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Verführerischer Weihnachtstraum

Verführerischer Weihnachtstraum

Titel: Verführerischer Weihnachtstraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHY WILLIAMS
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sehr glaubwürdig aus“, sagte sie auf dem Weg zum Lehrerzimmer zu ihm. „Wann bist du angekommen?“
    „Rechtzeitig, um die letzte Strophe von ‚Stille Nacht‘ zu hören.“
    „Wunderschön, nicht wahr?“ Sie brachte es nicht über sich, ihn anzusehen. Er war extrem schlecht gelaunt. Wahrscheinlich verfluchte er sie in Gedanken, aber … Diesen Mann, der überall das Sagen hatte, in einem viel zu großen roten Anzug zu sehen, mit schwarzen Stiefeln an den Füßen, die ihm mindestens zwei Nummern zu groß waren, und einem falschen Bart in der Hand, war Grund genug, um in hysterisches Gekicher auszubrechen.
    „Das hier ist absolut lächerlich.“
    „Ich weiß.Aber glaub mir, ich weiß es zu schätzen, dass du das tust, Pierre. Hier hast du ein paar Kissen.“ Sie zog ein paar auffallend gemusterte Kissen aus dem Schrank, die Pierre mit entsetzter Miene anstarrte.
    „Was zum Teufel soll ich damit?“
    „Hast du dich noch nie verkleidet?“, fragte sie unschuldig.
    „Gib her.“ Er knöpfte die Jacke auf und stellte sich so ungeschickt an, dass Georgie ihm die Kissen wieder abnahm. Sie stopfte den Anzug geschickt aus, trat zurück und inspizierte ihr Werk kritisch.
    „Du genießt das, nicht wahr?“
    „Jeder Mensch sollte wenigstens ein Mal in seinem Leben etwas Lächerliches tun. Hast du schon mal etwas Lächerliches getan, Pierre?“
    „Da fällt mir sofort etwas ein.“ Lächerlich reicht bei Weitem nicht aus, um es zu beschreiben, dachte er mürrisch. Jede Minute in London hatte er an diese Frau denken müssen. Wenn das nicht lächerlich war, was dann?
    „Du musst dir den Bart noch ankleben“, sagte Georgie abrupt, drehte sich um und verließ das Zimmer.
    Die unteren Klassen waren wieder in ihren Schuluniformen in den Saal gekommen; den Mienen ihrer Lehrer nach zu urteilen, waren sie alles andere als pflegeleicht gewesen. Georgie klatschte in die Hände. Als endlich Ruhe im Saal eingekehrt war, verkündete sie schließlich, dass sie jetzt wohl gleich ein ganz besonderer Gast besuchen würde. Erwartungsvolle Stille machte sich unter den Kindern breit. Und als der Weihnachtsmann den Saal endlich betrat, schlug ihm freudige Aufregung entgegen.
    Pierre mochte seine Rolle nur unwillig übernommen haben, aber er spielte sie perfekt. Georgie zog in Gedanken voller Respekt den Hut vor ihm. Er war ein großartiger Weihnachtsmann. Wo Mr. Blackman der traditionellen Routine folgte und jedes Kind beim Namen einzeln zu sich rief, um ihm das Geschenk zu überreichen, scharte Pierre die Kinder in einem Kreis um sich herum. Er erzählte lustige Geschichten vom Nordpol und den Rentieren. Die Kinder lauschten mit glänzenden Augen; Georgie war entzückt. Als er dann noch eine kleine Rede über die wahre Bedeutung der Weihnacht hielt, hingen alle an seinen Lippen. Er erntete tosenden Applaus.
    Hinterher, als Kinder und Eltern alle das Gebäude schon verlassen hatten, scharten sich die Lehrer um Pierre. Als er sich den Bart abzog und aus dem roten Anzug stieg, stellte Georgie leicht missmutig fest, wie ihre Kolleginnen um ihn herumflatterten. Pierre hatte unter dem Kostüm ausgewaschene Jeans und ein schlichtes T-Shirt getragen. Und er sah darin einfach verboten sexy aus.
    Sie stellte sich abseits und beobachtete, welche Wirkung er auf Frauen ausübte. Großer Gott, benahm sie sich etwa genauso? Die himmelten ihn ja regelrecht an! Selbst Mrs. Evans bildete da keine Ausnahme, und sie war über sechzig und längst Großmutter!
    „Ich gehe“, hob sie an. „Janice, schließt du nachher bitte ab?“ Hatte sie überhaupt jemand gehört? Von irgendwoher kam eine einzelne Stimme zur Bestätigung. Man würde sich dann ja morgen früh sehen.
    Georgie hätte schwören mögen, dass sie von irgendwem auch ein Kichern und etwas von einem „Prachtexemplar“ hörte.
    Igitt!
    Vor Georgie lag ein äußerst unangenehmes Dinner. Sie würde mit einem Mann ausgehen, der ihr absolut nichts zu sagen hatte. Wahrscheinlich würde er sich durch das Essen gähnen, bis die Höflichkeit es ihm erlaubte, sich abzusetzen.
    Pierre wollte sie um sieben abholen. Das wusste Georgie, weil sie Didi angerufen hatte, als es inzwischen sechs geworden war und sie von Pierre noch immer kein Wort gehört hatte. Auch verspürte sie seltsamerweise so etwas wie Eifersucht, obwohl Didi munter weiterplauderte und ihr verriet, Pierre wolle sie in das schicke neue Fischrestaurant in der Stadt ausführen.
    „Bedeutet das, ich habe nichts Passendes anzuziehen?“,

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