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Verfuehrung auf Capri

Verfuehrung auf Capri

Titel: Verfuehrung auf Capri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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Widerstrebend griff er zum Telefonhörer und rief im Hotel an, um sich zu vergewissern, dass Laura noch nicht ausgecheckt hatte. Als ihm dies bestätigt wurde, verließ er mit düsterer Miene sein Büro und fuhr zum Hotel.
    Schon beim Betreten des Foyers sah er Laura sofort. Sie trug ein nilgrünes Etuikleid, dazu einen etwas dunkleren Bolero und hatte sich eine Sonnenbrille ins Haar geschoben, um sich die glänzende dunkle Mähne aus dem Gesicht zu halten. Sie sah genauso atemberaubend und glamourös aus wie am Vorabend.
    Doch Alessandro bemerkte auch noch etwas anderes, das ihm gar nicht gefiel und ihn wütend machte: Laura unterhielt sich lachend mit Luc Dinardi, der ihr gegenüber stand und ihr für Alessandros Geschmack viel zu nahe kam. Auch Stephanie war dabei. Mit aufgebracht funkelnden Augen näherte Alessandro sich der kleinen Gruppe.
    Laura bemerkte ihn sofort und begann zu strahlen. Es war, als würde plötzlich die Sonne scheinen, und ihm wurde fast schwindelig.
    Dio, sie freute sich darüber, ihn zu sehen! Als hätte er sie nicht rücksichtslos verführt und dann einfach allein gelassen!
    „ Ciao, Sandro. Ich wollte die beiden jungen Damen gerade zum Mittagessen ausführen. Möchtest du nicht mitkommen?“, fragte Luc, doch Alessandro warf ihm lediglich einen vernichtenden Blick zu. Er ging zu Laura und umfasste mit besitzergreifender Geste ihren Ellenbogen.
    „Nein“, sagte er nicht gerade höflich. „Und Laura kann auch nicht. Wir sind nämlich schon spät dran. Kommst du, Laura?“
    Sie konnte Luc und Stephanie gerade noch ein wenig verwirrt anlächeln und ihnen zuwinken, als Alessandro sie auch schon mit sich zog.
    „Können die beiden nicht mitkommen?“, fragte sie, denn immerhin waren sie extra ins Hotel gekommen, um sie abzuholen.
    „Nein“, erwiderte Alessandro knapp. „Ihnen würde das Restaurant nicht gefallen, in dem ich einen Tisch reserviert habe.“
    „Ach so“, brachte Laura nur heraus, denn sie wurde wieder von jenem Gefühl erfüllt, das sie auch kurz zuvor bei seiner Ankunft verspürt hatte. Bereitwillig ließ sie sich hinausführen.
    Während Alessandro neben ihr im Taxi Platz nahm, hatte Laura das Gefühl, als würde in ihrem Innern etwas flattern. Als er ihr einen Blick zuwarf, sahen sie einander einen schier unendlichen Moment lang in die Augen.
    Laura wusste, dass sie auch heute wieder sehr gut aussah. Nach Stephanies Anruf war sie aufgestanden und hatte festgestellt, dass außer dem Koffer, den sie aus England mitgebracht hatte, noch ein weiterer in ihrem Hotelzimmer stand. Er war voller wunderschöner Designer-Outfits gewesen. Laura hatte sie alle begeistert betrachtet und sich schließlich für das Etuikleid entschieden. Dann hatte sie das Beautycase, das ebenfalls in dem Koffer gewesen war, mit ins Badezimmer genommen und ein wenig mit dem Inhalt herumexperimentiert.
    Und Alessandros Gesichtsausdruck zeigte ihr, dass ihre Experimente offenbar erfolgreich gewesen waren. „Es ist wie ein Wunder, stimmt’s?“, sagte sie, als könne sie ihr Glück noch immer nicht ganz fassen. Alessandro nickte langsam. Dann hob er zögernd an: „Wegen letzter Nacht …“ Laura lehnte sich zu ihm hinüber und umfasste sein Kinn. Einem spontanen Gefühl folgend, küsste sie ihn. Und dann brachte sie mit einem einzigen Wort alles für ihn in Ordnung. Und auch für sie.
    „Danke“, sagte sie nur.
    Sie aßen in einem Restaurant auf der anderen Seite des Tiber. Die gewundenen altmodischen Sträßchen und die Plätze waren voller Touristen, aber Laura war begeistert. Auch das Mittagessen, bestehend aus einer riesigen Portion Spaghetti mit Tomatensoße und Tafelwein, gefiel ihr.
    In dem Restaurant war niemand, der Alessandro kannte. Und darüber war er sehr froh, denn er wollte Laura ganz für sich haben.
    „Ich kann gar nicht glauben, dass ich dachte, du wärst dick“, platzte er plötzlich heraus. Sie warf ihm einen verschmitzten Blick zu, den er ihr gar nicht zugetraut hätte.
    „Wenn ich so weitermache, werde ich bestimmt bald dick. Aber bis dahin werde ich es genießen.“
    Aber bis dahin werde ich es genießen …
    Die Worte schienen zwischen ihnen nachzuhallen. Doch keiner von ihnen sagte etwas dazu. Stattdessen erzählte Alessandro ihr einiges über Rom, und Laura hörte aufmerksam und interessiert zu. Nach dem Essen spazierten sie ein wenig umher, bevor er ein Taxi herbeiwinkte und mit ihr von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten fuhr: Vom Castello Sant’ Angelo –

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