keine Wahl. Keiner von ihnen hat freie Wahl.«
Alexandrine schmiegte ihr Gesicht in seine Hand. » Aber das ist nicht richtig«, flüsterte sie.
» Nein, ist es auch nicht«, stimmte er zu. Es gefiel ihm, in ihre großen Augen zu sehen. Er war nahe daran, sich zu wandeln, seine körperliche Gestalt zu verändern, er spürte Magie und pure, irritierende Lust durch seine Adern strömen.
» Wenn du nicht gewesen wärst, wäre ich jetzt tot«, fügte sie hinzu.
» Nein. Ich denke, den hier hast du selbst erledigt.« Xia trat zurück. Er musste sich noch um einige Dinge kümmern und sicherstellen, dass sie nicht erneut überrumpelt wurden. Und außerdem glaubte er nicht, dass Alexandrine es sehr schätzen würde, wenn er ausgerechnet jetzt begann, ihren Körper mit seinen Händen zu erforschen– obwohl dies genau das war, was er am liebsten getan hätte.
Ihr Blick glitt über seinen Körper, vielleicht ein wenig länger, als es für sie beide gut war, und als sie ihm dann wieder in die Augen schaute, zuckte er mit den Schultern und neigte den Kopf ein wenig zur Seite.
Alexandrine hielt ihm das Handtuch hin. Und löste damit einiges aus.
Xia starrte. Himmel, sie war hinreißend. Frauen wie sie hatten ihn schon immer erregt und seine Fantasie beflügelt. Er murmelte ein leises » Mist« vor sich hin, weil er sich mies fühlte, dass er hinschaute und den Anblick erregend fand.
Alexandrine blickte an sich hinab. » Oh«, meinte sie nur und wurde über und über rot. Schnell bedeckte sie sich mit dem Handtuch. » Das ist mir nun aber wirklich peinlich.«
Xia lächelte schief. » Schätze, wir sind jetzt quitt.«
» Ja, das denke ich auch.« Auch sie versuchte ein Lächeln, und irgendwie stimmte es plötzlich wieder zwischen ihnen. Erstaunlich.
Xia fürchtete jedoch, dass dieser Zustand nicht allzu lange anhalten würde, denn schließlich gehörten sie zwei Spezies an, die sich bekämpften, aber im Moment gefiel es ihm.
» Hör zu«, begann er, » ich muss erst mal die ›Unordnung‹ hier beseitigen. Danach könnte ich deine Unterstützung gebrauchen, wenn es dir nichts ausmacht. Vor allem aber brauche ich dich, damit du mir sagst, wenn sie von Neuem anrücken. Aber wirklich nur, wenn es für dich okay ist.«
O verdammt– war auf einmal die Hölle gefroren? Er hatte doch tatsächlich eine Hexe um Hilfe gebeten!
» Ja, es ist okay«, erwiderte Alexandrine.
» Es dauert nicht lange, ja?«, fuhr er fort und blickte auf den toten Dämon. » Ich muss ihn nur wegschaffen.«
Alexandrine nickte und verließ die Küche, und er sah ihr hinterher und betrachtete ihren nackten Rücken. Die ganze Zeit.
Verdammt. Er war wirklich verdammt heiß darauf, sie ins Bett zu kriegen. Aber noch mehr wünschte er sich, dass sein Verlangen nach ihr möglichst schnell wieder
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