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Verführerisches Feuer

Verführerisches Feuer

Titel: Verführerisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY JORDAN
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schmerzliche Dringlichkeit, die in jeden Teil ihres Körpers einzusickern schien bis in intimste Zonen. Das war alles neu für sie und doch seltsam vertraut.
    Das Flugzeug hatte sein Gleichgewicht wiedergefunden und flog ruhig dahin.
    Jetzt erwachte Ollie und begann leise zu weinen.
    Das brachte Annie in die Wirklichkeit zurück. Sofort versuchte sie sich von Falcon zu lösen, und sie war so entsetzt über ihre eigene Reaktion, dass sie anfing zu zittern.
    Falcon spürte es und fragte ungläubig: „Sie haben doch nicht etwa Angst vor mir?“
    Seine Frage brachte Annie so in Verlegenheit, dass sie kein Wort herausbekam.
    „Das ist Antonios Schuld, habe ich recht? Seit er Ihnen das angetan hat, haben Sie Angst vor Männern“, bemerkte Falcon düster.
    Annie blickte beschämt zu Boden.
    „Von mir haben Sie nichts zu befürchten“, sagte er sanft, wobei er sie losließ. „Darauf gebe ich Ihnen mein Wort, und ich kann Ihnen guten Gewissens versprechen, dass man Ihnen bei den Leopardis in Sizilien mit nichts anderem als Achtung begegnen wird.“
    Konnte sie ihm wirklich vertrauen? Sie wünschte es sich so sehr. Genauso wie sie sich gewünscht hatte, dass er sie hielt? Prompt wurde sie von heftigen Schuldgefühlen überschwemmt. Nein! Nein! Das stimmte doch gar nicht. Das hatte sie nicht bewusst herbeigeführt … oder gar provoziert. Nein!
    Von Panik geschüttelt streckte sie ihre zitternden Hände nach Ollie aus.
    Falcon beobachtete sie schweigend. Sie hatte sich so zerbrechlich angefühlt in seinen Armen, und das hatte bei ihm den starken Wunsch ausgelöst, sie zu trösten. Nur deshalb hatte er sie noch länger im Arm halten wollen. Aus keinem anderen Grund.
    Antonio hatte ihre Seele zutiefst verletzt. Sie brauchte Schutz, bis sie gesund war und wieder fliegen konnte, wie ein kleiner Vogel mit einem gebrochenen Flügel.

4. KAPITEL
    Beim Verlassen des Flugzeugs legte sich die Schwüle der sizilianischen Nacht über sie wie eine feuchte Decke. Als sie das wartende Auto erreicht hatten, war Annie in ihren viel zu warmen Kleidern in Schweiß gebadet.
    „Rocco.“ Falcon begrüßte seinen Bruder mit ungezwungener Herzlichkeit und Zuneigung. Die beiden Männer umarmten sich, bevor Falcon seine Hand auf Annies Arm legte und sie nach vorn zog, um sie dem hoch gewachsenen gut aussehenden Mann vorzustellen, der neben dem wartenden Mercedes stand.
    Annie wollte ihm zur Begrüßung die Hand reichen, aber er umarmte sie ebenso ungezwungen wie seinen Bruder.
    Anschließend bewunderte er Ollie, den er so geübt und völlig selbstverständlich aus seinem Buggy hob, dass sich Annies mütterliche Besorgnis sofort in Luft auflöste. Ollie krähte übermütig, als Rocco ihn durch die Luft schwenkte.
    „Er ist ein echter Leopardi“, hörte sie Falcon hinter sich so stolz sagen, als ob er der Vater wäre, woraufhin sein Bruder lachend erwiderte: „Na klar doch, Bruderherz, er hat schließlich unübersehbar deine Augen.“
    Und ehe Annie es sich versah, hatte Falcon Ollie auch schon in dem Kindersitz festgeschnallt, während er sich weiter mit seinem Bruder unterhielt.
    Die Fahrt zum Castello legten sie auf einer dunklen kurvenreichen Straße zurück, an deren Ende das von gleißendem Scheinwerferlicht angestrahlte Schloss auftauchte.
    „Meine Frau kann es gar nicht erwarten, Sie endlich kennenzulernen“, sagte Rocco vor dem Aussteigen zu Annie. „Sie wollte mich unbedingt begleiten, aber Falcon hatte Angst, Sie könnten sich überfordert fühlen. Dafür kommt sie morgen auf jeden Fall mit unserem Sohn vorbei.“
    Dann gab er Ollie einen Kuss auf die Stirn, bevor er ihn aus dem Kindersitz hob und an Falcon weiterreichte, damit dieser ihn in den Buggy setzen konnte. Unterdessen holten zwei Angestellte das Gepäck aus dem Kofferraum.
    Auf der Fahrt hatte Annie erfahren, dass Rocco mit seiner Familie ein paar Kilometer entfernt in einem eben erst fertiggestellten großen Haus wohnte. Rocco war von Beruf Bauunternehmer, während der mittlere Bruder Alessandro Eigentümer einer Fluggesellschaft war. Obwohl Alessandro die meiste Zeit über in Florenz lebte, wo seine Firma ihren Hauptsitz hatte, hatte er auch noch eine Wohnung im Castello. Am meisten überrascht war Annie zu hören, dass Falcon ebenfalls eine eigene Firma besaß, obwohl er als ältester Sohn dazu ausersehen war, eines Tages in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Falcon war Architekt und Experte für alte Baudenkmäler und hatte auch eine Zweitwohnung in

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