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Verfuehrt zur Liebe

Titel: Verfuehrt zur Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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ihrer Umgebung sehen konnten, um zu wissen, dass niemand sie belauschte, bemerkte Portia: »Meinen Sie wirklich, es klappt?«
    Er grinste, hob eine Hand und strich ihr eine schwarze Locke aus dem Gesicht, die sich aus ihrer Frisur gelöst hatte und ihr auf die Wange gefallen war; sie mussten ja immer noch den Schein wahren. »Henry sah so elend aus wie ein krankes Pferd - nur unseretwegen. Nach heute Morgen hat sich James zurückgezogen, aber er beobachtet uns weiter. Desmond ... er ist eher ruhig, aber da sich nun Winifred zurückgezogen hat, hat er mehr als genug Zeit und verfolgt unser Treiben mit finster gerunzelter Stirn.«
    »Mit finster gerunzelter Stirn? Er beobachtet nicht nur?«
    »Mit gerunzelter Stirn«, bekräftigte Charlie. »Aber weshalb exakt, kann ich nicht sicher sagen - dazu kenne ich ihn nicht gut genug.«
    »Was ist mit Ambrose?«
    Charlie verzog das Gesicht. »Oh, er hat es bemerkt, aber ich kann nicht behaupten, dass er uns viel Aufmerksamkeit schenkt. Er ist der Einzige hier, der etwas von den letzten Tagen hat; er nutzt die Zeit, um Mr. Buckstead für seine Sache zu gewinnen. Und Mr. Archer auch, obwohl der arme Mann nicht viel aufnehmen kann.«
    Sie waren an dem Weg um den See angekommen und begannen, ihm zu folgen. Als die Abzweigung zum Wäldchen vor ihnen lag, zog Portia an Charlies Arm. »Schauen Sie sich um - können Sie jemanden sehen?«
    Charlie blickte sich suchend um. »Niemanden - noch nicht einmal Simon.«
    »Gut, dann kommen Sie.« Portia raffte ihre Röcke und betrat den schmaleren Pfad; Charlie folgte dicht hinter ihr. »Er wird uns finden.«
    Das tat er, aber nicht ehe er einen Augenblick Panik verspürt hatte. Er war davon ausgegangen, dass sie zum Sommerhaus gehen würde; als er dort eintraf und es leer vorfand ...
    Als er durch das Wäldchen streifte, erhaschte Simon einen flüchtigen Blick auf Portias blaues Kleid zwischen den Bäumen weiter vorn. Das eiserne Band um seine Brust lockerte sich; tief einatmend schritt er weiter. Unter seinen Sohlen knirschten trockene Blätter und Kiefernnadeln.
    Was er in dem Moment empfunden hatte, als er dagestanden und auf die leeren Stühle und das verlassene Sofa im Sommerhaus gestarrt hatte ... er biss die Zähne zusammen und schob die Erinnerung von sich. Er war zuvor niemals von Eifersucht geplagt gewesen, aber das zerstörerische Gefühl, das ihn innerlich zerfraß - das konnte man nicht anders nennen.
    Nein, er würde gewiss kein einfacher Ehemann werden; er musste einräumen, dass Portia Recht hatte, wenn sie es sich gründlich überlegen wollte, ob sie ihn nahm. Er hatte den Verdacht, dass sie, wenn es um die emotionale Seite ihrer möglichen, bald schon zustande kommenden Verbindung ging, ihn klarer sah als er sich selbst.
    Sie waren auf einer kleinen Lichtung stehen geblieben; Charlie lehnte mit dem Rücken gegen den Stamm eines hohen Baumes, Portia gegen einen anderen; die Augen hatte sie geschlossen und den Kopf in den Nacken gelegt.
    Er trat auf die Lichtung und schaute beide an. »Was, zum Teufel, tut ihr hier?«
    Seine Stimme war leise, ruhig.
    Portia öffnete ein Auge, blickte ihn an. »Ausruhen.«
    Sie schloss es wieder, legte den Kopf gegen den Stamm. »Charlie war erschöpft und müde. Mir ging es kaum besser. Wir brauchten eine Verschnaufpause.«
    Er runzelte die Stirn. »Warum hier?«
    Sie seufzte, drehte den Kopf und schlug beide Augen auf, ließ ihren Blick an ihm herab zu seinen Füßen gleiten. »Das welke Laub und die Kiefernnadeln - wir haben dich schon von Weitem kommen hören. Niemand kann sich hier unbemerkt an uns heranschleichen.«
    Charlie richtete sich auf, stieß sich vom Baum ab. »Jetzt, da Sie wach sind, könnten Sie sich da nicht hinsetzen?« Mit einer übertriebenen Verbeugung winkte er sie zu der niedrigen Bank am Rand der Lichtung. Als sie ihn nur verständnislos anstarrte, fügte er hinzu: »Damit wir es auch dürfen.«
    Simon sah zu Portia, bemerkte ihren Gesichtsausdruck und lächelte zum ersten Mal an diesem Tag, seit sie am Morgen sein Bett verlassen hatte. Er griff nach ihrer Hand und zog sie zu der Bank. »Sie ist es nicht gewöhnt, dass man sie so rücksichtsvoll behandelt«, erklärte er und fing ihren Blick auf. »Und ich bin nicht sicher, dass sie es jetzt billigt.«
    Ihre Augen blitzten, und die Portia von früher erschien kurz. Sie rümpfte die Nase, willigte aber ein, sich zu setzen.
    Sie taten es ihr nach, nahmen rechts und links von ihr Platz.
    Die Minuten verstrichen, während

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