Verfuehrung Auf Hoher See
ins Bett zu bekommen …
Als er dann endlich so weit war, hatte er völlig die Beherrschung verloren und zum ersten Mal Sex ohne Schutz gehabt. Und da die Möglichkeit bestand, dass sie schwanger geworden war und er die Reederei ihres Großvaters unbedingt übernehmen wollte, hatte er Selina einen Heiratsantrag gemacht. Überglücklich hatte sie diesen angenommen. Höchst zufrieden hatten auch sein Vater und Mark Stakis die Entwicklung der Dinge begrüßt. Damals war Rion davon überzeugt gewesen, dass er in jeder Hinsicht das Richtige getan hatte. Irgendwann wünschte er sich einen Sohn und Erben, und bei der unberührten Selina konnte er sicher sein, dass er der Vater war.
Irgendwie musste sie dann von dem Deal erfahren haben. Das erklärte wohl auch, warum sie ihn mit einem anderen Mann betrogen hatte. Wie naiv sie gewesen war, als sie geheiratet hatten – so offen und rückhaltlos in ihrer Hingabe! Die ersten Erfahrungen mit der Liebe mussten sie überwältigt haben. Für ihn wiederum war Selina eine erfrischende Abwechslung nach den Frauen gewesen, mit denen er zusammengekommen war. War es da nicht sogar verständlich, dass sie verletzt und erbost reagiert hatte, als sie erfahren musste, dass ihr Mann sie aus geschäftlichen Gründen geheiratet hatte? Da hatte sie sich auf ihre Weise gerächt …
Dennoch stand eins fest: Sie hatte ihn hintergangen. Erst mit dem Gärtnerjungen, dann mit ihren Scheidungstricks. Das würde er ihr nie verzeihen. Jetzt war er am Zug. Er würde sie dazu bringen, wieder mit ihm zu schlafen. Und zwar sehr bald!
Selina lehnte sich an eine Säule des Bogengangs und blickte auf den Inselvorsprung hinaus. Mit dem Pavillon waren zu viele Erinnerungen verbunden. Sie wollte sich konzentrieren, um schleunigst wieder von hier fortzukommen.
„Ich will keinen Ärger machen und möchte die unerträgliche Situation so schnell wie möglich beenden“, sagte sie schließlich. Das Rascheln der Kissen sagte ihr, dass Rion auf dem Tagesbett saß, doch sie blickte weiter auf die Landschaft hinaus. „Meine einzige Sorge gilt Anna und ihrer Familie. Wie gesagt, du kannst deine Aktien zurückkaufen …“
„Genug, Selina“, unterbrach er sie sachlich. „Ich bewundere dein herrliches langes Haar, aber zu deinem Rücken möchte ich nicht sprechen. Komm her und setz dich. Wir sollten dein Problem vernünftig und wie Erwachsene angehen.“
Du bist mein Problem, Rion. Selina atmete einige Male tief durch. Jetzt ganz ruhig bleiben! Dummerweise brauchte sie seine Zustimmung für das, was sie Anna zugedacht hatte. Langsam drehte sie sich um …
Ihr stockte der Atem. Rion hatte Jackett und Krawatte abgelegt und die obersten Hemdknöpfe geöffnet, sodass sein gebräunter Hals und seine Brusthaare zu sehen waren. Die langen Beine hatte er entspannt ausgestreckt … ein Mann, so sexy wie die Sünde.
Noch beunruhigender war der Ausdruck in seinen dunklen Augen.
„Ich habe nicht vor, dich anzufallen, Selina.“ Der erfolgsgewohnte Frauenkenner verstand es, Gedanken zu lesen! „Du kannst dich also beruhigt setzen. Soweit ich mich erinnere, warst du beim letzten Mal hier alles andere als argwöhnisch – sondern sehr willig.“
Er spürte, dass sie Angst hatte.
Selina riss sich zusammen und wählte ihre Worte jetzt sehr vorsichtig. „Da war ich über beide Ohren in dich verliebt und dumm und unerfahren“, gab sie zögernd zu. Wenn Rion ihrem Vorschlag zustimmen sollte, war es klüger, sich nicht über Bagatellen zu streiten. Widerstrebend setzte sie sich möglichst weit von ihm entfernt aufs Tagesbett. „Aber damit wir uns richtig verstehen. Ich bin älter und vorsichtiger geworden. Also gut. Reden wir übers Geschäftliche.“
Nur nicht anmerken lassen, wie aufgewühlt sie war! Hier im Pavillon hatten sie sich zum ersten Mal geliebt. Danach hatte Rion ihr den Heiratsantrag gemacht. Und verliebt, wie sie gewesen war, hatte sie diesen angenommen. Erst später war ihr klar geworden, dass Rion sie generalstabsmäßig verführt und geheiratet hatte. Inzwischen wusste sie mehr über Sex, als ihr lieb sein konnte.
„Dumm warst du nie, Selina … eher das Gegenteil. Nur wenige haben mich ausgetrickst. Aber du hast es geschafft.“ Er warf ihr einen bedeutsamen Blick zu. „Hier mit dir zu sitzen ruft starke Erinnerungen wach. Nie werde ich vergessen, wie wir das erste Mal miteinander geschlafen haben. Du hast dich mir so rückhalt- und hemmungslos hingegeben, dass es mich völlig um den Verstand
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