Verfuehrt von einem Highlander
wäre sie irgendeine Frau, der er zufällig begegnet war. Sie war mehr als das. So sehr viel mehr.
Mit mehr Beherrschung, als ihm je zuvor abverlangt worden war, beendete Tristan den Kuss und zog sich zurück. »Vergebt mir!«
Schwach und außer Atem ließ Isobel sich gegen die Wand sinken und legte die Handrücken an ihre glühenden Wangen. »Das ist das dritte Mal, dass Ihr mich geküsst habt und Euch danach entschuldigt.«
Der matte Schleier über ihren Augen führte Tristan in Versuchung, sie in sein Bett zu tragen, sie langsam und unbändig zu lieben und dann dabei zuzusehen, wie sie in seinen Armen einschlief.
Er lächelte sie an und zwang sich, das Richtige zu tun. Tristan trat einen Schritt von ihr zurück. »Ich hatte recht, was Euch angeht, Isobel. Ihr macht mich schon jetzt zu einem besseren Mann.«
Kapitel 23
D ie Mittagssonne vertrieb, was von der Frühlingskälte noch übrig war, und schien warm auf Isobel herunter, die in ihrem Garten kniete. Sie betrachtete den Inhalt des Korbes, der neben ihr stand, und versuchte zu entscheiden, was sie noch für ihren Salat brauchte. Selleriegrün, Krähenbeere, Petersilie, Märzveilchen … gestohlene Küsse. Sie fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn und versuchte, an etwas anderes zu denken als daran, wie sich Tristans Arm um sie angefühlt hatte, das lüsterne Streicheln seiner Zunge, die ihren Mund erobert hatte, das harte Maß seines Begehrens, als er sie an sich gepresst hatte … Entsetzt über ihre Gedanken, schlug Isobel die Hand vor den Mund und schaute sich verlegen um. Ihr Blick fand ihn sofort. Er stand neben Patrick, das Schwert in der ausgestreckten Hand, während er ihren Brüdern die erste Lektion im Schwertkampf gab. Wie hatte sie zulassen können, dass er sie wieder so leidenschaftlich küsste? Unfähig, den Blick abzuwenden, bewunderte sie das Spiel seiner starken Muskeln unter der engen Hose, als er gegen einen unsichtbaren Feind anstürmte, die Kraft seines Stoßes, als er die Klinge durch die Luft sausen ließ. Sie bewunderte seine Schnelligkeit und seine Geduld, als John sein schweres Schwert zweimal fallen ließ. Wie leicht Tristan seine Waffe gegen sie alle richten könnte, sie in Stücke hauen könnte, um den Tod des Onkels zu rächen – des Onkels, der ihn die Geschichten aus einer anderen Zeit gelehrt hatte, Geschichten über Männer mit Ehre! Stattdessen zeigte er ihnen, wie sie sich verteidigen konnten. Oh, wie sollte sie ihm widerstehen? Wie könnte irgendeine Frau ihm widerstehen? Mochte Gott ihr helfen, aber sie war verloren!
Gerade als Isobel dachte, ihr könnte nicht kläglicher zumute sein, schaute Tristan zu ihr herüber. Eine neue Welle heißer Röte überzog ihre Wangen, und sie verfluchte ihr törichtes Herz. Glaubte sie wirklich, dass jemand wie er sich für sie interessierte? Unsicher hob sie die Hand an ihr Haar. Sie hatte kaum die Zeit, es am Morgen ordentlich zu flechten – und die Farbe gefiel ihr auch nicht. Welcher Mann würde nicht den sanften Glanz flachsblonden Haares oder den reichen Schimmer von Ebenholz der Farbe von dunklen Herbstkürbissen vorziehen? Sie strich mit zwei Fingern über ihren Nasenrücken. Warum hatte sie nicht Patricks oder Alex’ klaren Teint, ohne eine Spur von Sommersprossen? Isobel betrachtete ihre schmutzigen Hände und ihr wurde bewusst, während ihr vermaledeiter Blick bereits erneut nach Tristan suchte, dass sie sich Erde in das Gesicht geschmiert hatte.
Er war dort, warf das von sonnengebleichten Strähnen durchzogene Haar zurück und lachte mit Lachlan, als wäre er schon sein ganzes Leben lang hier bei ihnen. Isobel blinzelte nicht, als sie ihn beobachtete. Warum musste er ein MacGregor sein? Könnte sie wahrhaftig sein unbeständiges Herz für sich gewinnen, würde sie zufrieden sein, sich bis ans Ende ihrer Tage in seinen Küssen zu sonnen. Doch selbst wenn er wirklich meinte, was er ihr gesagt hatte, selbst wenn es da etwas gab, an dem er niemanden teilhaben ließ, etwas, das er nur ihr anvertrauen würde, würden weder Patrick noch die MacGregors jemals eine Verbindung zwischen ihnen zulassen.
Dennoch konnte sie nicht anders, als sich zu fragen, wer dieser Mann war, von dem Tristan sagte, er verberge sich in ihm. Es ist egal, dachte Isobel und stand auf. Das Heu musste noch gebündelt werden, und es gab ein Geheimnis, das verborgen bleiben musste.
Nach dem Abendessen zogen sich Isobel und ihre Brüder in die Wohnstube zurück und luden Tristan ein, sich ihnen
Weitere Kostenlose Bücher