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Verfuehrt zur Liebe

Titel: Verfuehrt zur Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt, ihre Sinne mehr noch, warteten beinahe schmerzlich darauf, leise Schritte hinter sich zu hören ...
    Etwa zehn Fuß vor ihr löste sich eine Gestalt vom Rand eines der zahllosen kleineren Wege zwischen den Büschen und wartete in lässig eleganter Pose, bis sie bei ihm ankam.
    Portia starrte Ambrose an. Verflixt! Er würde alles ruinieren! Als sie näher kam, lächelte er. Sie zerbrach sich den Kopf nach einem Weg, ihn rasch wieder loszuwerden.
    »Ich habe Ihre Auseinandersetzung mit Cynster gehört. Während ich verstehen kann, dass Sie allein sein wollen, sollten Sie auf keinen Fall hier einsame Spaziergänge unternehmen.«
    Was hatte sie an sich, dass alle Männer dachten, sie bräuchte ihren Schutz?
    Ihre Verärgerung beiseiteschiebend, blieb sie neben ihm stehen, neigte den Kopf. »Danke für Ihre Sorge, aber ich möchte wirklich gerne eine Weile ungestört sein.«
    Sein Lächeln wurde eindeutig gönnerhaft. »Ich fürchte, meine Liebe, dass ich das nicht zulassen kann.« Er machte keine Anstalten, ihren Arm zu nehmen, drehte sich aber um und ging neben ihr.
    Stirnrunzelnd schritt sie weiter, versuchte zu entscheiden, was am besten zu tun sei. Sie musste ihn loswerden - irgendwie. Durfte sie ihm verraten, dass sie dem Mörder eine Falle stellten und sie der Köder war, dass er dabei störte? Dass der Mörder sie womöglich in diesem Augenblick beobachtete und langsam näher kam?
    Das Wäldchen erhob sich dunkel zu ihrer Rechten. Der See, glatt und schwarz, lag zu ihrer Linken. Ambrose lief rechts von ihr, zwischen ihr und den Schatten der hohen Bäume. Charlie zufolge mussten sie gerade an Stokes vorübergekommen sein. Die Versuchung, hinter sich zu schauen, um zu sehen, ob Henry den Köder geschluckt hatte und ihr folgte, war stark, aber sie widerstand ihr.
    Der Weg ins Wäldchen tauchte vor ihr auf; sie suchte immer noch nach einem Grund, Ambrose in dieser Richtung zum Haus zurückzuschicken ...
    »Ich muss zugeben, meine Liebe, ich hätte nie gedacht, dass Sie so dumm sein könnten wie Kitty.«
    Die ruhig gesprochenen Worte rissen sie jäh in die Gegenwart zurück. Sie blickte Ambrose an. »Was meinen Sie damit -so dumm wie Kitty?«
    »Nun, dass ich Sie nie für eine dieser einfältigen Frauen gehalten hätte, der es Spaß macht, einen Mann gegen den anderen auszuspielen. Indem sie Männer behandeln, als seien sie Marionetten, und sie diejenigen, die an den Schnüren ziehen.«
    Er ging weiter, den Blick auf den Weg gesenkt, nicht auf sie gerichtet; seine Miene schien - soweit sie es sehen konnte - nachdenklich.
    »Das war«, fuhr er mit derselben gleichmütigen Stimme fort, »der Stil der armen Kitty - bis zum Ende. Sie dachte, sie besäße Macht.« Seine Lippen kräuselten sich zynisch. »Wer weiß - vielleicht hatte sie sogar welche, sie hat nur nie gelernt, sie richtig zu nutzen.«
    Schließlich schaute er zu Portia. »Ich dachte, Sie seien anders - vor allem viel intelligenter.« Er fing ihren Blick auf, lächelte. »Nicht, dass ich mich beklage.«
    Es war das Lächeln - eine Welle aus Eis schlug über ihr zusammen, überzeugte sie, dass sie neben Kittys Mörder lief, dass es weder Henry noch James waren.
    »Nein?« Sie blieb stehen und brachte ein Stirnrunzeln zustande. Sie würde keinen Schritt weiter mit ihm zum Wäldchen gehen - dem Weg, der in die Dunkelheit führte, wo niemand sie sehen konnte. »Wenn Sie nicht gekommen sind, unpassende - und ungehörige - Bemerkungen über mein Verhalten zu machen, was bringt Sie dann her?«
    Während sie das sagte, schwang sie zu ihm herum, baute sich vor ihm auf, sodass sie den Weg hinter ihm und Stokes sehen konnte, er dagegen nicht.
    Sein Lächeln wankte nicht. »Das ist ganz einfach, meine Liebe. Ich bin hier, um Sie zum Schweigen zu bringen und Cynster die Schuld daran aufzuhalsen. Er ist auch hier draußen unterwegs - wie Sie. Nach der Szene auf der Terrasse ...« Sein Lächeln wurde breiter. »Ich hätte es mir selbst nicht besser ausdenken können.«
    Er hob seine Hände, die er bis dahin hinter seinem Rücken verschränkt gehalten hatte. In einer baumelte eine Vorhangschnur, mit der anderen griff er nach der Troddel am anderen Ende, spannte die Kordel.
    Sie packte sie, klammerte beide Hände darum, ließ nicht los.
    Er fluchte, versuchte sie abzuschütteln, konnte aber ihren Griff nicht lösen, ohne selbst loszulassen.
    Hinter ihm sah sie den bulligen Schatten von Stokes aus den Büschen brechen und zu ihnen

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