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Verführt von einer Lady

Verführt von einer Lady

Titel: Verführt von einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Quinn
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gefallen.
    Er schloss die Augen, atmete tief durch und erlaubte sich, einen Moment an sie zu denken. Bisher hatte er versucht, es nicht zu tun. Den ganzen Morgen hatte er sich auf die Landschaft, seine Zügel, das Stück Lehm an Jacks linkem Stiefel zu konzentrieren versucht.
    Statt an Amelia zu denken.
    Oder an ihre Augen, die keineswegs so grün waren wie die Blätter. Oder braun wie die Baumrinde. Eher eine Mischung aus beidem. Grün und braun. Das gefiel ihm.
    Auch an ihr Lächeln hatte er nicht gedacht. Oder die Form ihrer Lippen, als sie in der letzten Nacht vor ihm gestanden hatte, atemlos vor Begierde.
    Er wollte sie. Lieber Gott, er begehrte sie so.
    Aber er liebte sie nicht.
    Das ging einfach nicht. Es war unhaltbar.
    Mit grimmiger Entschlossenheit wandte er sich wieder seiner Aufgabe zu, zog jedes Buch ohne geprägten Titel heraus, um hineinzusehen. Schließlich stieß er auf ein Fach mit diversen Rechnungsbüchern und Registern. Er nahm eines zur Hand, und dann begann sein Herz zu klopfen, als er erkannte, dass er ein Geburtenverzeichnis vor sich hatte. Todesfälle. Hochzeiten.
    Er blätterte eines der Register durch. Die Daten stimmten allerdings nicht. Jacks Eltern hatten 1790 geheiratet, und das vorliegende Register stammte aus jüngerer Zeit.
    Thomas sah über die Schulter, um etwas zu Jack zu sagen, doch der stand steif vor dem Kamin, die Schultern bis zu den Ohren hochgezogen. Er wirkte wie erstarrt, und Thomas wurde klar, warum er ihn nicht suchen gehört hatte.
    Seit ihrem Eintritt hatte Jack sich nicht gerührt.
    Thomas wollte etwas sagen. Er wollte zu ihm gehen und ihn so lange schütteln, bis er zur Vernunft gekommen war. Worüber hatte er sich denn zu beklagen? Er , nicht Jack, war derjenige, dessen Leben am Abend in Trümmern liegen würde. Er verlor seinen Namen, sein Heim, sein Vermögen.
    Seine Verlobte.
    Jack würde diesen Raum als ein reicher, mächtiger Mann verlassen. Er hingegen hätte gar nichts mehr. Vermutlich seine Freunde, aber davon hatte er nicht allzu viele. Bekannte jede Menge, aber echte Freunde – Grace, Harry Gladdish … möglicherweise Amelia. Allerdings konnte er sich kaum vorstellen, dass sie ihn nach allem, was vorgefallen war, noch würde sehen wollen. Vermutlich fände sie es zu schwierig. Und wenn sie am Ende doch Jack heiratete …
    Dann würde er es zu schwierig finden.
    Er schloss die Augen, zwang sich, sich wieder auf die vorliegende Aufgabe zu konzentrieren. Er war derjenige, der Amelia gesagt hatte, sie müsse den Duke of Wyndham heiraten, egal, wer sich als der wahre Herzog herausstelle. Jetzt durfte er sich verdammt noch mal nicht darüber beschweren, dass sie seinen Anweisungen folgte.
    Thomas stellte das Kirchenregister wieder an seinen Platz zurück, zog ein anderes heraus und prüfte die Daten. Dieses war ein wenig älter als das erste und schloss mit dem Ende des 18. Jahrhunderts. Er versuchte es mit noch einem und dann noch einem, und diesmal fand er, wonach er gesucht hatte.
    Er schluckte und sah zu Jack auf. „Das hier könnte es sein.“
    Jack wandte sich um. Sein Mund war verkniffen, und sein Blick wirkte gehetzt.
    Thomas sah auf das Buch und merkte, wie seine Hände zitterten. Er schluckte. Bis zu diesem Punkt hatte er erstaunliche Zielstrebigkeit bewiesen. Er war stoisch gelassen gewesen, dazu bereit, das Richtige für Wyndham zu tun.
    Aber jetzt hatte er Angst.
    Doch er schöpfte seine letzten Kraftreserven aus und rang sich ein ironisches Lächeln ab. Denn wenn er sich nicht wie ein Mann verhalten konnte, was blieb ihm dann noch? Am Ende blieben ihm seine Würde und seine Seele. Das war alles.
    Er sah zu Jack auf. Schaute ihm in die Augen. „Wollen wir?“
    „Mach du ruhig “, sagte Jack.
    „Du willst nicht mit mir ins Buch schauen?“
    „Ich vertraue dir.“
    Thomas’ Lippen teilten sich, nicht direkt überrascht – warum sollte Jack ihm auch nicht vertrauen? Schließlich würde er die Seiten nicht direkt vor ihm fälschen können. Aber trotzdem, selbst wenn er panische Angst vor dem Ergebnis hatte, würde er es nicht sehen wollen? Würde er die Seite nicht selbst lesen wollen? Thomas konnte sich nicht vorstellen, erst die ganze Reise auf sich zu nehmen und dann nicht hinzusehen, während er die Seiten umblätterte.
    „Nein“, sagte Thomas. Warum sollte er es allein machen müssen? „Ohne dich tue ich es nicht.“
    Einen Augenblick stand Jack reglos da, und dann trat er leise fluchend zu Thomas an den Tisch.
    „Verdammt, du bist

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