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Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Titel: Verführerischer Dämon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
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Und außerdem gibt es mehr von uns als Magier wie Rasmus und Magellan. Hexer wie mein leiblicher Vater halten sich fern von uns gewöhnlichem Volk, glaub mir das. So fern, dass wir sogar vermutet haben, dass Magiegebundene bloß im Reich der Fabelwesen existieren. Und…«
    Xia hob den Kopf und starrte sie mit einem Ausdruck an, den sie nicht deuten konnte. » Wie viele?«
    » Wie viele was? Ach so, du meinst Leute wie ich.«
    » Wie du«, bestätigte er.
    » Hier in San Francisco weiß ich von fünf oder sechs. Maddy– sie ist die stärkste von uns– ist überzeugt, dass es mehr gibt. Die aber niemals herausfinden, was mit ihnen los ist. Und entweder verrückt werden oder alles unterdrücken und ein ganz normales Leben führen und alle glücklich machen.«
    » O Gott«, murmelte Xia vor sich hin. » Was für ein verdammt beängstigender Gedanke, dass es noch mehr von euch da draußen gibt.« Er schüttelte den Kopf. » Wie hast du herausgefunden, was du bist?«, wollte er dann wissen.
    Sie schnitt ihm eine Grimasse, und Xia lächelte leicht. » Ich fand meine Geburtsurkunde unter den Sachen meiner Mom. Zu der Zeit kam ich nicht besonders gut mit meinem Dad aus, und nicht lange danach ging ich von zu Hause weg. Irgendwann begann ich, meine leiblichen Eltern zu suchen. Meine Mutter lebte jedoch nicht mehr.« Alexandrine lehnte den Kopf zurück. » Also machte ich mich auf die Suche nach meinem Erzeuger.«
    » Sag bloß!«
    Sie sah verstohlen zu ihm hin, weil sie wissen wollte, wie Xia reagierte. Es war schwer zu sagen. Er wirkte nachdenklich. Vielleicht.
    » Ich fand die Adoptionsvermittlung hier in der Stadt, und sie sagten mir, ich sei in der Türkei geboren. Dort habe ich dann herausgefunden, wer mein Vater ist.«
    Alexandrine senkte den Kopf. Über ihre Vergangenheit zu reden weckte Gefühle in ihr, die schmerzhafter waren, als sie erwartet hatte.
    » Schließlich kam ich mit dem Amulett zurück, und das war’s«, schloss sie.
    Xia schwieg.
    Alexandrine konnte nicht erkennen, was er dachte. Sie nahm wieder diese Beinahe-Lotusposition auf ihrem Stuhl ein und legte die Fingerspitzen von Mittelfinger und Daumen aneinander. Eine Geste, die ihr half, sich zu entspannen.
    Xia sagte immer noch nichts. Blickte auf sein Messer, als stelle er sich gerade vor, wie er ihr damit das Herz herausschnitt. Was für ein aufbauender Gedanke!
    » Was unsere neue ›Freundschaft‹ betrifft– ist sonst noch was zu klären?«, fuhr sie fort.
    Jedes Mal, wenn sie in seine Augen schaute, schoss eine Hitzewelle durch sie, verspürte sie ein Prickeln an ihrem Hinterkopf. Natürlich war das eine rein körperliche Sache. Verdammt körperlich. Und verdammt nervend, dass sie auf einen Typen heiß war, der der Meinung war, das Wort » Hass« reiche nicht aus, um seine Gefühle für sie zu beschreiben.
    » Du kannst mir nicht vertrauen«, sagte Xia da. » Du kannst mir in gar nichts vertrauen, abgesehen davon, dass ich nicht zulassen werde, dass Rasmus dich umbringt. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich ein verdammter Bastard bin. Das muss dir klar sein.«
    » Danke für die Vorwarnung«, erwiderte sie trocken.
    Xia lächelte, und dieses Lächeln brachte Alexandrine beinah um den Verstand. Er war ein unmöglicher Typ, absolut unmöglich, aber er sah absolut großartig aus. Und er war genau der Typ, auf den sie stand. Groß. Dunkel. Ein bisschen gefährlich. Wenn sie Glück hatte, dann war er einer von denen, die beim Sex nicht viel redeten. Denn dann konnte sie, wenn sie miteinander schliefen, vergessen, dass er sie verabscheute, und sie würden beide nichts sagen, was den Moment zerstören könnte.
    Xia machte eine Handbewegung. » Übrigens, was deinen Talisman betrifft…«
    » Wieso nennst du das Amulett eigentlich immer Talisman?«
    » Weil es auf meiner Seite der Welt eben ein Talisman ist. Ein magischer Gegenstand.« Er presste die Lippen zusammen und fuhr sich mit den Fingern durch das immer noch feuchte Haar.
    » Ist schon gut. Ich höre zu.«
    Er hob den Kopf, und erneut war sie verblüfft von dem unnatürlichen Eisblau seiner Augen. Himmel, war er attraktiv. Unwillkürlich fragte sie sich, ob Wesen wie ihm Sex wirklich etwas bedeutete. Vermutlich nicht. Hieß das, dass sie Sex haben konnten, und nichts würde sich ändern? Schon gar nicht seine Einstellung zu der Aufgabe, die er übernommen hatte? Würde er weiterhin daran festhalten, dass » Alexandrine nicht sterben durfte«?
    » Magier wie Rasmus oder Magellan können ihren

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