Verführt im Harem des Scheichs
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Lord Armstrong musterte sie misstrauisch.
„Ich habe ihnen gesagt, dass wir die Tür offenlassen und uns die ganze Zeit über auf dem Hof aufhalten werden, sodass sie uns beobachten können“, verkündete Celia.
Sogleich machte Lord Armstrong einen Schritt nach vorn. Und als niemand ihn aufzuhalten versuchte, eilte er auf seine Töchter und seine Schwester zu. Peregrine Finchley-Burke folgte langsamer. Er sah so aus, als würde er lieber in die andere Richtung davonlaufen.
„Dies also ist der Harem“, stellte Lord Armstrong fest. „Wo sind die anderen Frauen?“
„Es gibt keine. Fürst Ramiz ist nicht verheiratet. Was ist denn los, Papa? Du wirkst ungewöhnlich erregt.“
„Allerdings!“ Er warf Peregrine einen kurzen Blick zu. „Komm her zu mir, Celia. Ich möchte dich aus der Nähe anschauen.“
Sie gehorchte, und er begann, sie eingehend zu mustern. Die zerknitterte Abaya aus feiner grüner Baumwolle entlockte ihm ein Stirnrunzeln. Auch dass das kupferfarbene Haar ihr offen und ein wenig zerzaust vom Schlaf auf die Schultern fiel, schien ihm nicht zu gefallen.
Ob ihr Gesicht verriet, dass sie schlecht geschlafen hatte? Bewiesen dunkle Schatten unter ihren Augen, wie sehr der Streit mit Ramiz sie aufgewühlt hatte? Am besten würde es sein, ihrem Vater gar keine Gelegenheit zu geben, das zu bemerken. Sie schloss ihn also in die Arme und rief: „Ach Papa, es ist so wundervoll, dich zu sehen! Ich wünschte nur, du hättest die weite Reise nicht auf dich nehmen müssen.“
Nach einem neuerlichen Blick auf Peregrine meinte Lord Armstrong: „Ich habe geglaubt, ich könne hier eine wichtige Mission erfüllen. Dann allerdings habe ich erfahren, was dieser junge Mann zusammen mit dem Dummkopf Winchester ausgeheckt hat.“ Seine Stimme verriet deutlich, wie verärgert er war.
„Mylord“, rief Peregrine, „ich habe nur die Botschaft überbracht. Nie im Leben würde ich mir anmaßen … Also, ich gehöre doch nicht …“ Er holte tief Luft und wandte sich Celia zu. „Bitte, können Sie Ihren Vater darüber aufklären, welche Rolle ich gespielt habe?“
„Zuerst einmal sollten wir uns setzen.“ Sie klatschte in die Hände, um Adila und Fatima herbeizurufen. Dann bat sie die beiden, einen Diwan und ein paar Sitzkissen in den Hof zu bringen. Sichtlich erleichtert nahmen die beiden Gentlemen und Lady Sophia auf dem Diwan Platz, während Celia und Cassie, die ähnlich wie ihre Schwester gekleidet war, es sich auf den Kissen bequem machten.
Wenig später erschienen die Dienerinnen erneut, diesmal mit einem silbernen Tablett, auf dem eine Kanne mit gewürztem und gesüßtem Kaffee sowie mehrere kleine Gläser standen.
„Und jetzt“, verkündete Celia, „will ich erzählen, was damals geschehen ist.“ In wenigen Worten berichtete sie von ihrem Gespräch mit Peregrine. Zum Schluss sagte sie: „Wie du siehst, Papa, hat Mr Finchley-Burke nur seinen Auftrag ausgeführt. Und das mit aller nötigen Zurückhaltung. Ich denke sogar, dass ihm das Ganze äußerst unangenehm war. Aber was hätte er tun sollen? Ich wiederum habe tatsächlich einen Moment lang überlegt, ob ich all das, was ich im Laufe der Zeit über A’Qadiz erfuhr, irgendwie weitergeben sollte. Natürlich hätte ich niemals etwas Unrechtes getan, um an Informationen heranzukommen. Aber ich habe mich dann sowieso entschieden, Lord Winchesters Bitte abzulehnen.“
Lord Armstrong nickte nachdenklich.
„Der Generalkonsul“, fuhr Celia fort, „mag ja annehmen, ich sei in erster Linie meinem Vaterland verpflichtet. Ich jedoch bin der Überzeugung, dass ich, solange ich als Gast von Scheich al-Muhana in A’Qadiz weile, nichts tun darf, was seinem Land schaden könnte. Einen so großzügigen Gentleman wie den Fürsten könnte ich niemals hintergehen. Und wenn ich es täte, würde ich dann mein Land nicht genauso verraten wie seins?“
„Du hast ganz recht, Liebes“, stimmte ihr Vater ihr zu. „Wenn Lord Winchester mich gefragt hätte, hätte ich ganz ähnliche Argumente wie du angeführt. Man mag mich altmodisch schimpfen, aber ich bin der Meinung, dass Diplomatie etwas Ehrenhaftes ist und bleiben sollte. Niemals würde ich zweifelhafte Methoden nutzen, um mir Informationen zu beschaffen. Wir Briten haben unser mächtiges Reich nicht durch Hinterlist und Verrat aufgebaut.“
„Ich wünschte, das hätte ich zu Mr Finchley-Burke gesagt, als er mich damals ansprach“, seufzte Celia.“
„Was, mein Kind, hat dich daran
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