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Verführung auf Burg Kells (German Edition)

Verführung auf Burg Kells (German Edition)

Titel: Verführung auf Burg Kells (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Landon
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Hand in all seinen Geschäftsverhandlungen und bist über alles unterrichtet gewesen. Es ist kein Geheimnis, dass mein Vater Raubzüge unternahm, aber hier geht es um Hochverrat, und auf so etwas hätte er sich niemals eingelassen … hörst du?“ Ungeduldig zog sie ihn am Ärmel. „Sag ihm das!“
    Gereizt schüttelte er Megs Hand ab. „Das
habe
ich doch. Das hast du ja gerade gehört, Meg. Aber im Söller befinden sich Papiere, die ich
brauche!“
Das letzte Wort schrie er mit überschlagender Stimme, während er sich in die Richtung entfernte, aus der er gekommen war. Sein Verhalten wurde noch befremdlicher, als er die Tür zum Hof vor den Stallungen krachend zuschlug.
    „Ist er immer so aufbrausend?“ fragte Hugh die verdutzte Meg.
    Sie drehte den Kopf zur anderen Seite, um ihn nicht ansehen zu müssen. „Nein“, antwortete sie. „Er ist nie aufbrausend.“
    „Und warum benimmt er sich dann so merkwürdig?“
    „Das würde ich auch gerne wissen. Vielleicht könnte ich Euch mehr Auskunft geben, wenn meine Schwägerin und ich Einblick in die Dokumente bekommen, die Ihr beiseite geschafft habt. Wir haben den Schlüssel zu einer seiner Kassetten verloren.“
    „Ach ja? Welche Kassette?“
    „Das weiß ich nicht. Davy meinte …“
    Hugh wartete. „Ja? Was meinte Davy?“
    „Nichts. Ich habe es eilig.“ Sie raffte die Röcke, zögerte einen Moment und hob den Blick dann kaum höher als bis zu seiner Gürtelschnalle. „Eines würde mich interessieren, wo habt Ihr die Nacht verbracht?“
    „Hier in der Halle bei den Männern“, antwortete er unbekümmert.
    „Die Stiege dort hinten führt zu einer Kammer im oberen Stockwerk.“ Sie wies zu einer schmalen Wendeltreppe am Ende des dunklen Durchgangs. „Ein Gästezimmer über der Vorratskammer mit zwei Betten und einem Riegel an der Tür. Das dürfte für Euch und Sir Alex genügen. Damit seid Ihr in der Nähe der Halle. Ich lasse die Betten herrichten.“
    „Vielen Dank, Mistress“, sagte er. „Darf ich fragen, wo sich Euer Schlafgemach befindet?“
    Sie entfernte sich bereits, ehe er seine Frage ausgesprochen hatte. „Nein, das dürft ihr nicht“, lautete ihre kühle Antwort über die Schulter.
    Aber er rief ihr mit erhobener Stimme nach, ehe sie die Tür erreicht hatte: „Ich muss es wissen.“
    „Ihr müsst zu viel wissen!“ rief sie und war verschwunden.
    Lachend kehrte Hugh in die Halle zurück.
    „Was erheitert dich, mein Freund?“ fragte Sir Alex. „Eine der Walküren, nehme ich an.“
    „Ja, der rothaarige Teufel. Was für eine Frau! Eines Tages …“
    „Eines Tages, Hugh, erwischt es dich. Für immer. Komm mit.“ Er führte ihn zu einer Bank in der Nähe der offenen Feuerstelle, die erhöht auf großen flachen Steinplatten errichtet war. Ein Häufchen weißer Asche war zusammengefegt für den Abend, und seitlich davon zogen mehrere Männer an einer Seilrolle und ließen einen riesigen runden Kerzenhalter aus Eisen von dem Dachgebälk herunter. Die Freunde setzen sich und beobachteten amüsiert, wie die Männer heimlich ein paar heruntergebrannte Kerzenstummel unter den Augen des Aufsehers in ihren Hosentaschen verschwinden ließen.
    „Tja“, meinte Hugh sinnend. „Vielleicht hätte ich gar nichts dagegen. Ich bin gerade unserem reizenden Weinhändler begegnet, er hat sich mächtig darüber aufgeregt, weil wir ein paar von Sir Josephs Unterlagen an uns genommen haben, und offenbar wissen er und seine Cousine, dass ein Schlüssel fehlt. Ich wollte Mistress Meg beinahe sagen, dass wir die Kassette aufgebrochen haben, besann mich aber eines Besseren.“
    „Wir sollten abwarten, wie die Dinge sich entwickeln. Soweit ich es beurteilen kann, haben wir die Beweise über die Geschäfte des Lords bereits in Händen, aber vermutlich ist mehr an der Sache, Hugh.“
    „Meinst du seine Verbindungen?“
    „Nein, ich spreche von Master Moffat persönlich. Er macht uns etwas vor, das rieche ich förmlich. Und ich könnte mir vorstellen, er wird seine Cousine unter Druck setzen, wenn ich die Zeichen richtig deute.“
    Hugh war anderer Meinung. „Die Frau lässt sich von einem Kerl wie ihm nicht unter Druck setzen.“
    „Tja, die Menschen tun seltsame Dinge, wenn sie sich bedroht fühlen.“
    Hugh, der nicht recht wusste, was damit gemeint war, warf dem Freund einen forschenden Seitenblick zu. „Wir behalten ihn im Auge. Möglicherweise wird er versuchen, die Kassette wegzuschaffen, obwohl unsere Männer im Söller einquartiert sind. Die

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