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Verfuehrt zur Liebe

Titel: Verfuehrt zur Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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stand.
    Sie konnte seine Miene nicht lesen, als er auf sie hinabschaute. Erleichterung und noch etwas anderes erfassten sie. Lächelnd - einfach froh, am Leben zu sein - streckte sie ihm beide Hände entgegen. Er ergriff sie. Wartete, bis sie sich mit den Füßen gegen das steinige Ufer gestemmt hatte, dann zog er sie mühelos aus dem Wasser.
    Er ließ ihre Hände los und schloss sie in seine Arme.
    Presste sie an sich, als wollte er sie nie wieder loslassen.
    Ohne sich darum zu kümmern, dass sie tropfnass war, küsste er sie - hart, gnadenlos, durchdringend und verzweifelt küsste sie, bis sie nicht mehr denken konnte.
    Als er schließlich so weit war, seinen Kopf zu heben, schaute sie ihm ins Gesicht und wusste, ohne lange grübeln zu müssen, was seine angespannte Haltung bedeutete, dass er dicht davor gestanden hatte, die Fassung zu verlieren.
    »Ich bin vollkommen in Ordnung.« Sie sprach direkt die Angst an, die ihn so verletzlich machte, alles ihretwegen.
    Er schnaubte, und die verräterische Spannung ließ ein wenig nach. »Wenn ich mich recht erinnere, gehörte es nicht zum Plan, dass du in den See springst.«
    Seine Arme lockerten sich; sie stieß sich ein wenig ab, trat aus seinen Armen, was er zögernd geschehen ließ. Mit den Händen strich sie das Wasser aus dem Oberteil ihres Kleides, dann wrang sie ihre Röcke aus.
    »Es schien mir in dem Moment der vernünftigste Weg, ihm zu entkommen.« Sie hielt ihren Tonfall bewusst leicht, als sprächen sie über die Jagd und nicht ihre Flucht vor einem Mörder.
    »Was, wenn er hätte schwimmen können?« Seine Stimme war noch aufgebracht, vorwurfsvoll. »Du konntest nicht wissen, dass er es nicht kann.«
    Sie richtete sich auf, schaute ihm in die Augen. »Ich wusste es nicht, aber ich schwimme sehr gut.« Sie hob die Brauen ein Stück, und ein Lächeln spielte um ihre Lippen. »Und du schwimmst noch besser.«
    Er erwiderte ihren Blick. Sie spürte, dass er ihre Worte erwog ...
    Plötzlich begriff sie. »Du wusstest doch, dass ich schwimmen kann, oder?«
    Seine Lippen, die er bis dahin zu einer schmalen Linie zusammengepresst hatte, zuckten, dann atmete er aus. »Nein.« Sein Blick hielt ihren fest; er zögerte, dann fügte er fast unwillig hinzu: »Aber ich habe angenommen, dass du es kannst, da du sonst nicht ins Wasser gesprungen wärst.«
    Sie las in seinem Gesicht, seinen Augen, dann lächelte sie entzückt, als plötzliche Freude sie erfüllte, sie durchströmte, sie schwindelig machte. Lächelnd senkte sie den Blick. »Exakt.« Sie hakte sich bei ihm unter und drehte sich zu den anderen um.
    Er schaute ihr weiter ins Gesicht. »Was?«
    Sie sah wieder zu ihm, direkt in die Augen. Lächelte sanft. »Später.« Wenn sie den Augenblick bis zur Neige ausgekostet und die Worte gefunden hatte, ihm zu sagen, wie sehr sie seine Zurückhaltung schätzte. Er hatte am Rand des Sees gestanden, bereit, zu ihr zu kommen und sie zu beschützen, aber da sie selbst dazu in der Lage gewesen war, hatte er sich beherrscht und sie sich selbst retten lassen. Er hatte sie nicht wie eine hilflose Frau behandelt, hatte sie nicht mit seinem Beschützerinstinkt erstickt. Vielmehr hatte er sie wie einen gleichberechtigten Partner behandelt, der eigene Fähigkeiten und Talente besaß, die sich zwar von seinen eigenen unterschieden, aber sie doch befähigten, selbst mit der Lage fertig zu werden.
    Er wäre sofort eingeschritten, wenn sie seine Hilfe gebraucht hätte - aber er hatte der Versuchung widerstanden, vorher einzugreifen.
    Eine gemeinsame Zukunft würde funktionieren - mit der Zeit, mit wachsender Vertrautheit würde sein übertriebener Beschützerinstinkt nachlassen, vernünftiger werden -, er würde auch ihre Wünsche berücksichtigen, nicht nur seine.
    Hoffnung füllte sie, brandete in ihr auf, nährte eine Freude, die nichts mit dem eben Erlebten zu tun hatte.
    Aber das Drama war noch nicht zu Ende. Blenkinsop war am Wäldchen zu der Gruppe gestoßen und hielt den auf einer Seite von Stokes geführten Ambrose auf der anderen Seite. Sie brachten ihn an Portia und Simon vorbei zum Herrenhaus. Seine Hände waren mit ihrem Schal gefesselt, und Ambrose zitterte immer noch; er würdigte sie keines Blickes.
    Henry folgte mit Charlie dicht dahinter, der ihm alles erklärte, was sie sich ausgedacht hatten.
    Henry blieb neben ihr stehen und nahm ihre Hände. »Charlie ist noch nicht am Ende angekommen, aber ich begreife, dass wir Ihnen, meine Liebe, eine Menge schulden.«
    Sie wurde

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