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Verfuehrt, Verlobt - Verraten

Verfuehrt, Verlobt - Verraten

Titel: Verfuehrt, Verlobt - Verraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams
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mich erklären …“
    Während sie sich noch den Kopf für eine passende Erklärung zerbrach, ging hinter ihr die Tür auf, die sie gerade ins Schloss gezogen hatte.
    „Bemühe dich nicht. Mein Vater ist schließlich nicht von gestern. Ich denke, er wird die Situation schon richtig zu deuten wissen.“
    Als Caroline herumschwang, stellte sie fest, dass Giancarlo sich nicht einmal die Mühe gemacht hatte, sich anzuziehen, so als wollte er seine Worte auch noch bekräftigen. Er hatte nur einen kurzen schwarzen Bademantel übergezogen und den Gürtel locker verknotet.
    Wenn er sich jetzt bewegte, würde der Bademantel dann aufklaffen und ihn in seiner ganzen glorreichen Nacktheit zeigen? Hoffentlich nicht. Ein hysterisches Lachen steckte ihr in der Kehle fest, doch es bahnte sich seinen Weg nur als Stöhnen. Am liebsten hätte sie die Stirn immer wieder an die Wand geschlagen.
    Alberto schaute fassungslos von einem zum anderen. „Ich weiß nicht recht, wie ich mit diesem Schock umgehen soll. Das hätte ich von euch beiden nicht erwartet.“
    „Es tut mir so leid.“ Caroline klang kleinlaut und zerknirscht. Sie schämte sich schrecklich. Sie war eine erwachsene Frau und kam sich doch wie ein ertappter Teenager vor.
    „Mein Sohn, ich will ehrlich sein – ich bin enttäuscht.“ Alberto schüttelte seufzend den Kopf, und beide, Giancarlo und Caroline, standen wie erstarrt.
    Giancarlo löste sich als Erster aus der Starre. Er machte zwei Schritte auf das Korridorfenster zu, an dem die Morgenbrise die leichten Vorhänge bauschte. „Papà …“
    Alberto, der sich schon abgedreht hatte, hielt inne und legte den Kopf leicht schief. Giancarlo verharrte ebenfalls reglos. Es war das erste Mal, dass er seinen Vater Papà nannte statt beim Vornamen.
    „Ich weiß, was du jetzt denken musst.“ Frustriert fuhr Giancarlo sich mit den Fingern durchs Haar.
    „Das bezweifle ich, mein Sohn“, meinte Alberto bedrückt. „In solchen Dingen bin ich altmodisch. Ich weiß, es ist dein Haus, und du bist ein erwachsener Mann, der für sich selbst verantwortlich ist, aber sage mir … wie lang geht das schon? Habt ihr schon in meiner Villa dieses ungezogene Benehmen an den Tag gelegt?“
    „Ungezogenes Benehmen würde ich es nicht unbedingt nennen“, erwiderte Giancarlo rau mit hochrotem Kopf, doch Alberto sah ihn gar nicht an, sondern Caroline, die verlegen und mit weichen Knien an die Wand gelehnt stand.
    „Als deine Eltern dich nach Italien schickten, haben sie mit so etwas sicherlich nicht gerechnet“, tadelte er sie heiser. Seine Worte ließen eine neuerliche Welle von Schuldgefühlen über ihr zusammenschwappen. „Sie haben mir dein Wohlergehen anvertraut, und damit dachten sie bestimmt nicht nur an Kost und Logis.“
    „Genug, Papà“. Giancarlo schob die Hände tief in die Taschen. „Carolines Wohlergehen ist bei mir bestens aufgehoben. Wir sind beide erwachsen und …“
    „Pah!“ Alberto winkte ab.
    „… haben uns die Konsequenzen wohl überlegt.“ Giancarlos Stimme klang fest und entschieden, und Alberto kniff abschätzend die Augen zusammen.
    „Ja? Ich bin ganz Ohr, mein Sohn.“
    Genau wie Caroline, die unwillkürlich einen Schritt vor machte.
    „Ich mag in dem Ruf stehen, Beziehungen nicht lange zu halten“, das hatte er seinem Vater bereits bei einem gemeinsamen Drink gestanden, „aber bei Caroline und mir ist das anders.“ Er drehte den Kopf zu ihr. „Das ist doch so, nicht wahr?“
    „Äh …“
    „Gerade gestern haben wir darüber geredet, wohin das, was wir zusammen haben, uns führen wird.“
    „Ah, es ist also ernst? Na, das wirft ein völlig anderes Licht auf die Sache. Caroline, ich kenne dich gut genug, um zu wissen, dass du ein Mädchen bist, das heiraten will. Ich nehme doch an, dass ihr davon redet?“ Er strahlte die beiden an, während Caroline nur mit offenem Mund starren konnte. „Eine Heirat ändert natürlich alles. Ich mag alt sein, aber natürlich weiß ich, dass die jungen Leute heutzutage liberaler sind als noch zu meiner Zeit. Ich kann nicht glauben, dass ihr mir kein Wort davon gesagt habt.“
    Er ließ ihnen keine Möglichkeit für ein Wort des Widerspruchs. „Ich habe doch Augen im Kopf, mein Junge. Ich konnte mitverfolgen, wie du dich mehr und mehr entspannt hast. Bist sozusagen ein anderer geworden. Und Caroline … in deiner Gegenwart wird sie immer ganz nervös und überdreht. Alle Zeichen waren zu sehen. Ach, ihr wisst gar nicht, was mir das bedeutet, nachdem ich

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