Verfuehrt von einem Highlander
Stock gegen seine Geschwister erhoben.
»Vielleicht liegt genau da das Problem, oder?« Sie zwinkerte John zu und tätschelte ihm das Knie.
»Kann ich jetzt meine Schleuder zurückhaben?«, fragte Tamas nach einem ungeduldigen Seufzen.
»Du bekommst sie morgen wieder.« Isobel half John auf die Beine und wischte ihm mit dem Schürzenzipfel das Blut von der Stirn. »Nachdem du Johns Aufgaben erledigt hast.«
Tamas’ stahlblaue Augen weiteten sich erst ungläubig und funkelten dann vor Wut. Er schien protestieren zu wollen, überlegte es sich aber, wohl wissend, dass ihm das nichts nützen würde. Er richtete seinen ungestümen Blick auf John und stapfte davon. So beruhigend, wie es ihr möglich war, sah Isobel John an.
»Was gibt’s zum Abendessen«, fragte Lachlan, während er an dem stark angeschwollenen Stich kratzte, den eine Hornisse dort hinterlassen hatte.
»Rüben und Rosmarinsuppe«, sagte Isobel, als sie zum Haus gingen. »Und das, was Patrick und Cameron mitbringen werden.«
»Ich will mit ihnen auf die Jagd gehen, Bel.«
»Ich weiß, John, aber du … Tamas, hör auf, die Hunde zu jagen!«
»Er wird erst aufhören, wenn einer von ihnen ihm ein Stück aus seinem dürren Arsch gebissen hat.« Lachlan schüttelte den Kopf über seinen jüngsten Bruder.
Patrick war von der Jagd zurück und hatte seine Geschwister inzwischen eingeholt. Er hatte die erlegten Hasen mit einem Strick zusammengebunden, den er sich über die Schulter geworfen hatte. Über der anderen trug er seinen mit Pfeilen gefüllten Köcher. Er zwickte Lachlan in den Hinterkopf. »Pass auf, was du sagst!«
Isobel lächelte Patrick an, als er an ihnen vorbeiging, und schaute zufrieden auf die Hasen. Es waren genug, um ihre Brüder für mindestens eine Woche satt zu bekommen. »Wo ist Cam?«, fragte sie und schaute sich um.
»Er kommt nach«, entgegnete Patrick, ohne sich zu ihr umzudrehen oder sie anzusehen. »Wir haben unterwegs Andrew Kennedy und seine Schwester Annie getroffen. Er begleitet sie her.«
Isobels Schritte wurden langsamer, als seine Worte an ihr Ohr drangen. Dann raffte sie ihre Röcke und eilte ihm nach. »Die Kennedys kommen hierher?«
»Aye«, bestätigte er und verbarg seine hellblauen Augen hinter den schwarzen Locken, die ihm in die Stirn gefallen waren.
»Heute Abend?«
Als Partrick lediglich nickte, flammte Isobels Zorn auf. »Warum lädst du Andrew hierher ein, wenn du genau weißt, was er will?«
»Er will dich.«
Verdammt sollte Patrick sein, wenn er sich nicht um ihre Gefühle scherte! Er sollte sie ansehen, wenn er mit ihr redete! Sie zog ihn am Ellbogen, forderte, dass er stehen blieb und ihr seine Aufmerksamkeit schenkte. »Aber ich will ihn nicht, und das habe ich dir schon ein Dutzend Mal gesagt.«
Patrick strich sich das Haar aus der Stirn und setzte ihrem Unheil verkündenden Blick seinen Achtung gebietenden entgegen. »Er ist ein guter Mann, Bel.«
Sie verschränkte die Arme vor der Brust und blieb wie angewurzelt stehen. »Und das bedeutet, dass ich Gefühle für ihn haben muss?«
Er wandte den Blick von ihr und seinen jüngeren Brüdern ab, die ebenfalls stehen geblieben waren, um zuzuhören. »Gefühle oder nicht, er hat mich um deine Hand gebeten, und ich habe zugestimmt.«
»Was?«, schrie Isobel ihn an und folgte ihm zum Haus, als er seinen Weg fortsetzte. »Patrick, das kannst du doch nicht …«
»Du solltest längst verheiratet sein, Bel, ein eigenes Leben haben und …«
»Ich habe ein eigenes Leben«, schnitt sie ihm das Wort ab.
»Indem du für uns sorgst?« Er blieb wieder stehen, wandte sich um und sah sie offen an. »Was für ein Leben ist das?«
»Was wird so anders sein, für ihn zu sorgen?«, wandte sie ein und tat ihr Bestes, nicht in Tränen auszubrechen … oder ihm eine Ohrfeige zu geben, die er so bald nicht vergessen würde. »Wie anders wird mein Leben wohl sein, wenn ich für einen Ehemann sorge – einen, den ich nicht liebe – und für seine Familie?«
»Andrew wird eines Tages der Chieftain der Kennedys sein. Er besitzt viel Land und hat eine große Verwandtschaft. Bei ihm wirst du sicher sein.«
»Ich bin hier sicher!«
»Aye.« Er lachte trocken. »Mit den Cunninghams, die einfallen, wann immer sie Lust dazu haben, weil sie wissen, dass wir schutzlos und zu wenige sind, um uns zu verteidigen.«
»Ich werde ihn nicht heiraten, Patrick!«
»Du wirst. Ich werde meine Entscheidung nicht ändern, Isobel. Nicht in diesem Punkt. Ich liebe dich mehr als
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