Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verführung auf Burg Kells (German Edition)

Verführung auf Burg Kells (German Edition)

Titel: Verführung auf Burg Kells (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Landon
Vom Netzwerk:
ihr einen Becher Wein.
    „Ich will nicht mehr“, sagte sie kopfschüttelnd.
    „Trinkt“, befahl er. „Und erzählt mir, was geschah, nachdem Master Davy auftauchte.“
    Sie schluckte. „Er wollte mir nichts über meine Mutter sagen, bevor …“
    „Bevor was? Nur zu, diese Burschen wissen, wie man Zwang ausübt.“
    „Bevor ich ihm meine Zusage gab, ihn zu heiraten und … mit ihm das Bett teile.“
    „Pah! Ganz etwas Neues. Hat er behauptet, etwas über Lady Jean zu wissen?“
    „Er sagte, er könne mich zu ihr bringen, doch das glaubte ich ihm nicht mehr. Er wollte mir keine nähere Auskunft geben. Master Richard hatte einen Vertrag aufgesetzt, den ich unterzeichnen sollte, bevor sie mir weitere Auskünfte geben würden.“
    „Einen Ehevertrag?“
    „Ja, aber noch mehr. Er enthielt auch Klauseln über Eigentum und Sams Erbrecht, die Burg, die Übertragung der Vormundschaft und Ähnliches. Ich weigerte mich zu unterzeichnen, und dann fingen sie an, mich anzuschreien. Ich bekam nichts zu trinken oder zu essen. Und als sie einsahen, dass ich hart bleiben würde, schleppten sie mich in einen Verschlag hinter dem Haus und sperrten mich ein. Es war stockdunkel, und es gab Ratten.“ Ihre Stimme gehorchte ihr nicht mehr, der Becher in ihrer Hand zitterte so sehr, dass der Wein überschwappte.
    „Trinkt“, sagte er. „Perkin wusste, wo man Euch eingesperrt hatte, meine Schöne.“
    „Woher wusste er das?“
    Alex zwinkerte dem jungen Burschen verschmitzt zu. „Wir wussten, dass es Zeit war einzugreifen, wenn keiner das Haus mehr betrat oder verließ. Hattet Ihr große Angst?“
    „Ja. Bei dem Ansturm dachte ich, das Haus stürzt ein. Den Schurken habt ihr einen tüchtigen Schrecken eingejagt. Sie glaubten, ich sei alleine nach Dumfries geritten, ohne Euch davon in Kenntnis gesetzt zu haben. Aber jetzt habe ich Angst, sie könnten Sam entführen. Besteht diese Gefahr?“
    „Wohl kaum“, versicherte er lächelnd. „Die ganze Verbrecherbande wurde im Namen des Königs festgenommen, wozu wir befugt sind. Sie sitzen in Cardales Kerker, bis der Fall vor Gericht kommt.“
    „Baron Cardale? Nicht im Gefängnis des Sheriffs?“
    „Der Sheriff, Mylady, steckt mit der Bande unter einer Decke; er war an Sir Josephs Plünderungen beteiligt. Auch er sitzt in Cardales Kerker. Nachdem wir dem Baron auf Castle Kells seine wertvollen Zuchtstuten ausgehändigt hatten, war er gerne bereit, uns jede Unterstützung zu geben, die wir brauchten. Macht Euch keine Sorgen um Sam, er ist bei Hugh und Eurer Schwägerin wohl behütet, und die Verbrecher werden das Tageslicht erst wieder auf dem Weg zum Geschworenengericht erblicken.“
    „Auch Mistress Jennie?“
    „Ja, auch sie. Ich vermute, sie wusste nichts über den Verbleib Eurer Mutter, wie?“
    „Nein“, flüsterte Ebony und senkte den Blick in den Becher. „Keiner von ihnen. Ich werde nach Carlisle reiten, wo sie früher lebte.“
    „Nein.“ Alex lehnte den Rücken gegen die dunkle Holztäfelung. „Ich versprach, dass wir sie suchen, und das werden wir auch tun. Aber zuerst müssen wir nach Lanercost. Dort habe ich etwas zu erledigen.“
    Die Soldaten wechselten viel sagende Blicke, ein paar zogen die Brauen hoch in Erwartung eines Streits. Alex wartete.
    „Nach Carlisle“, widersprach sie. „Ich reite nach Carlisle. Vielen Dank für Eure Hilfe. Und ich bete um Gottes Schutz und Segen für Eure Reise.“
    „Höchste Zeit, schlafen zu gehen“, sagte er seelenruhig.
    Einer der Vorzüge, in Begleitung der Soldaten des Königs zu reisen, bestand darin, dass man nicht lange um Unterkunft bitten musste. Ebony wurde eine kleine holzgetäfelte, behagliche Kammer zugewiesen, es gab frische Laken auf dem Bett, eine Waschschüssel und sogar einen Krug warmes Wasser. Hier fand sie endlich den ersehnten Frieden, um über den Ernst ihrer Lage nachzudenken, und ihr Vorsatz, sich von Sir Alex zu trennen, festigte sich mehr denn je.
    Nach dem Gefecht in Cairns’ Haus war Eile geboten, Perkins stark blutende Wunde rasch zu versorgen. Da es in all dem Dreck auf der Straße kein sauberes Wasser gab, hatte Ebony kurzerhand die Flasche mit der Beifußtinktur, die Meg ihr mitgegeben hatte, um ihre Monatsblutung einzuleiten, aus ihrer Satteltasche geholt, hatte damit die klaffende Wunde gesäubert und mit den gleichfalls mitgeführten Leinenstreifen verbunden. Nun war sie ohne jeden Schutz, und ihre Ängste verstärkten sich bei Alex’ Eintreten.
    Völlig ungeniert entkleidete er

Weitere Kostenlose Bücher