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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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gewalttätige Anwandlung, die ihre Anschuldigung hervorrief. »Hätte jemand anderer diese Äußerung getan, ich würde ihn niederschlagen.«
    »Diese Beherrschung ...«, spottete sie. Dann war ihre Wut verraucht, an ihre Stelle trat kühle Gleichgültigkeit. Betont langsam legte sie die Smaragdohrgehänge ab. »Ich dachte früher einmal, dass ich dich aus meinem Bewusstsein verbannen möchte.« Sie zog seinen Ring vom Finger. »Mit deiner Hilfe ist dieses nun Ziel erreicht.« Sie legte den Schmuck auf das königliche Dokument. »Morgen früh werde ich meine Sachen packen und dich mit deinem geliebten Spencer Park allein lassen. Ich wünsche eine gute Nacht, Lord Stewart.«
    Cat ging zu Maggies Kammer und trat ohne anzuklopfen ein. »Entschuldige, dass ich dich störe. Kann ich heute bei dir schlafen?«
    »Ich habe Euer Geschrei gehört und mich lieber fern gehalten. Was stimmt bei euch nicht, mein Lämmchen?«
    »Nichts!« Cat schüttelte den Kopf. »Alles! Du bist die Einzige, die mich jemals geliebt hat, Maggie!«
    »Unsinn. Dein Mann liebt dich bis zum Wahnsinn.«
    »Du verwechselst Liebe mit Lust, wie auch ich es getan habe. Patrick Hepburn hat mich nur wegen der Ländereien geheiratet, die ich ihm einbringen würde.«
    Maggie wusste, dass Widerspruch zwecklos war. Catherine war ungestümer, als gut war. Sie war sicher, dass die Neuvermählten ihren Streit am Morgen bedauern würden und alles verziehen sein würde. »Ich helfe dir beim Ausziehen. Dann bekommst du zum Trost ein Glas Whisky und kannst deinen Kummer ertränken.«
     
    Nun war es Patrick, der unruhig sein Schlafgemach mit langen Schritten durchmaß. Wie ein wildes Tier im Käfig stürmte er auf und ab und versuchte, das Verlangen zu unterdrücken, seine Frau zurück zu zerren, sie übers Knie zu legen und ihr den Hintern zu versohlen, bis sie zur Besinnung kam. Er erhaschte einen Blick auf sein dunkles, zorniges Gesicht im Spiegel, und ihm wurde klar, dass er nicht Hand an sie legen durfte, ehe seine Wut sich nicht abgekühlt hatte. Catherine hatte Recht, musste er zugeben. Im Moment war er es, der sich unzivilisiert verhielt. Er ging ins angrenzende Gemach und hob seine Kassette von der hohen Kommode. Ohne auf das Hämmern in seiner verwundeten Hand zu achten, hob er den Deckel und starrte auf die Papiere, die er zur Aufbewahrung hineingetan hatte.
    »Dieses Luder! Ich könnte ihr den Hals umdrehen!« Natürlich war nicht Catherine gemeint, sondern Margretha. Er fragte sich, was eine Frau dazu brachte, eine andere mit einem so tödlichen Gift zu vernichten.
    Hepburn verfluchte James Stuart. Warum zum Teufel musste er Anne gegenüber unsere Übereinkunft ausplaudern? Jamie muss doch wissen, dass eine Frau kein Geheimnis für sich behalten kann. Kaum hatte die Königin erfahren, dass mir eine Erbin versprochen worden war, konnte sie es nicht mehr erwarten, diesen köstlichen Klatsch mit ihren Damen zu teilen. Frauen sehen nichts lieber als einen Mann im Ehejoch! Er stieß den Fußschemel durch den Raum und schleppte seine Kassette in den anderen.
    Patrick suchte in den Papieren und erblickte den Vertrag, den er mit Geordie Seton abgeschlossen hatte. Das war an dem Tag, als ich Catherine zum ersten Mal gesehen habe. Sie hat mich bezaubert, ehe ich wusste, wer sie war. Als ich ihr dann in Richmond begegnete, wusste ich, dass ich sie schon an jenem ersten Tag zur Frau haben wollte.
    Du hast dich entschlossen, sie zu heiraten, als du erfahren hast, dass sie Catherine Seton Spencer heißt.
    »Ich fühlte mich zu ihr hingezogen, ehe ich wusste, dass sie eine Erbin ist. Und dann, als wir in Schottland mit den Wildpferden ritten, zeigte ich ihr, wie sehr ich sie liebte.«
    Das war Lust und nicht Liebe, Hepburn.
    »Vergangenen November habe ich sie um ihre Hand gebeten«, beharrte er mit vollem Recht und fuhr sich durch Haar.
    Du hast gewartet, bis sie einundzwanzig wurde und ihr Erbe antreten konnte, ehe du sie zur Frau genommen hast. Eigennutz ist dein Motto, Hepburn.
    »Was zum Teufel soll schlecht daran sein, eine Frau mit Besitz zu heiraten, solange ich sie gut behandle und ein anständiger Ehemann bin?«
    Du möchtest deinen Kuchen haben und ihn auch essen.
    Er ging an ihren Frisiertisch, um das verdammte Dokument an sich zu nehmen, das zu dieser schrecklichen Entzweiung geführt hatte. Ihr Ohrgehänge und der Verlobungsring lagen auf dem zusammengefalteten Pergament. Er griff nach dem Schmuck und wog ihn in der Hand, ehe er ihn zögernd zusammen mit

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