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Verführerisches Feuer

Verführerisches Feuer

Titel: Verführerisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY JORDAN
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nackten Arme zu bedecken, aber dann entschied sie sich anders und legte sie entschlossen wieder zurück.
    Gestern hatte der Prinz Annie und Ollie zusammen mit Falcon zum ersten Mal zu sich zitiert. Bei Ollies Anblick war der alte Mann schrecklich sentimental geworden, während er Annie wie Luft behandelt hatte. Daran, dass er Ollie als Wiedergeburt des einzigen Sohnes, den er je geliebt hatte, bezeichnet hatte, wollte sie lieber gar nicht erst denken.
    Als diese Worte gefallen waren, hatte sie Falcon einen erschrockenen Blick zugeworfen. Sein Gesicht war wie versteinert gewesen.
    Annie war eben mit Ollie auf dem Arm im Flur angelangt, als Falcon aus einem der Salons trat und auf sie zukam. „Ah, das ist gut. Ich wollte eben Maria fragen, ob sie weiß, wo Sie stecken. Hätten Sie vielleicht ein paar Minuten Zeit für mich?“
    „Aber ja.“ Annie lächelte. Seit Julie ihr versichert hatte, dass auf Falcon hundertprozentig Verlass war, fühlte sie sich in seiner Gegenwart fast gelöst. Auch wenn sie jetzt zusammenzuckte, als er ihren Arm nahm und sie in Richtung Terrasse führte.
    Damit reagierte sie nicht zum ersten Mal mit verräterischer Intensität auf seine Berührung oder seine Nähe. Zum Glück sagte er nichts, auch wenn der Blick, den er ihr zuwarf, Bände sprach.
    Er trug einen hellen Sommeranzug, der seine sehnige Männlichkeit betonte. Das war für Annie eine höchst ungewöhnliche Beobachtung, die ein seltsames Kribbeln in ihrem Bauch auslöste. Die Tatsache, dass sie sich seiner Anwesenheit auf einer so körperlichen Ebene bewusst war, hätte ihr vor ein paar Tagen noch eine wilde Panikattacke beschert, aber inzwischen war sie schon fast daran gewöhnt und hatte sogar eine Erklärung dafür. Es bedeutete nicht mehr und nicht weniger, als dass Falcon ein ausgesprochen attraktiver Mann war. Und so etwas festzustellen war schließlich nicht verboten.
    Nachdem sie sich gesetzt und eins der Mädchen ihnen Kaffee gebracht hatte, ergriff Falcon das Wort. „Da das Castello jetzt auch Ihr und Olivers Zuhause ist, sollten wir uns darüber unterhalten, wo wir Sie in Zukunft unterbringen, damit Sie es etwas komfortabler haben als im Moment.“
    „Mir fehlt nichts, unsere Zimmer sind sehr schön“, beteuerte Annie, aber Falcon schüttelte mit Nachdruck den Kopf.
    „Nein. Wir haben hier alle unsere eigenen vier Wände, da werden Sie und Oliver keine Ausnahme machen. Sie brauchen für sich und Ihren Sohn ein richtiges Zuhause. Davon abgesehen werden Sie ja auch irgendwann Freunde empfangen wollen. Sie sind schließlich eine junge Frau, da ist es ganz normal, wenn Sie eines Tages einen Mann kennenler…“
    Seine Worte brachten Annie so aus dem Konzept, dass sie empört aufschrie. „Ich will aber gar keinen Mann kennenlernen. Ich will überhaupt nie …“ Sie war zu aufgeregt, um ihren Satz zu beenden, doch das war auch nicht nötig. Falcon wusste Bescheid.
    „Was mein Halbbruder Ihnen angetan hat, ist unverzeihlich, aber Sie dürfen sich davon nicht Ihr ganzes Leben ruinieren lassen“, versuchte er ihr gut zuzureden. „Wenn Sie das zulassen, hat er am Ende doch noch gesiegt. Außerdem müssen Sie an Oliver denken. Ich will Sie wirklich nicht belehren, aber ich habe nicht vergessen, welche schädlichen Auswirkungen es auf mich und meine Brüder hatte, dass unsere Mutter von unserem Vater so schlecht behandelt wurde. Ein Kind, das nicht die Erfahrung macht, dass seine Eltern sich lieben, hat als Erwachsener Schwierigkeiten, die Liebe zwischen Mann und Frau gutzuheißen. Selbst wenn ich mir größte Mühe gebe, Oliver ein gutes Vorbild zu sein, wird es irgendwann wichtig für ihn sein, seine Mutter mit einem liebevollen Partner zu erleben. Ich weiß, dass es viel Kraft und Mut erfordert, die Grausamkeit, die Antonio Ihnen zugefügt hat, hinter sich zu lassen und den Männern wieder Vertrauen entgegenzubringen. Aber ich glaube fest daran, dass Sie es schaffen.“
    Annie wollte ihn am Weitersprechen hindern, sie musste es tun. Alles andere wäre unfair und unaufrichtig gewesen. Seine Worte waren ihr unter die Haut gegangen. Immerhin wusste sie nur zu gut, was in der Kindheit erlittene seelische Verletzungen langfristig bei einem Menschen anrichten konnten. Sie faltete ihre Hände ganz fest in ihrem Schoß, damit er nicht sah, wie heftig sie zitterte, und vermied es, ihm in die Augen zu schauen. Weil sie hoffte, dass es ihr auf diese Wei se leichter fiel zu sagen, was gesagt werden musste.
    „Es … es ist nicht

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