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Verführerisches Feuer

Verführerisches Feuer

Titel: Verführerisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY JORDAN
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bloß besser werden.“
    „Du irrst, Falcon“, hatte Rocco ruhig erwidert. „Im Gegenteil. Wir denken, dass sich dieses Kind keinen besseren Vater wünschen könnte als dich. Alessandro und ich werden dir ein Leben lang dankbar sein für alles, was du für uns getan hast.“
    Das war ein richtig bewegender Moment gewesen, so bewegend, dass Falcon selbst jetzt noch ganz gerührt war. Er war so jung gewesen damals, als ihre Mutter gestorben war – in mehrfacher Hinsicht viel zu jung, um die Verantwortung für seine jüngeren Brüder übernehmen zu können.
    „Jetzt gib’s schon zu, Falcon“, hatte Rocco ihn aufgezogen. „Du willst diesen Jungen doch nur unter deine Fittiche nehmen, weil wir beide dir fehlen. Ich finde wirklich, du solltest dir endlich eine Frau suchen und heiraten, Bruderherz. Dann kannst du nämlich eigene Kinder in die Welt setzen.“
    Eigene Kinder in die Welt setzen.
    Falcon hatte miterlebt, wie seine Mutter in ihrer Ehe mit dem Patriarchen der Familie Leopardi dahingewelkt war, bis sie sich schließlich vollständig vom Leben abgewandt hatte. Und später hatte er mit ansehen müssen, wie die zweite Frau seines Vaters ihre neue Stellung voller Reichtum und Einfluss bis zur Neige ausgekostet und missbraucht hatte. Er gönnte es seinen Brüdern von ganzem Herzen, dass sie ihre große Liebe gefunden hatten, und manchmal beneidete er sie sogar, aber ihre Situation war mit seiner nicht vergleichbar. Bei ihm würde die Verpflichtung, die er gegenüber seiner Familie hatte, immer Vor rang haben vor seinem persönlichen Glück. Bald würde er in die Fußstapfen seines Vaters treten, dann war er an der Reihe, den Namen Leopardi in eine rühmlichere Zukunft zu führen.
    Und wenn er sich eine Frau nahm, würde diese seine Ziele und Visionen teilen und begreifen müssen, dass sie nicht nur mit ihm, sondern auch mit einer sehr alten Familie verheiratet war.
    Es stand allerdings zu bezweifeln, dass er jemals eine Frau finden würde, die diese Anforderungen alle in sich vereinte und die er gleichzeitig auch noch liebte.
    Sein Blick wanderte zu Annie. Und jetzt hatte er auch noch für sie und ihren Sohn die Verantwortung übernommen.
    „Das klingt ja fast, als ob Sie sich schämten“, bemerkte er ruhig. „Aber das dürfen Sie nicht. Sie wissen doch, dass Sie an der Situation ganz und gar unschuldig sind. Hier gibt es nur einen einzigen Schuldigen, und das ist Antonio. Das sehen wir alle so und sind deshalb entschlossen, als Familie insgesamt die Verantwortung zu übernehmen, weil Antonio selbst es nicht mehr kann. Ich darf Ihnen versichern, dass darüber zwischen mir und meinen Brüdern vollstes Einverständnis herrscht.“
    Es war unmöglich, ihm nicht zu glauben – allerdings hatte er nur von seinen Brüdern gesprochen. Aber was war mit deren Frauen? Würden sie Annie nicht vielleicht doch schief ansehen und sich fragen, ob sie wirklich die Wahrheit sagte?
    Der Steward erkundigte sich, was sie trinken wolle.
    „Nur ein Wasser, bitte“, gab sie zurück.
    Da war noch etwas, das Falcon ansprechen musste, vor allem weil sie das Thema selbst angeschnitten hatte.
    „Falls Oliver jemals Scham empfinden sollte, dann nur deshalb, weil Sie selbst sich in diese Scham einhüllen wie in ein Büßergewand – und genauso tragen Sie übrigens auch Ihre Kleider.“
    Annies Augen blitzten empört auf.
    „Ich kann nicht erkennen, was an meinen Kleidern falsch sein sollte.“
    „Offen gestanden alles, besonders wenn eine junge Frau wie Sie sie im Hochsommer trägt.“
    Seine offenen Worte brachten Annie aus dem Gleichgewicht. Einen Moment lang wusste sie nicht, was sie erwidern sollte.
    „Also, mir gefallen sie“, brachte sie schließlich mühsam heraus. „Und ich muss sie ja schließlich anziehen.“
    „Das kann ich kaum glauben. Wenn ich ganz ehrlich sein will, muss ich zugeben, dass ich die Sachen ziemlich unvorteilhaft finde, und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass einer jungen Frau wie Ihnen so etwas gefällt. Außerdem möchte ich Sie daran erinnern, dass ich es bin, der Sie ansehen muss.“
    Annie war empört. Empört und – obwohl sie es nicht gern zugab – auch verletzt.
    „Nur weil die Art Frauen, mit denen Sie sich umgeben … nur weil Ihre … Ihre Freundin modische Designerkleidung trägt, heißt das noch lange nicht, dass ich …“
    „Ich habe keine Freundin“, fiel er ihr ins Wort.
    Wie? Er hatte keine Freundin? Und warum fühlte sie sich plötzlich so eigenartig leicht,

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