Verfuehrt von einem Highlander
Finger unter ihr Kinn, sodass sie ihn ansehen musste. »Ich weiß, was dir solche Angst macht. Ich …«
»Ja, es ist eine überwältigend große Aufgabe«, stimmte sie ihm ausweichend zu. »Aber ich werde alles tun, was ich kann, um zu helfen, sie zu meistern. Und wenn ich eine ganze Armee von MacGregors anlächeln muss, damit sie mich mögen, werde ich auch dazu bereit sein. Ich liebe dich, und ich will, dass du immer glücklich bist.«
Sein Lächeln begann langsam und wurde zu einem Grinsen, das so weit und so strahlend war wie der weite, wolkenlose Himmel. Er wandte sich an den Mann, der am nächsten neben ihnen ritt, und fragte: »Hast du das gehört?«
»Habe ich«, antwortete sein Vater, doch Tristan hatte sich Isobel schon wieder zugewandt.
»Sie liebt mich.«
»Überrascht dich das so sehr?« Sie lachte leise an seinen Lippen.
»Aye, das tut es. Du hältst fest zu deinen Überzeugungen, Mädchen. Das war etwas, das mich anfangs aufgeregt und später geängstigt hat. Es gab Tage, an denen ich dachte, du würdest mich ewig hassen.«
»Aber du hast nicht aufgegeben.« Isobel küsste ihn auf den Mund, der ihr jetzt so nah war. Sie liebte ihn mehr, als sie selbst in ihren Träumen für möglich gehalten hatte. »Auch nicht, als ich dich so schlecht behandelt habe.«
»Wie hätte ich dich aufgeben können? Es wäre gewesen, als hätte ich mein Herz aufgegeben, mein Leben. Denn beides gehört dir.«
Wie leicht er sie vergessen ließ! Wie leicht er sie überzeugte, dass sie alles war, was er in seinem Leben brauchte, um wahrhaft glücklich zu sein! Sie wollte es glauben. Oh, müsste er doch nicht das richten, was er schuldhaft zerstört zu haben glaubte! Wenn sie allein wirklich alles wäre, was er zum Glücklichsein brauchte!
Ein weiterer Reiter ritt an ihnen vorbei, die Macht seiner Präsenz ließ Isobel in seine intensiv blauen Augen schauen. Sie lächelte den zukünftigen Chief des MacGregor-Clans an. »Habt Ihr das gehört?«
Rob sah erst Tristan und dann wieder sie an. »Aye.« Er erwiderte ihr Lächeln, das ebenso warm war wie das Tristans. »Ich habe es gehört.« Er lenkte sein Pferd näher und beugte sich zu seinem Bruder. »Die Sache ist die, dass sie es hören müssen.«
Isobel wusste, wen er meinte: Callum und Kate MacGregor. War Rob nicht vor Kurzem mit einer Frau zurückgekehrt, die dem Laird nicht gepasst hatte? Plötzlich sah sie Tristans Bruder in einem ganz neuen Licht. »Habt Ihr Eure Liebe für Eure Frau vor ihnen erklärt?«
»Das habe ich, und sie die ihre für mich. Das ist eine Macht, gegen die kein Herz Widerstand leisten kann, das die Liebe kennt.«
»Er beschützt dich, Tristan«, sagte Isobel, als Rob ohne ein weiteres Wort weiterritt.
»Er beschützt jeden, den er liebt. Das ist seine Leidenschaft.«
Sie lächelte, wandte sich auf seinem Schoß nach vorn und schmiegte sich fest an ihn. »Dann ist er gar nicht so anders als du.«
Isobel schwieg für den Rest des Tages und vergaß, was vor ihr lag. Sie genoss die Aussicht und die Geräusche um sie herum; den rauen Klang der Stimmen der Highlander, ihr lautes Lachen, das von den Bäumen widerhallte, Tristans Herzschlag an ihrem Ohr.
Cam schien sich gut mit Finn zu verstehen, verbrachte er doch den Großteil des Tages an dessen Seite. Er hörte meistens zu, während der junge Mr. Grant ihm alles berichtete, was es über seine Familie und über die MacGregors von der Insel Skye zu berichten gab.
Am zweiten Tag war Cam es, der mehr redete, und weil Finn immer an Robs Seite blieb, hatte Isobels Bruder noch einen weiteren Zuhörer.
Nach den Brocken und Fetzen zu urteilen, die sie aufschnappte, wenn sie Tristan drängte, näher zu ihnen zu reiten, sprach Cam überwiegend von Patrick.
»Er bewirtschaftet das Land allein?«, hörte sie Rob ihn fragen.
»Er setzt seine ganze Kraft ein, um sicherzustellen, dass wir satt werden und es warm haben.«
»Das ist ein guter Wesenszug«, bemerkte Rob nachdenklich. »Aye, ein guter.«
Am Ende ihres dritten Abends zusammen waren noch immer alle in der Stimmung, um das Feuer zu sitzen und gemeinsam zu lachen, zum Beispiel über die Wunden, die sie in der einen oder anderen Schlacht erlitten hatten. Tristan lachte über seine vielen Fastbegegnungen mit dem Tod mit derselben Begeisterung wie der Rest von ihnen, was Isobel bewies, zumindest irgendwie, dass in seinen Adern mehr Kriegerblut floss, als ihm bewusst war.
Sie schaute über das Feuer dorthin, wo Tristans Vater saß und geduldig
Weitere Kostenlose Bücher