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Verführung auf Burg Kells (German Edition)

Verführung auf Burg Kells (German Edition)

Titel: Verführung auf Burg Kells (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Landon
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ähnlichen Situation in ihr, als sie einander noch näher gewesen waren und in der er sie schweigend und mit großem Geschick zum Ziel geführt hatte.
    Unter halb verhangenen Lidern wanderten ihre Blicke heimlich über seine Knie und Schenkel bis zur verräterischen Ausbuchtung, die sich gegen den Stoff seiner Hose drängte, und einen atemlosen Moment lang war ihr, als spüre sie seine Stöße in ihrem Schoß, wo sich ein süßes Prickeln ausbreitete.
    Als ihr Blick schließlich weiter wanderte, begegnete sie seinen Augen, die zu wissen schienen, was in ihr vorging. Hastig drehte sie das Gesicht zur Seite, und beide blieben stumm. Erst als sie sich dem Ufer näherten, brach sie das Schweigen. „Woher habt Ihr gewusst, dass ich auf dem Wehrgang stand?“
    Er legte die Ruder an und beugte sich vor. „Ich schwinge das Schwert nicht mit geschlossenen Augen, meine Schöne“, raunte er. „Ich muss sehen, was ich tue.“
    Eine nüchterne Antwort, dennoch konnte sie sich des Eindrucks nicht erwehren, er beziehe sich auf etwas anderes als auf die Szene vor der Waffenschmiede.
    In Megs wütender Forderung, sie nicht daran zu hindern, Ebony auf der Flucht vor Sir Alex zu helfen, schwang auch ein Gefühl der Angst mit. Gottlob konnte ihre Schwägerin Master Leylands Zudringlichkeiten nicht sehen, genauso wenig wie sie den Kuss vor der Tür ihrer Schlafkammer letzte Nacht gesehen hatte. Dieser Vorfall war in gewisser Weise mit ihrem Gemütsaufruhr zu entschuldigen, doch das Gespräch mit Ebony in der Halle am Morgen hatte ihr erneut vor Augen geführt, wie wichtig es war, dass beide Frauen sich untadelig und sittsam benahmen. Jede Andeutung von Freundlichkeit oder Nachgiebigkeit wäre ein Verrat an ihrem Vorhaben gewesen, Sir Josephs Königstreue zu beweisen. Man durfte sich nicht mit dem Feind verbünden. Das war gewiss auch der Grund, warum Ebony sich zu keiner Leichtfertigkeit hinreißen lassen würde.
    Der feste Griff von Hughs Armen und sein zielstrebiger Gang nährten Megs Befürchtungen, dass ihre Unschuld auf eine harte Probe gestellt werden würde. Sie kämpfte verbissen gegen den Mann, der sicher nie zuvor in die Verlegenheit gekommen war, eine Frau zu ihrem Glück zwingen zu müssen. All ihr Kampfgeist war vergeblich, aber sie weigerte sich, um Hilfe zu schreien wie eine Küchenmagd. Sie wehrte sich immer noch mit Händen und Füßen, als er sie auf ein flaches Grasstück legte, hinter einem gelb blühenden Ginstergestrüpp, das einen gewissen, wenn auch stacheligen Sichtschutz bot.
    Ihre Angst wuchs, als sie zum ersten Mal in ihrem Leben vom Gewicht eines Mannes beinahe erdrückt wurde, dessen Beine sie wie in einer Eisenklammer gefangen hielten. Meg kniff die Augen zusammen und versuchte, sich der drohenden Nähe seines Gesichtes zu entziehen. „Master Leyland“, keuchte sie, „Euer Tun ist würdelos und … beleidigend. Wäre mein Vater noch am Leben, würdet Ihr es nicht wagen, zudringlich zu werden.“ Da er ihre Arme festhielt, gelang es ihr nur, ihre Finger um eines seiner Handgelenke zu klammern, ohne es ganz umspannen zu können. „Ihr denkt wohl, Ihr könnt Euch … Freiheiten herausnehmen. Ihr irrt … gestern Abend war ich wütend und völlig durcheinander … Aber Euer Kuss hat mir nichts bedeutet. Bitte … lasst mich los!“ Als sie die Augen aufschlug, blickte sie in sein ernstes Gesicht.
    „Beruhigt Euch, kleine Hexe“, sagte Hugh leise. „Ich denke nichts dergleichen. Und ich will Euch damit genauso wenig kränken wie mit dem harmlosen Kuss gestern Nacht, aber ich spüre, ob eine Frau zärtliche Empfindungen für mich hegt.“
    Ihre Angst steigerte sich zur Panik. „Ich hege keine wie immer gearteten Empfindungen für Euch“, widersprach sie heftig, „und habe weiß Gott andere Sorgen, nachdem ich meinen Vater verloren habe. Ihr seid ein aufgeblasener … abscheulicher Schuft … alles, was ich an einem Mann
hasse.“
    „Und was gefällt Euch an einem Mann, Mistress?“
    „Wenn er sich von mir fern hält. Und Euch wünsche ich hundert Meilen entfernt. Gebt mich endlich frei!“
    „Das tue ich …“, er lächelte, „… doch das kostet etwas.“
    Sie drehte den Kopf zur Seite, um ihn nicht ansehen zu müssen; vielleicht spürte er ja auch, wenn eine Frau die Unwahrheit sagte. Niemals würde sie ihm gestehen, dass sie die halbe Nacht wach gelegen und sich bittere Vorwürfe gemacht hatte, so töricht gewesen zu sein, sich von diesem hochnäsigen Hugh of Leyland küssen zu lassen, ohne

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