Verfuehrt in Las Vegas
Sie hatte nicht aufgehört, ihn zu streicheln, und er fürchtete um den letzten Rest seiner Selbstbeherrschung.
„Langsam, Cait, langsam”, sagte er beschwörend. Sie sah ihn überrascht an.
Caitlin versuchte zu lächeln, aber es wollte ihr nicht recht gelingen. „Elf lange Jahre habe ich auf diesen Moment gewartet. Ist es da ein Wunder, dass es mir nicht schnell genug gehen kann?” fragte sie mit leiser Stimme. Aber sie ließ es zu, dass er sie festhielt.
Nun war es an ihm, ihr das seidige Nachthemd auszuziehen. Er nahm sich Zeit dafür, obwohl der Lavastrom des Begehrens in seinen Adern glühte.
Bald, Cait, bald ist es soweit.
Schließlich hatte er es geschafft. Auch die letzte Hülle war gefallen, und nun gab es nichts mehr, was sie voneinander trennte.
Wie zwei Verhungernde fielen sie übereinander her. Graham bedeckte Caitlins ganzen Körper mit kleinen, brennenden Küssen. Aufstöhnend ließ sie es geschehen.
Er sah ihr in die Augen. Ihr Blick spiegelte seine Sehnsucht, sein nacktes Verlangen.
Es war phantastisch, sich während des Liebesspiels anzuschauen. So bekam der Vorgang noch mehr Bedeutung, noch mehr Kraft.
Er beugte den Kopf zu Caitlin hinab und begann, ihre Brustwarze mit der Zunge zu umspielen. Sie schmiegte sich zitternd an ihn, und er fühlte seine Erregung wachsen, bis er den Druck fast nicht mehr aushalten konnte.
Plötzlich gab es kein Zurück mehr, und beide merkten es. Es wäre über Grahams Kraft gegangen. Er wollte sich mit ihr vereinigen, sein Körper und seine Seele drängten danach.
Sekunden später geschah es. Als er in sie eindrang, entrang sich Caitlin ein kleiner Schrei. Überrascht sah er sie an und hielt einen Moment lang in der Bewegung inne.
„Du bist ja noch …”
Caitlin wollte jetzt nicht sprechen.
„Ich bin dein, Graham”, flüsterte sie mit Tränen in den Augen. „Und ich gehöre niemandem als dir.” Sie schlang ihm die Arme fest um den Hals und zog ihn dicht zu sich heran.
Graham ließ los, er überließ sich vollends seiner Lust und ihrem Vertrauen. Es war ihm, als wäre er endlich heimgekommen.
Ihre gemeinsame Leidenschaft äußerte sich im harmonischen Tanz ihrer Körper. Sie bewegten sich wie zwei erfahrene Schwimmer im tiefen Meer der Liebe. Der Schmerz, den Caitlin am Anfang verspürt hätte, verschwand und machte einem köstlichen Gefühl der Schwerelosigkeit Platz. Dann spürte sie nichts mehr als Auflösung, sie fühlte, wie sie und Graham miteinander verschmolzen.
Den Gipfel der Ekstase erreichten sie gemeinsam, danach versank die Welt um sie herum ins Vergessen.
9. KAPITEL
Leider war es viel zu schnell vorbei. Und das herrliche Gefühl der Gemeinsamkeit verschwand, als sie sich langsam wieder dem Boden der Realität näherten.
Aufatmend ließ sich Graham zurück in die Kissen fallen. Er spürte, wie sich sein Atem normalisierte. Dann erst rollte er sich auf den Bauch und sah Caitlin an: Die Ernüchterung folgte fast auf dem Fuße.
Verdammt, wozu hatte er sich nur hinreißen lassen? Wo war seine Selbstkontrolle, wo seine vielgerühmte Disziplin? Er hätte niemals zulassen dürfen, dass dies geschah. Egal wie sehr er sie begehrte, sich nach ihr verzehrt hatte, er hätte es nicht so weit kommen lassen dürfen. Schließlich hatte er einen offiziellen Auftrag. Und was das betraf, hatte er schmählich versagt.
Caitlin ließ sich noch ein wenig länger von der Welle des Vergnügens tragen. Aber als das Schweigen zu drückend wurde, hob sie den Kopf und sah Graham an. Sie erkannte sofort, dass etwas geschehen war, dass er bereits dabei war, sich von ihr und dem, was sie gerade miteinander geteilt hatten, zu distanzieren.
„Was ist los?” fragte sie ihn mit sanfter Stimme. Sein Blick war ausdruckslos.
Das ist eigentlich nichts Neues, dachte Caitlin bei sich. Schon früher war es schwer gewesen, zu erraten, was er dachte.
„Also?” hakte sie nach.
Er antwortete nicht. Caitlins Glücksgefühl begann sich aufzulösen.
Graham wusste nicht, was er sagen sollte. Zu seinem Ärger über seinen Mangel an Selbstkontrolle kam jetzt auch noch sein nagendes Schuldgefühl. Er hatte keine Ahnung gehabt und war auch sehr überrascht, dass dies das erste Mal für sie gewesen war.
„Warum hast du es mir nicht gesagt?” Wenn er gewusst hätte, dass sie noch Jungfrau war, hätte er bestimmt die Kraft gefunden, nein zu sagen.
Caitlin sah ihn entgeistert an. Plötzlich wurde sie sich ihrer Nacktheit und damit auch ihrer absoluten Verletzbarkeit
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