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Verführung auf Burg Kells (German Edition)

Verführung auf Burg Kells (German Edition)

Titel: Verführung auf Burg Kells (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Landon
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vorstelle, dass ich den Wunsch hatte, du nimmst seinen Antrag an, Ebbie! Es tut mir so Leid, Liebes. Dem Himmel sei Dank, dass du ihm einen Korb gegeben hast.“
    Ebony verzichtete darauf, ihr zu gestehen, wie nahe sie daran gewesen war, ihm ihr Jawort zu geben, tätschelte der Schwägerin tröstend die Hand und zog sie zum schwindenden Licht ans Fenster, wo Regentropfen gegen die grünen Butzenscheiben klatschten. Sobald Meg den Gesandten des Königs erklärt hatte, dass Sir Joseph die Dokumente nicht eigenhändig unterzeichnet hatte, weil er die Schriftstücke nicht lesen konnte, die sein Neffe ihm vorlegte und unter die das Siegel der Moffats gesetzt wurde, formte sich ein klares Bild der Zusammenhänge. Und auch Davys dringender Wunsch, den Siegelring an sich zu nehmen, den Ebony verwahrte, wurde nun klar, denn ohne das Siegel konnte er noch unvollständige Verkaufsdokumente nicht ausstellen. Im Verlauf ihrer Untersuchungen, die zwar vorwiegend die wertvollen Galloway-Pferde betrafen, waren die Männer auf schriftliche Unterlagen gestoßen, die Aufschluss darüber gaben, dass Getreide, Waffen und Rüstungen von Davy Moffat, und nicht von Sir Joseph, an jeden verkauft wurden, der den enorm hohen Preis bezahlen konnte, ob Engländer oder Schotte. Er und der Gutsverwalter teilten sich die Gewinne aus Verkäufen an die Armeen auf beiden Seiten.
    Eine der offenen Fragen betraf die Herkunft von Waren, die in den Kellern von Castle Kells lagerten. Davy Moffat hatte die Konzession, mit Wein zu handeln, nicht aber mit anderen Gütern, und er besaß auch keine Handelsschiffe, wie Geordie Boyd annahm. War er in Schmuggelgeschäfte verwickelt? Vielleicht sogar an Freibeuterei beteiligt? Sir Joseph war ein habgieriger, unbarmherziger Mann gewesen, der andererseits seinem Neffen blind vertraut und in seiner Unwissenheit nicht durchschaut hatte, dass seine Vorratslager schamlos benutzt worden waren, um jeden Verdacht von Davy abzulenken. Da der alte Lord weder lesen noch schreiben gekonnt hatte, war ihm auch nicht bewusst gewesen, dass einige seiner Pferde über die Grenze nach England gebracht worden waren. Aber er war kein Verräter gewesen. Zugegeben, auf seinen Raubzügen war er auf englisches Gebiet vorgedrungen und hatte Pferde nach Schottland zurückgebracht, die ursprünglich aus der Nachbarschaft von Engländern gestohlen worden waren. Statt die Tiere an ihre rechtmäßigen schottischen Besitzer zurückzugeben, hatte Sir Joseph in betrügerischer Absicht den vollen Preis dafür verlangt. Diese unsauberen Geschäftspraktiken hatten seine so genannten Freunde in Rage gebracht, die ihrem Unmut während des Leichenmahls gehörig Luft gemacht hatten. Dies war auch der Grund, warum Alex mit seinen Leuten noch eine Weile auf der Burg bleiben würde, wie er verkündete. Sir Joseph, sagte er, könne nun nicht mehr für seine unsauberen Geschäfte bestraft werden, aber die Pferde mussten ihren rechtmäßigen Eigentümern zurückgegeben werden. Im Übrigen galt es, Davy Moffats Untaten weiter zu verfolgen, da man mit Sicherheit davon ausging, dass noch mehr Betrügereien ans Tageslicht gelangen würden.
    In Anbetracht der sich zuspitzenden Spannung wagten die beiden Frauen nicht daran zu denken, wie sie den verlängerten Aufenthalt der Fremden ertragen würden. Verglichen mit dieser Belastung erschien ihnen die Drohung, das Wohnrecht auf der Burg zu verlieren, zweitrangig.
    Zu später Stunde, als alles dunkel und ruhig war, saß Ebony an Sams Bett, betrachtete ihren schlafenden Sohn und grübelte über Davy Moffats wahre Beweggründe seines Heiratsantrags nach und warum ihn ihre Absage so wütend gemacht hatte. Und allmählich begriff sie, warum Sir Alex von einem bevorstehenden Überfall gesprochen hatte. Offenbar war Davy Moffat mit Raubzügen vertrauter, als er glauben machen wollte.
    Auf ihrem Weg in ihre Kemenate nickte sie den Wachen im Stiegenhaus zu und klapperte laut mit dem Schlüssel, um den Eindruck zu erwecken, sie schließe die Tür ab, ließ sie aber offen, um Sam den Zutritt nicht zu verwehren. Der vergangene Tag hatte zwar neue Komplikationen gebracht, aber auch ein wichtiges Problem ausgeräumt, wobei ihre Erleichterung darüber bald einer dumpfen Leere in ihrem Innern Platz machte und der quälenden Frage, warum das Interesse ihres nächtlichen Besuchers so rasch abgekühlt war.
    Hatte ihre Enttäuschung etwas mit ihrem Wunsch zu tun, ihre Träume geheim zu halten, sich weiterhin den Anschein zu geben, es

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