Verfuehrt in Las Vegas
ht!
„Oh, nein”, erwiderte sie energisch und war bereits an seiner Seite. „Ich komme mit!”
Graham stieß die Tür auf.
Kerry, die mitten im Raum stand und einen Stapel Nachthemden trug, starrte ihn an, als wäre er ein Geist.
„Oh, hallo”, sagte sie schließlich, als sie ihn erkannte. „Mann, haben Sie mich erschreckt!”
Caitlin trat hinter ihm hervor. „Das beruht auf Gegenseitigkeit. Was zum Teufel tust du hier schon so früh am Morgen?” Es war allgemein bekannt, dass Kerry eine Langschläferin war.
Achselzuckend gab ihre Freundin zurück: „Nun, ich habe nicht damit gerechnet, dass du heute hier erscheinen würdest. Und einer muss den Laden ja schmeißen.”
„Das ist wirklich nett von dir”, erwiderte Caitlin warm. „Aber es wäre nicht nötig gewesen. Ich bin hier, und ich habe auch die Absicht, zu bleiben.”
„Sie hätten sie fesseln sollen”, wandte Kerry sich mit breitem Lächeln an Graham.
Er lächelte zurück. „Ja, daran habe ich auch gedacht. Aber Sie wissen doch, sie hat ihren eigenen Kopf. Ach, Caitlin, könnte ich vielleicht einmal telefonieren?”
Sie nickte und folgte ihm ins Hinterzimmer. „Rufst du Jake an?”
Er nickte knapp und wählte die Nummer.
„Wer passt eigentlich auf ihn auf, wenn du nicht da bist?”
„Meine Mutter. Nachdem Celia mich verlassen hat, ist sie zu uns gezogen.”
Als Caitlin Graham damals kennengelernt hatte, lebte seine Mutter noch im Reservat ihres Stammes nahe der Grenze zu Utah. Während seiner High-School- Zeit hatte er bei einem entfernten Verwandten in Phoenix gewohnt.
„Wie lange ist das her?”
„Seit etwa zwei Jahren.” Das Telefon klingelte und klingelte. Graham fragte sich, warum niemand abnahm. Wo konnte seine Mutter nur sein? „Jake? Oh, hallo, ich bin’s, Dad.”
Caitlin, die sich plötzlich wie ein Eindringling vorkam, zog sich zurück. Sie ließ sich auf dem Hocker hinter der Theke nieder. Kerry musterte sie neugierig.
,,Na? Ist gestern noch etwas passiert?”
Caitlin schüttelte den Kopf. „Der Mörder ist nicht aufgetaucht, wenn du das meinst.”
„Nein, das meinte ich auch nicht.” Grahams gedämpfte Stimme erklang aus dem Hinterzimmer. Sie hatten also ein paar Minuten Zeit, um sich zu unterhalten. „Ich hatte mehr an ihn gedacht. Ist da etwas gelaufen?”
Caitlin schmunzelte und antwortete nicht! Aber das wäre auch nicht nötig gewesen.
Kerry brach in ein breites Lächeln aus. „Ich wusste es!” sagte sie triumphierend. „Ich wusste es, ich wusste es, ich wusste es! Und? War es schön? Wie ist er denn so im Bett?”
Errötend gab Caitlin zurück: „Kerry, sieh mal, diese Slips hier müssen noch eingeräumt werden.”
Kerry ignorierte sie völlig. „Ich freue mich ja so für dich”, erklärte sie mit leuchtenden Augen und umarmte die Freundin schnell. „Du hast es wirklich verdient.”
Caitlin schüttelte den Kopf. Besorgt warf sie einen Blick ins Hinterzimmer, wo Graham immer noch telefonierte.
„Im Moment gibt es wirklich keinen Grund zum Jubeln, Kerry. Ich habe keine Ahnung, wie die Sache weitergeht.”
Kerry warf einen bedeutungsvollen Blick nach hinten. „Ich schon.”
„Ach, ja?” Dann weiß sie mehr als ich, dachte Caitlin.
„Na klar”, erklärte die andere im Brustton der Überzeugung. „Das erkennt man an der Art, wie er dich anschaut. Glaube mir, Caitlin, hinter diesen dunklen Augen verbirgt sich eine ganze Menge.”
Caitlin nickte. „Ja. das war schon immer so”, sagte sie nachdenklich. Leider wusste man nur selten, was es war. Seufzend machte sie sich an die Arbeit. Aber in Gedanken war sie die ganze Zeit bei ihm.
Als Graham schließlich aus dem Hinterzimmer kam, war seine Miene noch grimmiger als zuvor. Caitlin ließ die Unterwäsche, die sie eigentlich gerade einsortieren wollte, fallen und ging auf ihn zu.
„Was ist los?”
Nach dem Gespräch mit Jake hatte er sich seine Mutter geben lassen und danach den Anwalt angerufen, den ihm seine Abteilung vermittelt hatte. Beide Gespräche waren ziemlich unerfreulich gewesen.
Aber wie auch immer, es war sein Problem, nicht Caitlins. Sie hatte genug Schwierigkeiten.
„Nichts, Caitlin. Dies hier geht dich nichts an.”
Sie hätte ihn umbringen können. Was für ein Querkopf Graham doch war. „Nun sag es mir schon”, drängte sie.
Achselzuckend gab er zurück: „Irgendwie ist es Celias Anwalt gelungen, einen Gerichtstermin zu bekommen. Nächste Woche ist die Verhandlung.”
Caitlin sah ihn besorgt an. Wenn
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