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Verfuehrt zur Liebe

Titel: Verfuehrt zur Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sie in entspanntem Schweigen dasaßen, auf die Bäume schauten und sich von dem Frieden umfangen ließen. Sie nahmen ihn in sich auf wie einen stärkenden Trank, der ihnen die Kraft für das gab, was kommen würde.
    Die Sonne im Westen sandte ihre Strahlen schon schräg durch die Bäume, als Simon sich schließlich regte. Die anderen beiden sahen ihn an.
    Er las den Mangel an Begeisterung in ihren Gesichtern und auch ihre Entschlossenheit. Er zog eine Grimasse und sagte: »Wir sollten den letzten Akt besser noch einmal proben.«
    Der Vorhang zu diesem finalen Part ihres Stückes hob sich vor dem Dinner im Empfangssalon. Portia traf etwas später ein, nach allen anderen. Sie betrat, in ihrem tiefgrünen Seidenkleid herrlich anzusehen, schwungvoll den Salon; auf der Schwelle blieb sie mit hocherhobenem Kopf stehen und schaute die Versammelten an.
    Ihr Blick blieb an Simon hängen; sie betrachtete ihn kühl, frostig, mit unterdrückter, schwelender Wut - mit etwas, das Verachtung nahekam. Dann glitt ihr Blick zu Charlie - alles Eis schmolz dahin, als sie lächelte.
    Ohne Simon und die anderen weiter zu beachten, durchquerte sie den Raum und ging zu ihm.
    Er erwiderte ihr Lächeln, aber sein Blick zuckte zu Simon. Irgendwie vermittelte er den Eindruck, als kämen ihm mit einem Mal Zweifel wegen seiner Rolle in ihrem durchschaubaren Spiel.
    Ihrem Spiel mit dem Ziel, Simon eins auszuwischen - entweder indem sie ihn eifersüchtig machte, oder weil sie ihn bestrafen wollte für etwas, das niemand außer ihnen wusste.
    Was auch immer der Grund war, alle hatten inzwischen erkannt, was sie vorhatte.
    Sie lachte, scherzte und betörte Charlie, hielt ihn mit ihren Augen gefangen. Flirtete mit allem, was sie hatte. Simon und Charlie hatten ihr eine Stunde lang alles erklärt, gezeigt und ihr beigebracht, wie sie sich verhalten musste, was sie tun sollte. Jetzt folgte sie einfach ihren Anweisungen.
    Es fühlte sich so falsch an, aber ... sie hatten es ernst gemeint mit ihrem Wunsch, dass sie die Scharade fortführten.
    Während sie fröhlich schwatzte und auch Desmond freizügig zulächelte, der sich zu ihnen stellte, sowie Ambrose, der sich später dazugesellte, ruhte doch ihr Hauptaugenmerk auf Charlie, auf dessen Arm sie ihre Hand gelegt hatte.
    Simon stand auf der anderen Seite des Raumes mit Lucy, Drusilla und James, doch seine Augen wichen nur selten von ihnen. Sein Blick konnte nur als düster bezeichnet werden.
    Er hatte schlechte Laune, das war unverkennbar für alle. Er musste sich keine Mühe geben, es auszusprechen. Nicht mehr lange, und er würde seinen Gefühlen freien Lauf lassen, es war wie eine lebendige Kraft, die wuchs, anschwoll und sich blähte, während er sie beobachtete.
    Winifred kam hinzu. »Sagen Sie, Miss Ashford, werden Sie morgen in das Haus Ihres Bruders zurückkehren?«
    Es war eindeutig die deutlichste Bemerkung zu ihrem ungehörigen Benehmen, zu der Winifred sich durchringen konnte. Portia entschuldigte sich im Geiste, während sie ihr Lächeln noch strahlender werden ließ. »Genau genommen ....«Sie warf Charlie einen Blick zu, hob eine Augenbraue ein wenig, dann schaute sie wieder Winifred an - »vielleicht gehe ich für ein paar Tage nach London. Für meinen Bruder im Stadthaus nach dem Rechten sehen, mich um ein paar Sachen kümmern. Natürlich«, fuhr sie mehrdeutig fort, »gibt es im August in der Stadt nicht wirklich viel Unterhaltsames, weswegen ich sicher unglücklich sein werde.«
    Sie schaute wieder zu Charlie. »Sie fahren doch in die Stadt zurück, nicht wahr?«
    Was sie damit andeuten wollte, war unverkennbar. Winifred war so entsetzt, dass sie nach Luft schnappte und sich bestürzt umsah, Desmond zog eine Braue hoch in mildem Tadel, während Ambrose kühle Langeweile ausstrahlte.
    »Ma’am - das Dinner ist serviert.«
    Portia war nie in ihrem Leben dankbarer gewesen, diese Worte zu vernehmen. Was die anderen am Ende gesagt hätten, wenn die Szene noch länger gedauert hätte, was Charlie geantwortet haben könnte, welche Erwiderungen sie darauf hätte machen müssen ... dem Himmel sei Dank für den Butler.
    Desmond bot Winifred seinen Arm, sie schaute darauf, dann ihm in die Augen. Als träfe sie eine schwerwiegende Entscheidung, legte sie ihre Hand auf seinen Ärmel und ließ sich von ihm zum Speisesalon führen. Portia folgte an Charlies Arm. Er kniff sie leicht, als sie so in Gedanken versunken Winifred und Desmond beobachtete, dass sie vergaß, ihren Part zu spielen.
    Sie

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