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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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hier und jetzt geschehen würde.
    Tatsächlich war es ein Seufzer der Erleichterung gewesen, dass er sie nicht zurückgewiesen hatte. Cat wusste, dass sie seine Gleichgültigkeit erschüttert hatte, als er sie mit seinem Mund liebte, doch war sie überzeugt davon, dass sie zurückgekehrt war, als er sich weigerte, die letzte Intimität mit ihr zu teilen. Ihr Blick hing an seinem kraftvollen Körper, als er zu Valiant hinüberging und trockene Sachen aus der Satteltasche holte. Dann schritt er zum Ufer und tauchte im Wasser unter. Cat lächelte insgeheim. Kaltes Wasser ist ausgezeichnet, um Impulse zu zügeln! Seine Beherrschung ist vielleicht doch nicht so eisern, wie er behauptet!
    Sie rollte ihr Winton-Jagdplaid zusammen und sammelte ihre nassen Strümpfe und Untersachen ein. Nun erst fiel ihr ein, dass sie Chestnut vollkommen vergessen hatte, seit Patrick ihr aus dem Sattel geholfen hatte. Ein rascher Blick, und sie sah ihr Pony am Ufer unweit von Valiant friedlich grasen. Erleichtert ging sie zu ihr. »Braves Mädchen, bist uns gefolgt.« Sie rieb ihre Nase, dann zog sie sich um und schlüpfte rasch in ihren Lederrock. Die Stute folgt dem Hengst. So will es die Natur.
    Als Patrick vom Fluss heraufkam, war auch er wieder vollkommen bekleidet. »Ehe wir weiterreiten, könnten wir etwas essen.«
    Catherine war einverstanden, und als sie sich ins Gras niederließen, wo sie so intime Zärtlichkeiten getauscht hatten, drängte es sie, ihre Gefühle auszusprechen. »Der Ritt mit der Wildherde hat mein Herz und meine Seele mit Freude erfüllt, und ich möchte dir danken, dass du mich an diesem Erlebnis hast teilhaben lassen. Jetzt verstehe ich, warum du gern hier allein bist. Es ist ein einsames, alljährliches Ritual, das dir das Einssein mit anderen Lebewesen beschert.«
    »Ich habe dich mitgenommen, weil du ein tiefes und hingebungsvolles Gefühl für Tiere hast. Du hast das Einssein auch gefühlt.«
    Sie biss von einem Haferkuchen ab. »Ich möchte dir auch aus tiefstem Herzen danken, dass du dem Hengst noch ein Jahr ungezügelter Freiheit gönnst. Ein wahrhaft göttliches Geschenk.«
    »Es war das erste Mal, dass du einen Moment totaler Freiheit erlebte hast, etwas, nachdem wir uns alle sehnen. Und du warst davon so entzückt, dass du dir gewünscht hast, seine Freiheit möge andauern.«
    Er kann nicht nur meine Gedanken lesen, er deutet auch meine Gefühle richtig. Zwischen uns herrscht eine Übereinstimmung, die aufzugeben mich viel Kraft kosten wird. Aber ich bin Engländerin, mein Platz ist an Elizabeths Hof.
    »Den Hengst lasse ich hier, doch will ich einige trächtige Stuten und vielleicht ein paar Jährlinge mitnehmen. Er wird sich eben mit nur etwa zwanzig Gefährtinnen begnügen müssen.«
    Hast du auch so viele gehabt?, fragte sich Catherine. Sofort schalt sie sich deswegen. Es kümmerte sie keinen Deut, wie viele Frauen Hepburn schon gehabt hatte. Oder?
    »Cat, bist du fertig? Ich möchte herausfinden, wo die Herde ist, und mich ihr möglichst gegen den Wind nähern. Er soll nicht merken, dass ich ihr nachstelle.«
    »Ja, ich bin fertig.« Sie steckte ihre Haarbürste in die Satteltasche und wartete darauf, dass Patrick ihr beim Aufsitzen half. Sie hätte es allein geschafft, konnte aber der Versuchung nicht widerstehen, seine Hände auf sich zu spüren.
    Sie ritten nach Nordosten, folgten ungefähr dem gewundenen Lauf des Tyne . Der Salzgeruch der Nordsee lag in der Luft, als sie sich der Küste näherten. Die Brise sorgte dafür, dass die Herde von ihnen keine Witterung bekam, und nach zweistündiger Suche, als sie einen Hügelrücken hinter sich gebracht hatten, erblickte Patrick die Pferde. »Er hat für seine Sippe eine üppige, geschützte Zuflucht gefunden. Dort sollen sie eine Weile bleiben.««
    Als Catherine vom Gipfel hinunterblickte, wusste sie, dass sie noch nie etwas gesehen hatte, das sich mit der wilden Schönheit der Szenerie messen konnte, die sich ihrem Blick gerade darbot. Die rauen, zerklüfteten Felsformationen, das saftig grüne Tal, in dem die Herde graste, und die glitzernde See im Hintergrund boten ein Bild, das sie nie vergessen würde. Dies ist ein schicksalhafter Tag in meinem Leben, einer, an den ich immer denken werde.
    Sie beobachtete Patricks Hände, als er die Zügel fester umfasste und mit Valiant den Weg zurückging, den sie gekommen waren. Sie folgte dem Pfad, ohne zu wissen, wohin er führen würde, geborgen in dem Wissen, dass er das ihr gegebene Versprechen halten

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