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Verführt: Roman (German Edition)

Verführt: Roman (German Edition)

Titel: Verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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sterben und meinen Vater mit ihrem skandalösen Benehmen nicht weiter in Verlegenheit zu bringen.«
    Bravo, Lucy!, dachte Gerard. Nichts wünschte er dem Admiral mehr als diesen großartigen Sarkasmus. »Sie scheint bemerkenswert gut getroffen zu sein. Gab es irgendwo ein Porträt? Oder eine Miniatur?«
    Sie wich vor seinem schonungslosen Drängen zurück und suchte an ihrem Wald aus Topfpflanzen Zuflucht. »Smythe hat sie mir beschrieben.« Die freie Hand glitt geistesabwesend über die Pflanzen und schob ein paar der angeschlagenen Töpfe zurecht, auf dass die Blätter mehr vom trüben Licht abbekamen. »Gloxinien waren ihr Hobby. All das hier stammt von den Ablegern ihrer Pflanzen. Smythe hat sich um alles gekümmert, bis ich alt genug war, es selber zu tun.«
    Gerard biss die Zähne zusammen. Einen Mann, der sich fast zwanzig Jahre lang darum bemühte, das Andenken an eine Frau am Leben zu erhalten – sei es in diesen zerbrechlichen Blüten hier oder in der Erinnerung ihrer Tochter -, diesen Mann unterschätzte man besser nicht.
    »Ich weiß nicht, weshalb sie sich für Gloxinien entschieden hat«, sprach Lucy weiter, während sie ein vertrocknetes Blatt fortzupfte. »Gloxinien sind die heikelsten Blumen der Welt. Sie müssen von unten her bewässert werden und mögen nur Morgensonne.«
    Gerard konnte sich nur schwerlich vorstellen, was es bedeutete, die Ehefrau des Admirals zu sein. »Vielleicht brauchte sie etwas, worum sie sich kümmern konnte.«
    Lucy dankte es ihm mit silbrigen Blitzen in den grauen Augen. »Unsinn! Die Sorte Frau war sie nicht. Sie war eine Frau von schwacher moralischer Konstitution, die sich nur um Einladungen, Champagner und ihren neuesten Liebhaber gekümmert hat, wer auch immer es gerade war.«
    Gerard wusste, dass Lucy zu verbittert war, die Widersprüchlichkeit ihres eigenen Verhaltens zu erkennen. Obwohl sie diese Frau verurteilte, pflegte sie doch behutsam die einzige Verbindung zu ihr und mühte sich, ihre Mutter zum Leben zu erwecken – und sei es im mit Kohle skizzierten Porträt.
    Gerard begriff, dass es nicht der Admiral gewesen war, der Lucy an diesen anheimelnden Zufluchtsort verbannt hatte. Sie selbst hatte entschieden, sich hierher zurückzuziehen und sich für die Sünden zu bestrafen, die ihrer Mutter angelastet wurden, ob nun zu Recht oder nur in des Admirals verquerer Erinnerung. Er mutmaßte, dass Lucy sich nicht zum ersten Mal vor den unbegründeten Vorwürfen ihres Vaters wegsperrte, den Schikanen und der tyrannischen Kontrolle ihres Tagesablaufs.
    Entschlossen wie nie, die Lebensgeister ans Tageslicht zu holen, die ihre Zeichnungen ihm gezeigt hatten, ging Gerard mit ausgestreckter Hand auf sie zu. »Ich möchte mehr von Ihren Arbeiten sehen.«
    Die Gloxinien und die Mutter waren vergessen, als Lucy mit beiden Armen das Skizzenbuch umklammerte. »Bestimmt nicht, Sir. Ihre Stellung mag Ihnen das Recht geben, mich zu überwachen, in meinen persönlichen Sachen herumschnüffeln dürfen Sie nicht.«
    »Nun kommen Sie schon, Lucy«, zirpte er mit einem schamlosen Lächeln, das schon unnachgiebigere Herzen als das ihre zum Schmelzen gebracht hatte. »Stellen Sie Ihr Licht nicht unter den Scheffel. Diese Skizzen sind wirklich beeindruckend.«
    Sie wich gegen den Teewagen zurück und brachte ihre kostbaren Töpfe zum Scheppern. »Und Sie, Sir, sind wirklich impertinent.«
    »Das hat man mir schon öfter gesagt.«
    Er wollte nach dem Skizzenbuch greifen, aber Lucy duckte sich unter seinem Arm zur offenen Tür weg. Doch Gerard hatte seine Reflexe an flinkerer Beute als dieser hier geschult. Er bremste ihren Fluchtversuch, indem er den bestrumpften Fuß auf den Saum ihres Negligés setzte und sie um die Taille packte, wild entschlossen, sie in die Kapitulation zu kitzeln, falls erforderlich.
    Doch er hatte nicht mit solch üppigen Kurven gerechnet, nicht mit der bebenden Nachgiebigkeit, mit der sie auf seine spielerische Umarmung reagierte. Gnadenlos strafte sein Körper die dumme Narretei ab und schickte ihn zur Hölle und wieder zurück. Er berührte mit den Lippen ihr Haar, atmete den seifigen Duft ein, trank die seidige Glätte.
    »Nicht!« Ihr klägliches Flüstern rührte sein Herz. »Ich mag es nicht, angefasst zu werden.«
    Er rieb seine Wange an ihrer samtig weichen Schläfe und ächzte heiser, als ihr Körper sich hilflos an seinen schmiegte. »Ganz im Gegenteil, Lucy. Ich glaube, Sie mögen es sehr, angefasst zu werden.«
    Seine Finger wollten ihr beweisen, wie

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