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Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit

Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit

Titel: Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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um. “Seit wir uns das erste Mal bei Felicity und Richard begegnet sind, habe ich mir ausgemalt, wie Sie wohl wohnen”, erklärte er, als er ihren fragenden Blick bemerkte. “Die Einrichtung sagt viel über einen Menschen aus.”
    Da konnte sie ihm nur Recht geben, denn genau aus diesem Grund hatte sie bisher noch niemanden mit in ihr Apartment genommen. Sie wollte nicht, dass sich jemand ein Bild von ihr machte.
    “Diese Küche verrät die Meisterköchin”, sagte Gabriel anerkennend und packte die Tüten aus. “Alles vom Feinsten.” Er deutete auf die Küchengeräte, zog ein Messer aus dem Holzblock und hielt es prüfend gegen das Licht. “Natürlich scharf geschliffen! Und eine Flasche Rotwein, genau richtig temperiert, damit wir den Wein schon während des Kochens kosten und genießen können.”
    Gabriel hatte es richtig erkannt, nur das “wir” störte sie, denn es klang so vertraut, wo sie sich doch so bemühte, diesen Mann auf Abstand zu halten!
    “Sehen Sie mich nicht so unglücklich an, Jane.” Gabriel zog den Korken aus der Hasche. “Ich habe Sie lediglich aufgefordert, eine Flasche Wein mit mir zu teilen und nicht das Bett.” Er zog sein Jackett aus und hängte es über einen Stuhl.
    “Gläser sind dort.” Jane, die die Blumen in eine Vase stellte, deutete mit dem Kopf auf den Küchenschrank und tat, als hätte sie seine letzte Bemerkung nicht gehört. Ein Bett teilen! Sie hatte bisher nur mit Paul ein Bett geteilt - und allein bei der Erinnerung daran musste sie sich schütteln.
    Glücklicherweise entging es Gabriel, da er nach den Gläsern suchte. Sonst hätte er sich bestimmt gefragt, warum eine gesunde, attraktive Frau von achtundzwanzig eine Gänsehaut bekam, wenn sie nur an körperliche Liebe dachte.
    Gabriel schnitt geschickt eine Zwiebel in Würfel, um sie in der Butter zu rösten, die er in einer kleinen Kupferpfanne zerlassen hatte.
    Er schien sich ausgesprochen wohl zu fühlen und summte vergnügt vor sich hin. Das alles widersprach so ganz dem Bild des mächtigen und eiskalten Großindustriellen, das sie sich bisher von ihm gemacht hatte.
    Er prostete ihr zu und trank einen Schluck Wein. “Ist das nicht herrlich?” fragte er und lächelte sie strahlend an.
    Jane lächelte ebenfalls, jedoch weitaus zurückhaltender. Sie verstand immer noch nicht ganz, wieso es dazu gekommen war, dass sie mit diesem Mann, den sie nie im Leben hatte wieder sehen wollen, in ihrer Küche stand und kochte.
    “Jane?” Seine gute Laune war verflogen, und er runzelte die Stirn.
    Offensichtlich stimmte ihn ihr Mangel an Begeisterung traurig.
    Das ging Jane zu Herzen. Er hatte so natürlich gelächelt, ohne Spott oder Hintergedanken, war ganz bei der Sache gewesen und hatte sich amüsiert. Und sie hatte ihm diese harmlose Freude genommen!
    Sie fühlte sich wie eine Spielverderberin.
    Jane trank auch einen Schluck. “Sie schneiden Zwiebeln wie ein Profi”, lobte sie ihn. “Ich möchte wetten, Sie machen das nicht zum ersten Mal.”
    “Das stimmt.” Sofort war es wieder da, das unbeschwerte Lächeln.
    Schwungvoll rührte er die Zwiebeln in die Butter. “Ich habe schon immer gern gekocht.” Er zuckte die Schultern. “Eigentlich fällt mir jetzt erst auf, dass ich es schon lange nicht mehr getan habe. Jennifer, meine Frau, wollte immer nur essen gehen, weil sie bewundert werden wollte.”
    Seine Frau. Jennifer. Wie allein der Klang ihres Namens sie, Jane, einst verletzt hatte. Doch jetzt, da Gabriel, der Mann, der mit Jennifer verheiratet gewesen war, ihn ausgesprochen hatte, empfand sie überhaupt nichts.
    “Aber sie hatte doch Sie. Haben Sie sie denn nicht bewundert?”
    fragte Jane und blickte konzentriert in den Topf, in dem die Nudeln kochten.
    “Ja, Jennifer hatte mich!” Er lächelte spöttisch und gab das Hackfleisch zu den Zwiebeln in die Pfanne. “Aber leider war es für sie wichtiger, was die Männer anderer Frauen über sie dachten. Der eigene Ehemann war für sie uninteressant.”
    Jane vergaß ganz, dass sie ein Messer in der Hand hatte. Ehe sie wusste, was geschehen war, sah sie einige Blutstropfen auf der Arbeitsplatte und spürte ein Stechen im linken Zeigefinger. Welch Ironie des Schicksals, schoss es ihr trotz des pochenden Schmerzes durch den Kopf, dass es genau die Hand war, an der sie einst den Ehering getragen hatte.
    “Ich hatte mich daran … Jane, verdammt!” Jetzt hatte auch er das Blut gesehen. Er nahm die Pfanne von der Flamme und war mit einem Schritt bei ihr, um

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