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Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit

Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit

Titel: Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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“Ich verstehe nicht…”
    “Ich war auch noch nicht fertig”, unterbrach er sie. “Wir beide passen altersmäßig zusammen und sind in einer ähnlichen Situation -
    unverheiratet, niemandem Rechenschaft schuldig und finanziell unabhängig. Wir unterscheiden uns nur darin, dass es mir nicht mehr reicht. Mit Jennifer sind auch meine Ideale gestorben, und ich leide nicht mehr unter dem Zwang, dass alles perfekt sein muss.”
    Er musste Jennifer wirklich geliebt haben, wenn sie trotz aller Unzulänglichkeiten sein Ideal geblieben war. Aber hatte sie, Jane, sich in Bezug auf Paul nicht ähnlich verhalten? Die Liebe schien einen unehrlich werden zu lassen. Lieber betrog man sich selbst, als sich einzugestehen, dass man den falschen Partner gewählt hatte.
    “Jedenfalls stimmte das noch bis vor sechs Tagen”, fügte Gabriel leise hinzu und sah sie liebevoll an.
    Sie hätte Gabriel Vaughan nie zugetraut, dass er sich von Gefühlen leiten ließ. Aber im Moment schien er genau das zu tun.
    “Ich bin keine Traumfrau und noch nie eine gewesen”, versicherte Jane, stand auf und begann, den Tisch abzuräumen. “Ich wünsche dir viel Glück bei der Suche nach der Frau deines Lebens, Gabriel, aber lass mich aus dem Spiel. Ich entspreche nicht deinen Anforderungen, und, was noch viel wichtiger ist, ich bin mit meinem Leben zufrieden.
    Ich habe nicht den geringsten Wunsch, es zu ändern.”
    Gabriel stand ebenfalls auf. “Sehnst du dich nie nach mehr, Jane?
    Nach einer Ehe? Nach Kindern? Nach einer richtigen Familie?”
    Jane verspürte einen Stich, was sie ihn jedoch nicht spüren ließ.
    Ganz im Gegenteil, sie blickte ihm leidenschaftslos ins Gesicht. “Wie du, Gabriel, habe ich es mit der Ehe probiert, und der Wunsch nach einer eigenen Familie ist mir dabei gründlich vergangen.”
    Gabriel kniff die Augen zusammen. “Du warst verheiratet?”
    Wieder einmal hatte dieser Mann sie dazu gebracht, zu viel zu sagen.
    “Welche Frau meines Alters war nicht schon einmal verheiratet?”
    tat sie seine Frage ab. “Bei der hohen Scheidungsrate ist das nun einmal so.”
    Er sah sie durchdringend an. “Du bist geschieden?”
    Ein weiteres Mal würde sie ihm nicht in die Falle gehen! Nichts würde sie ihm verraten. “Mein Vater hat mir geraten, alles einmal auszuprobieren. Aber nur ein Dummkopf macht ein und denselben Fehler zweimal.”
    Sein Blick zeigte ihr, dass Gabriel ihre Taktik, seinen Fragen auszuweichen, sehr wohl durchschaut hatte. Er ließ es jedoch durchgehen und wechselte das Thema. “Leben deine Eltern in London?” fragte er stattdessen.
    Jane holte tief Luft. Scheinbar konnte er es nicht lassen, sie auszuquetschen! “Nein. Leben deine in Amerika?”
    Er lächelte anerkennend über ihre Schlagfertigkeit. “Ja, und zwar in Washington. Mein Vater war Politiker, hat sich jetzt aber zur Ruhe gesetzt.”
    Wenn er dachte, er könnte sie durch seine Offenheit dazu bewegen, ebenfalls über ihre Eltern zu reden, hatte er sich getäuscht. “Setzen sich Politiker je zur Ruhe?”
    “Nein.” Gabriel lächelte. “Aber Dad behauptet es zumindest. Er und Mom sind seit vierzig Jahren verheiratet.”
    Jane dachte daran, dass ihre Eltern am nächsten Tag dreißigjährigen Hochzeitstag hatten. Am Samstag würde sie die beiden besuchen, allerdings nur für einige Stunden, denn länger hielt sie es bei ihnen nicht aus.
    Das war früher ganz anders gewesen, denn ihre Eltern hatten sie, ihre einzige Tochter, abgöttisch geliebt. Aber Pauls Taten hatten diese liebevolle und harmonische Beziehung zerstört. Ihr Vater war nur noch ein Schatten seiner selbst, ihre Mutter jedoch bemühte sich, so zu tun, als wäre alles so wie in alten Tagen. Sie, Jane, ließ sich dadurch allerdings nicht täuschen, nichts war mehr wie früher, und ihre seltenen Besuche waren für ihre Eltern ebenso belastend wie für sie.
    “Dafür sollten deine Eltern einen Orden bekommen”, antwortete sie. “Eine lange und noch dazu glückliche Ehe zu führen scheint eine aussterbende Kunst zu sein.”
    “Das stimmt nicht”, widersprach Gabriel. “Es gibt viele glückliche Paare. Denk doch nur an Felicity und Richard”, fügte er triumphierend hinzu.
    “Du hältst die beiden für glücklich? Du, der mir eine Affäre mit Richard unterstellt hat?”
    Gabriel zuckte die Schultern. “Ein unter den gegebenen Umständen verzeihlicher Fehler”, wehrte er ab.
    “Und was sind die gegebenen Umstände’?”
    Die Frage war ihm sichtlich unangenehm. “Du hast ihn

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