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Verführung auf Burg Kells (German Edition)

Verführung auf Burg Kells (German Edition)

Titel: Verführung auf Burg Kells (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Landon
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seid, und zwar genau zum Zeitpunkt seiner Rückkehr. Und erzählt uns nicht, dies sei der günstigste Zeitpunkt für einen Überraschungsangriff gewesen. Sagt uns nur, warum Ihr nicht angeklopft und höflich um Einlass gebeten habt. Da Ihr doch im
Auftrag des Königs
gekommen seid.“
    Die Frauen deuteten sein leicht verzogenes Gesicht als Verlegenheit, denn keine konnte ahnen, welche Anstrengung es ihn kostete, sich sein Entzücken über Megs üppige Rundungen, ihre funkelnden Augen und ihr feuriges Haar nicht anmerken zu lassen. „Weil ein gewisses Überraschungsmoment für den Erfolg unserer Mission unumgänglich war. Hätte Sir Joseph uns erwartet, hätte er Vorkehrungen getroffen, um das zu verstecken, wonach wir suchen. Möglicherweise wäre er sogar vor uns geflohen, oder er hätte uns töten lassen.“
    „Und
wonach
sucht Ihr?“ setzte Ebony das Verhör fort. „Nach seinen Galloways? Die habt Ihr doch gewiss an den Berghängen gesehen.“
    „Ihr haltet uns für Diebe, das kann ich verstehen.“
    „Antwortet auf meine Frage, Sir!“ herrschte sie ihn an.
    Hugh überlegte, welche der Schönheiten feuriger war, die junge Mutter oder der Rotschopf. „Wir wollen herausfinden, über welche Mittelsmänner Sir Joseph seine Pferde an die schottische Armee
und
an Engländer verkauft, und ob …“, fuhr er hastig fort, als die Frauen erbleichten, „… ob es stimmt, dass er die Pferde, die er auf seinen Raubzügen stiehlt, später an den Meistbietenden verkauft, sowohl diesseits als auch jenseits der Grenze. Schwer wiegende Verbrechen, meine Damen.“
    Die kurze Stille war, wie nicht anders zu erwarten, nur die Ruhe vor dem Sturm, und es war Sir Josephs Tochter, die ihren gesetzlosen Vater verteidigte wie eine Wolfsmutter ihre Welpen. „Wie könnt Ihr es wagen? Wie könnt Ihr es wagen, gewaltsam hier einzudringen und meinen Vater als Hochverräter zu verleumden?
Hinaus mit Euch!
Und ehe Ihr für immer von hier verschwindet, Sir, hinterlasst Euer ehrbar verdientes Geld hier …“, sie wies mit dem Zeigefinger auf den Tisch, „… und bezahlt für Essen und Unterkunft für Eure Räuberbande. Eure Geschichte stinkt zum Himmel, genau wie Ihr.“ Auf ihren bleichen Wangen hatten sich zwei rote, hektische Flecken gebildet, ihre Finger tasteten bebend nach dem Heft des Dolches.
    Ebony hielt ihre Hand fest. „Nimm dich zusammen“, flüsterte sie im Wissen, wozu Meg fähig war. „Überlass mir das Reden.“
    „Ihr wolltet die Wahrheit wissen“, verteidigte Hugh of Leyland sich.
    Ebony war gefasster als Meg. „Bevor Ihr meine Schwägerin und mich weiterhin mit diesem Geschwätz beleidigt, Sir, möchten wir Beweise. Zeigt mir das Schreiben des Königs, das Euch zu diesem dreisten Vorgehen ermächtigt.“
    Master Leyland hob das Kinn und blickte über die Schultern der Frauen. „Du hast das Wort, mein Freund“, sagte er seelenruhig.
    Alex stieß sich mit der Schulter vom steinernen Rundbogen ab, trat in den Raum und schloss die Tür hinter sich, während er die Klappe seiner Ledertasche aufschlug, ein Pergament herausnahm, es umsichtig entfaltete und Meg reichte. Das Schreiben war in der offiziellen Amtssprache Latein verfasst.
    Meg gab das abgegriffene Schriftstück an Ebony weiter, die es kurz studierte und dann laut vorlas: „‚An alle, die davon betroffen sind: Ich, Robert Bruce, von Gottes Gnaden König von Schottland, ermächtige hiermit den Ritter Alex Somers sowie den Edelmann Hugh of Leyland, in meinem Namen und Auftrag Nachforschungen bei jenen Untertanen anzustellen, die gegen meinen Willen und meine Gesetze verstoßen, besagte Gesetzesbrecher festzunehmen und vor Gericht zu bringen. Des Weiteren bestimme ich, dass sämtlichen Forderungen, die meine genannten Diener und Offiziere der Krone in Ausübung ihrer Pflichten stellen, von allen königstreuen Untertanen Schottlands umgehend und ohne jede Behinderung Folge geleistet wird. Dieses Ermächtigungsschreiben wurde am siebten August im Jahr des Herrn 1310 erstellt und unterzeichnet.‘“
    Langsam ließ sie das Pergament sinken, nicht ohne die erstaunten Mienen und hochgezogenen Brauen ihres Gegenübers wahrzunehmen. Die Männer hatten natürlich nicht erwartet, dass sie Latein beherrschte und flüssig zu übersetzen vermochte, ebenso wenig wie sie darauf vorbereitet war, ein solches Dokument im Besitz derer zu finden, die sie für gesetzlose Banditen gehalten hatte. Sie spürte Sir Alex’ eindringlichen Blick auf sich ruhen und wusste, dass er

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