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Verführung auf Burg Kells (German Edition)

Verführung auf Burg Kells (German Edition)

Titel: Verführung auf Burg Kells (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Landon
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getrieben hat.“
    „Woher sollten wir wissen, wer kommt?“ entgegnete sie kühl. „Ein paar stammen vermutlich aus Stranraer im Westen, andere aus Dumfries und wieder andere aus Ayrshire. Voraussichtlich kommt der Sheriff aus Galloway und sein Gehilfe, der Gouverneur der Marken und sein Stellvertreter, einige Pächter, Gutsherren und Barone aus der Gegend. Castle Kells ist abgelegen und schwierig zu erreichen.“
    „Und die Verwandten?“
    „Die kommen gewiss, da sie wissen wollen, was er ihnen hinterlassen hat.“
    „Und was
hat
er ihnen hinterlassen?“
    „Das ist Megs Angelegenheit, nicht die meine. Fragt sie.“
    „Das werde ich.“
    Würde er auch sie in den Armen halten? schoss es ihr durch den Kopf. Dummes Zeug, schalt sie sich. Sie hasste ihn, hasste seine Umarmung, seine empörende Vertraulichkeit.
    „Und wer ist dieser Neffe, Davy Moffat?“ fragte er. „Steht er weit oben auf Eurer Liste als zweiter Gemahl oder eher weiter unten?“ Er hielt inne, da sie sich gegen seinen eisernen Griff aufbäumte. „Schon gut … schon gut“, sagte er schließlich lachend. „Die Frage ist beantwortet.“
    „Es gibt keine Liste!“ fauchte sie und wand sich. „Ich habe nicht die Absicht …“
    „Ihr
vielleicht nicht, aber der Alte hatte gewiss Absichten. Der Neffe. Alles bleibt in der Familie. Ansehen und Wohlstand. Aber ein
Weinhändler?“
Sein Lachen wurde von ihrem Haar gedämpft. „Ich sehe Euch nicht als Gemahlin eines …“
    „Wen ich heirate, geht Euch nichts an“, entgegnete sie schroff. „Beschränkt Euer Verhör auf Sir Joseph, und dann verschwindet. Ich glaube nicht, dass Ihr das findet, wonach Ihr sucht.“
    „Warum sagt Ihr das?“
    „Was immer Sir Joseph Ungesetzliches getan haben mag, ich kann nicht glauben, dass er ein Vaterlandsverräter ist. Ich brachte ihm keine große Zuneigung entgegen, wenn Ihr das wissen müsst, aber ich kenne keinen glühenderen Patrioten als ihn. Wer immer die Galloways an meine Landsleute verkauft hat, er kann es nicht gewesen sein. Er wäre lieber gestorben, als zuzulassen, dass Engländer mit seinen Pferden in die Schlacht gegen Schotten reiten.“
    „Aber es sind die einzigen Pferde, die auf schwierigem Gelände eingesetzt werden können.“
    „Redet keinen Unsinn! In Nordengland werden Bergponys gezüchtet, die sehr ausdauernd und trittsicher sind, das solltet Ihr wissen!“
    „Hmm. Und wie oft macht er seine Aufwartung, Euer eifriger Verehrer?“
    „Wenn Ihr nun von Master Moffat sprecht, er liefert Wein und …“
    „Wie oft?“
    „Alle paar Wochen“, antwortete sie achselzuckend. Er bleibt ein paar Tage zur Jagd, und dann reist er wieder ab.“
    „Voll beladen mit Jagdbeute, nehme ich an. Bringt er Pferde nach Dumfries?“
    „Nun ja, seine Packpferde sind mit Weinfässern beladen, also nehme ich an, dass er sie wieder mitnimmt. Ich interessiere mich nicht dafür.“
    „Gut“, meinte er gedehnt. „Hat der kleine Sam ihn gern?“
    „Er ist sehr freundlich zu Sam.“
    Alex nahm ihre Hände und legte sie auf seine Knie, so behutsam, dass ein Eichhörnchen, das wenige Schritte entfernt in der Erde buddelte, sich nicht davon erschrecken ließ. Erstaunlich, wie anmutig dieser Mann sich bewegte. Ebenso erstaunlich war, dass sie sich zum ersten Mal Gedanken über Davy Moffats Absichten machte. Er war stets ausgesprochen freundlich zu Sam und ihr, und vielleicht hätte sie irgendwann dem ewigen Drängen ihres Schwiegervaters nachgegeben und ihn geheiratet, wenn auch nur aus dem Grund, um sich und ihren Sohn dem schlechten Einfluss von Sir Joseph zu entziehen. Abgesehen von materiellen Vorteilen bot diese Vorstellung keinerlei Anreiz, und der Gedanke, Zärtlichkeiten mit Davy auszutauschen, war ihr keineswegs angenehm.
    Seine Gemahlin war vor vier Jahren nach der Totgeburt ihres ersten Kindes gleichfalls gestorben, und nicht einmal Meg konnte Ebonys Widerstreben nachvollziehen, als Ehefrau eines angesehenen Bürgers in ein schönes Haus in der Stadt zu ziehen. Meg hielt Davy für eine ausgesprochen gute Partie. Ebony aber hatte immer wieder versichert, dass sie noch nicht bereit sei für eine zweite Ehe, obgleich ihre nächtlichen sehnsüchtigen Träume sie eines Besseren belehrt haben sollten.
    „Werdet Ihr ihm von Eurem Angebot an mich berichten, Mylady? Oder wäre es Euch lieber, wenn ich ihm davon erzähle?“
    Ebony hielt den Blick auf einen winzigen dunklen Fleck im See gerichtet, wo ein Ruderboot im spiegelglatten Wasser dahinglitt und

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