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Verführung auf Burg Kells (German Edition)

Verführung auf Burg Kells (German Edition)

Titel: Verführung auf Burg Kells (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Landon
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durchgemacht.“
    „Das ist keine Entschuldigung. Es tut mir Leid, Meg. Ich wollte nicht, dass es so weit kommt, und nun bin ich süchtig nach ihm. Ich habe lange hin und her überlegt, aber ich glaube, ich muss mich mit Sam eine Weile in einem Gehöft oben in den Bergen verstecken. Ich könnte mich nachts mit Sam und Biddie aus dem Haus schleichen, mit genügend Brot und Käse für eine Woche. Und du kannst mir Nachschub schicken, falls Sir Alex mit seinen Soldaten dann immer noch nicht abgezogen ist.“
    Meg machte ein zerknirschtes Gesicht und wandte dann zaghaft ein: „Ich fürchte, ich sollte dich begleiten, meine liebste Ebony.“
    Ebony lehnte den Kopf gegen das Spalier der Laube und drückte Megs Hand. „Du meine Güte“, sagte sie. „
Du auch?
Du und Master Hugh?“
    Meg fächelte sich das erhitzte Gesicht mit dem gefalteten Pergament in ihrer Hand und nickte. „Ich fürchte, ja“, flüsterte sie.
    „Aber du bist … er hat doch nicht …?“
    „Nein“, entgegnete Meg. „Nein, das hat er nicht. Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, wie du dich fühlst, Ebbie. Es ist wie eine Sucht, nicht wahr? Es fiel mir sehr schwer, es dir zu verschweigen. Ich hatte Angst, du machst mir bittere Vorwürfe, wenn du davon erfährst. Dass du in der gleichen Situation bist, empfinde ich ehrlich gestanden als Erleichterung, aber ich glaube, wir sind für die beiden nur ein Zeitvertreib. Wahrscheinlich haben sie an jedem Ort, an dem sie sich länger aufhalten, eine Liebschaft und lassen sich das Bett von jeder willfährigen Frau wärmen. Ich aber will um jeden Preis verhindern, einen Bastard von einem leichtlebigen Soldaten des Königs in die Welt zu setzen. Gütiger Gott!“ Bei Ebonys tief betrübtem Gesicht schlug sie sich erschrocken die Hand vor den Mund. „Verzeih meine Taktlosigkeit, Ebbie. Ich wollte nicht …“
    In ihrer gnadenlosen Aufrichtigkeit hätte Meg die Befürchtungen ihrer Schwägerin nicht deutlicher zum Ausdruck bringen können, wobei ihr die Bemerkung, nur ein Zeitvertreib und mit Sicherheit nicht die Einzige zu sein, einen zusätzlichen Stich versetzte. „Du hast Recht, meine Liebe“, bestätigte Ebony kleinlaut. „Diese Episode bedeutet ihnen nichts, und es muss augenblicklich aufhören, auch wenn es uns noch so schwer fällt. Was hältst du da in der Hand?“
    „Ach ja.“ Meg, die sich mit dem Pergament Luft zufächelte, hielt in der Bewegung inne. „Das hat ein Bote vor einer Stunde gebracht. Hier, lies vor. Vermutlich ein Kondolenzschreiben.“
    Ebony entfaltete das Schreiben und glättete es über ihrem Knie. „Es kommt aus Dumfries“, sagte sie. „Von Cousine Jennie. Gütiger Himmel!“
    „Ich wusste gar nicht, dass sie schreiben kann.“
    „Master Richard kann schreiben. Das ist vermutlich seine Handschrift. Er schreibt uns, bittet uns … oh … mein Gott!“ Das Pergament in Ebonys Hand begann bedenklich zu zittern.
    „Was ist? Was schreibt er, Ebony?“
    „Sie glauben, sie haben … oh Gott … meine Mutter gefunden, Meg. Er weiß, wo – was für eine krakelige Handschrift, kaum zu lesen –, wo sie sein könnte. Er sagt, Jennie habe gehört, dass … du meine Güte … sie sehr krank ist. Möglicherweise liegt sie im Sterben, schreibt er.“
    „Wer? Jennie oder deine Mutter?“
    „Und dass sie nach mir gefragt hat. Er schreibt, sie könnten mich zu ihr bringen. Ach Meg.“ Leichenblass und bebend ließ Ebony das Schreiben sinken. „Ich muss zu ihr. Das ist der beste Grund, von hier fortzugehen. Ich muss sofort nach Dumfries reisen.“
    „Aber Lady Jean lebte in Carlisle, Liebste. Das liegt südlicher in England.“
    „Ich weiß, aber Richard und Jennie hatten Nachricht von ihr, verstehst du?“
    Meg aber befürchtete das, was Ebony in ihrer Aufregung nicht durchschauen konnte. „Es ist eine List, Ebbie. Darauf darfst du nicht hereinfallen. Ich weiß genau, was die beiden bezwecken. Es geht um Rache für das, was hier geschehen ist, und um Vergeltung an dir, weil du Davys Antrag abgelehnt hast. Sie ist ein falsches Luder.“
    „Das ist mir egal, Meg“, entgegnete Ebony aufbrausend. „Ich habe mich so lange nach einem Lebenszeichen von meiner Mutter gesehnt, dass ich mir diese Chance nicht entgehen lassen kann. Was ist, wenn etwas Wahres daran ist?“
    Bei all ihrer Unerfahrenheit war Meg in manchen Bereichen klüger als andere und spürte, dass ihre geliebte Schwägerin nicht klar denken konnte. Sie hatte so viele Jahre Liebe und Zuneigung entbehrt, so lange

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