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Verfuehrt von einem Highlander

Verfuehrt von einem Highlander

Titel: Verfuehrt von einem Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Quinn
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anzuschließen. Sie mussten über den bösen Streich sprechen, den er Tamas gespielt hatte, und dafür sorgen, dass so etwas nicht wieder geschah, solange er bei ihnen war.
    Nachdem Patrick dieses Thema eine ganze Stunde lang vermieden hatte, war Isobel klar, dass er Tristan, nach allem, was er für die Familie getan hatte, nicht schelten wollte. Und schließlich war Tamas nicht ernstlich verletzt worden. Dennoch musste etwas dazu gesagt werden. Tristan musste begreifen, dass Tamas noch ein kleiner Junge war.
    Als Isobel mit ihrer Geduld mit Patrick am Ende war und dies aussprach, musste sie überrascht feststellen, dass ihr Bruder auf der anderen Seite des Lagers stand.
    »Tamas ist kein Säugling mehr, Bel.«
    »Patrick!« Sie starrte ihn mit offenem Mund an. »Er ist elf!«
    »Alt genug, um zwischen Recht und Unrecht zu entscheiden.« Cameron nahm Lachlan seinen Springer ab und erwiderte Isobels Blick durch das Zimmer.
    »Ich denke, er hat die Disteln in seinem Bett verdient.« John lümmelte auf dem Boden vor dem Kaminfeuer und grinste Tristan an.
    Isobel sah, wie der verschwörerisch zurückzwinkerte, ehe ihr kleiner Bruder sich zu ihr umdrehte. Die beiden hatten also doch gemeinsame Sache gemacht! Bis jetzt hatte sie niemals vermutet, dass John eine rachsüchtige Ader besaß. Er hatte sich auch nie gegen Tamas gewehrt. Obwohl er zwei Jahre älter war, konnte Tamas ihn übertrumpfen, ihn überlisten, ihn bezwingen.
    »Und nicht nur für das, was er Tristan angetan hat«, sagte er jetzt und äußerte sich zum ersten Mal gegen Tamas. »Sondern auch für das, was er mit Lachlan und mir gemacht hat.«
    »John, Schätzchen, du weißt doch, dass dein Bruder dich liebt.« Sie sah Tristan an. »Er ist ein bisschen wild, das ist alles. Ich bin sehr streng mit ihm, doch ich werde nicht den Stock gegen ihn erheben, als wäre er ein störrisches Pferd.«
    »Ich wäre sehr enttäuscht, wenn Ihr das tätet«, stimmte Tristan ihr zu und wandte sich dann an Patrick. »Darf ich offen sprechen?« Als der Älteste der Fergussons nickte, fuhr er fort: »Tamas ist noch sehr jung, aber er ist dabei, einen gefährlichen Weg einzuschlagen. Wenn er zu einem gerechten und ehrenhaften Mann werden soll, dann muss er Bescheidenheit lernen. Ein kleiner Geschmack von dem, was er anderen antut, wird ihn Mitgefühl lehren.«
    »Tamas ist mitfühlend«, verteidigte Isobel ihren kleinen Bruder, doch wenn sie genau darüber nachdachte, konnte sie sich nicht an ein einziges Mal erinnern, dass er Mitgefühl gezeigt hätte.
    »Wie oft musste ich die benachbarten Farmer davon abhalten, auf ihn zu schießen, Isobel?«, fragte Patrick. »MacGregor hat recht. Wollen wir damit warten, ihm Disziplin beizubringen, bis er John oder Lachlan eine dauerhafte Verletzung zugefügt hat?«
    »Natürlich nicht, aber …«
    »Wollt Ihr ihn eines Tages dafür hängen sehen, dass er jemanden getötet hat?« Tristans Stimme übertönte ihre. »Oder dass er vielleicht getötet wird, wenn er einen Streit mit einem Stärkeren anfängt?«
    Isobel schwieg und schloss bei seinen Worten die Augen. Oh, allein der Gedanke daran … »Nein«, antwortete sie ruhig. »Doch ich …«
    »Ihr liebt ihn«, beendete er den Satz für sie und lächelte, als sie ihn ansah. »Das weiß ich.«
    Ach, über welch tödliche Waffe er da verfügte! Dieses Lächeln, das immer um seinen Mund lag und das seine Augen, von Zutrauen und Zuversicht erfüllt, zum Strahlen brachte, als wüsste er, dass die Dinge sich immer zu seinen Gunsten fügten. War es verrückt, dass sie das als beruhigend empfand, obwohl er ein MacGregor war? Trotz allem, was er tun könnte, sollte er jemals herausfinden, wer in Wahrheit seinen Onkel getötet hatte? Sie hatte keinen Schutz gegen ihn. Ganz egal, wie wütend er sie machte oder wie sehr sie ihn fürchtete – sein lausbübisches Lächeln riss alle ihre Verteidigungswälle mit sich fort. »Was schlagt Ihr vor?«
    »Dass Ihr mir vertraut.«
    Ah, hier war er. Sein Sieg. War es nicht das, was er von Anfang an gewollt hatte? Ihre Freundschaft, damit er ihr Vertrauen gewinnen konnte?
    »Ich hege in meinem Herzen keinen Groll gegen den Jungen«, sagte Tristan ernst, und der warme ockerfarbene Ton seiner Augen verdunkelten sich zu einem reichen, rauchigen Braun. »Nicht einmal, als er die Hornissen auf mich losgelassen hat, wollte ich ihm einen ernsthaften Schaden zufügen. Er ist ein Junge, der eine festere Hand braucht, als Euer guter Bruder Patrick die Zeit hat, sie ihm zu

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