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Verführung auf Burg Kells (German Edition)

Verführung auf Burg Kells (German Edition)

Titel: Verführung auf Burg Kells (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Landon
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zu falten, weichte das blutbesudelte Hemd ein, legte das Wams beiseite, um es zu flicken, und konnte sich die innere Zufriedenheit nicht erklären, die sie bei diesen Handgriffen erfüllte. Noch vor einer Woche wäre sie bereit gewesen, diesen Mann zu töten, der nun friedlich in ihrem Bett schlief; sie hätte alles getan, um ihren Sohn nicht zu verlieren. Nun war sie gerne bereit, sich ihm hinzugeben, betrachtete ihren Handel längst nicht mehr als Schmach oder als Strafe. Und in ein paar Tagen würde er fortreiten und in ihr eine Leere hinterlassen, zu qualvoll, um daran denken zu können.
    Tief versunken in ihr Grübeln, bemerkte sie nicht, wie sie von einem blauen Augenpaar unter halb geschlossenen Lidern beobachtet wurde, genauso wenig wie sie das matte Lächeln um den schön geschwungenen Mund bemerkte.
    An diesem Tag lag beinahe so etwas wie verhaltener Jubel über der Burg, als die Folgen des nächtlichen Überfalls besprochen, die Wunden versorgt und die Gefangenen verhört wurden. Es waren vier Söldner, die von Master Davy Moffat mit dem Sturm auf die Burg beauftragt worden waren, in dessen Diensten sie seit Jahren standen. Es hatte sich keineswegs um den Angriff einer Räuberbande gehandelt. Weitere Einzelheiten erfuhren weder Ebony noch Meg, mit der Ausnahme, dass die Zahl der Angreifer weitaus höher gewesen war als erwartet.
    Die zwei leicht verletzten Anführer der Truppe des Königs ließen sich nur kurz zu den Mahlzeiten blicken, und beide Frauen wussten, wer wessen Wunden versorgt hatte, obwohl unter den Soldaten auch ein Arzt war. Alex erwähnte mit keinem Wort Ebonys Bemühungen und ihre Fürsorge, wofür sie ihm dankbar war. Doch bei Einbruch der Nacht war ihr Verlangen nach ihm so heftig geworden, ihr Selbstvertrauen so tief erschüttert, dass sie bangen Herzens am offenen Fenster wartete und sich scheute, in ihr leeres Bett zu steigen, in dem er sich am Morgen ausgeruht hatte.
    Eingehüllt in die Decke, die sie über ihn gebreitet hatte, hob sie das Gesicht in den kühlen Abendwind vom See her und lauschte auf die schrillen Töne der Fledermäuse, die das Gemäuer umflatterten. In der Ferne schwanden die Umrisse der hohen Berge allmählich im dunklen Himmel, und die Dunkelheit legte sich über den Burghof unter ihrem Fenster. Die Nacht würde ereignislos verlaufen, denn Sir Alex’ Wunden würden ihn fern halten und sie ihrer Einsamkeit überlassen. Die Tür wurde lautlos geöffnet, und sie hörte nichts, bis die dunkle Gestalt eingetreten war und die Tür hinter sich zuzog. Sie war so sehr auf seine Gegenwart eingestimmt, dass ihr Herz einen Satz machte, ihren Lippen ein Laut entfuhr. Auf halbem Weg streifte er das Wams ab, und dann schlang er die Arme um sie, als habe auch er sich seit Tagen danach gesehnt. Mit seinem stürmischen Überfall fegte er alle Streitigkeiten und Zänkereien beiseite, als hätten sie nie existiert. Trotz aller Zweifel erstickte das überwältigende Glücksgefühl all ihre Befürchtungen, und sie gab sich in der tröstlichen Dunkelheit der Nacht der Magie seiner Küsse hin.
    Zum ersten Mal brach Alex das Schweigen ihrer nächtlichen Liebesbegegnungen. Im Wissen, dass Ebony Gewissheit brauchte, stammelte er zwischen seinen hungrigen Küssen atemlos: „Warum hast du nur? … Ich brauche dich … Liebste … deine Liebe … Ich dachte … diese schreckliche Verstellung … kann ich nicht … mein Herz …“ Zum ersten Mal hörte sie von ihm Liebesflüstern, bisher hatte er sich lediglich zu einem gelegentlichen „meine Schöne“ herabgelassen, und ihr Herz geriet ins Stolpern.
    „Solche Worte habe ich lange nicht gehört“, flüsterte sie an seinen Lippen. „Sag es noch einmal.“
    „Ich habe eine bessere Idee, ich beweise es dir“, antwortete er. Er löste sich aus der Umarmung und streifte das Hemd über den Kopf. Im Dämmerlicht sah sie fasziniert das Spiel seiner Muskeln unter der schimmernden Haut, als er sich bückte, um seine Hose auszuziehen. Sie berührte ihn, streichelte andächtig seine breiten Schultern, und als er sich aufrichtete und die Hände um ihre Brüste wölbte, wurden ihr die Knie schwach. Sie lehnte sich Halt suchend an ihn, spürte seine harte Männlichkeit an ihrem weichen Fleisch, während er an der Verschnürung ihres Gewandes nestelte und seine Hand in ihren Ausschnitt tauchte. „Meine schwarzhaarige Meerjungfrau“, flüsterte er zwischen heißen Küssen. „Meine Schönheit. Mein Herz. Zeig dich mir. Ich will dich nackt

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