Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)
weiß. Und glaub mir, ich finde das alles auch nicht sonderlich komisch.«
Seine Augen verloren ihren harten Glanz. » Er meint, es sei nicht nötig, dass du alles erfährst. Er denkt, dass ich einfach… na ja, auf dich aufpassen und darauf achten soll, dass Rasmus dich nicht umbringt und den Talisman stiehlt. Und während ich mich um dich kümmere, wird Nikodemus das erledigen, was zu tun ist, und Carson wird noch ein paar Magiegebundene mehr für uns befreien.«
» Du könntest einfach verschwinden. Ich würde es dir echt nicht übel nehmen. Ich habe ein paar Freunde außerhalb der Stadt, bei denen ich unterkommen könnte.«
» Baby, du denkst nicht wirklich, dass du bei ihnen in Sicherheit wärst, oder?«
» Nein?« Was für eine entsetzliche Vorstellung, dass ihretwegen vielleicht auch noch ihre Freunde ihr Leben verlieren würden!
» Du hast keine Chance gegen einen Magiegebundenen. Nicht ohne mich. Egal, wo du dich zu verstecken versuchst. Nach der heutigen Nacht solltest du hier drin…«, er zeigte auf sein Herz, » … die Wahrheit wissen.«
Alexandrine antwortete nicht gleich. » Ja, ich schätze, das tue ich«, sagte sie schließlich.
» Also bleibe ich hier. Wie ich es deinem Bruder versprochen habe.«
Sie lächelte Xia an. » So ein Pech für dich, was?«
Xia erwiderte tatsächlich ihr Lächeln. » Ist nicht mehr so schlimm wie zu Anfang.« Er lehnte sich mit der Schulter gegen den Türrahmen und zog sein Messer aus der Scheide. Überprüfte es sorgfältig.
Ein Luftzug strich über ihre Haut.
» Was mich betrifft, so hattest du recht«, fügte er hinzu, den Blick weiter auf sein Messer gerichtet. » Ich will Rasmus Kessler töten.«
» Ehrlich gesagt, genau jetzt will ich das auch.«
Er schaute auf. Alexandrine fiel plötzlich auf, wie sexy sein Mund war, und ihre Knie wurden weich wie Gummi. Es hatte sie wirklich ganz schön erwischt, oder?
» Er wird nicht aufgeben, Alexandrine, er wird dich weiter jagen. Darauf kannst du wetten.«
» So ein Pech für mich.«
Xia runzelte die Stirn und verlagerte sein Gewicht von einem Bein auf das andere, lehnte sich dann aber doch wieder gegen den Rahmen. » Wäre schön, wenn wir noch mal von vorn anfangen könnten.«
» Glaubst du wirklich, wir könnten miteinander auskommen? Ach, komm schon!« Sie hob eine Hand und ließ sie wieder sinken. » Und was ist mit all deinem Theater, weil ich eine Hexe bin und so?«
» Es gibt schlimmere Hexen als dich, okay?« Er fuhr mit dem Finger die Schneide entlang, und Alexandrine bekam wieder eine Gänsehaut. Xia lächelte. Sie spürte, wie Erregung in ihr aufstieg. Verdammt. Sie wollte herausfinden, ob sein Mund tatsächlich so weich war, wie er zu sein schien. Wahrscheinlich nicht. Und wahrscheinlich war er auch ein schlechter Küsser. Er war zu selbstbezogen, um gut küssen zu können.
Sie betrachtete ihn prüfend. Er machte nicht den Eindruck, als ob er eben gelogen hätte. » Gut, wenn du bereit bist, alles zu vergessen, dann bin ich das auch«, sagte sie.
» Dann ist das also abgemacht.« Xia nickte. » Zum Teufel mit dem, was du nach Harshs Meinung nicht wissen solltest– was weniger als nichts ist. Lass uns ein paar Dinge klären, ja? Bist du damit einverstanden?«
» Ja.«
Seine Augen funkelten wieder in diesem unnatürlichen Blau, so, als ob sie von innen glühten. Er steckte das Messer weg, und merkwürdigerweise hörte auch das Prickeln auf ihren Armen auf.
Xia griff über sie hinweg und stieß die Tür ganz auf, dann ging er in ihr Schlafzimmer. Bewegte sich geschmeidig wie eine Katze. Anmut gepaart mit dem Versprechen des Todes.
In der Mitte des Raums blieb er stehen und blickte sich um. » Wieso gibt’s hier kein Rosa?«, fragte er.
Sie lachte, weil er so neugierig und überrascht war. » Ich mag Pink.« Doch in ihrem Schlafzimmer dominierten Schwarz und Gold. Hauptsächlich Schwarz. Mit grünen und leuchtend orangefarbenen Akzenten.
Sie mochte in einer Bruchbude leben, aber man konnte einiges tun, um die Trostlosigkeit aus einer billigen, baufälligen Behausung zu vertreiben.
» Aber nicht als wesentliche Aussage«, fügte sie hinzu.
Xia lachte ebenfalls und setzte sich auf ihr Bett, dann schob er sich nach oben, bis er sich gegen die Wand lehnen konnte. Eine der beiden, die sie schwarz gestrichen hatte. Die anderen zwei waren golden. Xia verschränkte die Hände hinter dem Kopf.
» Mach es dir bequem«, sagte Alexandrine.
Hatte Xia noch etwas anderes vor, als mit ihr zu reden?
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