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Verfuehrt, Verlobt - Verraten

Verfuehrt, Verlobt - Verraten

Titel: Verfuehrt, Verlobt - Verraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams
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könnte endlich aus diesem seltsamen Traum aufwachen. Seit sie sich vor einer Woche auf diese verrückte Scharade eingelassen hatte, versuchte ihr Verstand, ihrem dummen Herzen Einhalt zu gebieten und Giancarlo auf Abstand zu halten, doch wie hoch standen da überhaupt ihre Chancen? Sie und Giancarlo sollten schließlich ein verliebtes Paar sein, das Hochzeitsglocken läuten hörte. Öffentliche Zuneigungsbeweise waren also plötzlich ein Muss. Ehrlich gesagt … der Schwung, mit dem Giancarlo sich in die Rolle des verliebten Bräutigams stürzte, erschreckte Caroline ein wenig.
    „Wie sollen wir deinem Vater je klarmachen, dass wir uns entzweit haben, wenn du mich ständig berührst und streichelst, sobald wir zusammen sind? Wir machen wirklich nicht den Eindruck zweier Leute, die einen Fehler begehen!“, begehrte sie auf, nachdem sie einen wunderbar trägen Tag unter Albertos wohlwollenden Blicken am Pool verbracht hatten. Giancarlos Liebkosungen, wenn sie zusammen im Wasser spielten, die Art, wie er sie an sich hielt, waren genau die Mittel, um ihren erbärmlich schwachen Widerstand zu brechen. Um ehrlich zu sein, sie leistete kaum Widerstand. Ab und zu rügte sie Giancarlo noch unter angehaltenem Atem, aber praktisch mit jeder Stunde, die verging, erlag sie mehr und mehr dem Luftschloss, das sie für sich aufbauten.
    Doch mehr als: „Ein Tag nach dem anderen“, hatte er dazu nicht zu sagen.
    Er war einfach großartig, umwerfend, unwiderstehlich, und obwohl Caroline wusste, dass dieser Schuss nach hinten losgehen und sie schrecklich verletzt werden würde, wurde sie immer tiefer in dieses trügerische Märchen vom perfekten Glück hineingezogen.
    Alberto erwähnte das Schlafarrangement mit keinem Wort mehr. Natürlich wusste Caroline, dass Giancarlo und sie nicht in einem Zimmer schlafen sollten, so wie sie auch wusste, dass sie ihn auf Abstand halten müsste. Doch jedes Mal, wenn die Stimme der Vernunft sich meldete, ertönte da diese andere, viel lautere Stimme mit dem Einwand, dass die gemeinsame Zeit mit Giancarlo so oder so befristet war, und warum sollte sie es dann nicht genießen, solange die Möglichkeit bestand?
    Vermutlich war Giancarlo sich dessen gar nicht bewusst, aber mit seinem Charme, seinem Humor und seiner Intelligenz machte er all ihre noblen Vorsätze zunichte. Statt wütend auf ihn zu sein, dass er sie Alberto gegenüber in diese Situation gebracht hatte, fühlte sie sich nachgiebiger und nachgiebiger. Zusammen mit Alberto und Tessa machten sie Ausflüge an der Küste entlang. Giancarlo war ein Ausbund an Aufmerksamkeit und Liebenswürdigkeit. Zum Lunch hielten sie in den kleinen Küstenstädtchen an, und wenn sie Hand in Hand durch die Gassen und über die Kais schlenderten, dann flatterte es in Carolines Magen und ihr Herz schlug jedes Mal schneller.
    Jetzt würden sie beide für drei Tage nach Mailand fahren. Das letzte Mal war sie mit einer Mission gekommen, heute fuhr sie mit Giancarlo hin, weil seine persönliche Anwesenheit dort nötig war.
    „Ich könnte auch hier bleiben“, schlug sie vor, während er sich an den Knöpfen ihrer Bluse zu schaffen machte. Mit jedem Knopf, den er öffnete, wurde ihre Stimme schwächer.
    „Du bist meine Verlobte. Willst du denn nicht sehen, wo ich lebe und arbeite?“
    „Deine Scheinverlobte.“
    „Halten wir uns nicht mit Haarspaltereien auf.“
    Inzwischen hatte er ihre Bluse komplett aufgeknöpft und somit auch jeglichen Rest ihres Widerstands gebrochen. Als er den Kopf vorbeugte und mit den Lippen über die festen Hügel fuhr, schloss sie die Augen und vergaß völlig, was sie noch hatte sagen wollen.
    Sie nahmen den Zug. Giancarlo wollte die Fahrtzeit nutzen, um zu arbeiten und sich auf die Meetings vorzubereiten, an denen er teilnehmen musste. Er hatte einen ganzen Waggon für sie reserviert, und das Zugpersonal kümmerte sich um sie und versorgte sie, wie nur die sehr Reichen und Mächtigen versorgt wurden.
    Der Giancarlo, den Caroline jetzt zu sehen bekam, war ein ganz anderer als der, der Shorts und Sandalen trug und laut über ihre Bemühungen lachte, im Pool mit ihm mitzuhalten. Dieser Giancarlo hier trug einen anthrazitfarbenen Maßanzug und Seidenkrawatte und arbeitete mit gerunzelter Stirn Berichte und Zahlentabellen auf seinem Laptop durch, telefonierte fließend in mehreren Sprachen auf seinem Handy … Er war ein völlig anderer Mensch.
    Caroline versuchte, sich auf die vorbeifliegende Landschaft zu konzentrieren, doch immer

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