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Verfuehrung Auf Hoher See

Verfuehrung Auf Hoher See

Titel: Verfuehrung Auf Hoher See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
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gedient hatten, war die Wirtschafterin in seinem Testament nicht einmal erwähnt worden. Wenn sie das hörte, würde sie maßlos verletzt sein. Die arme Frau durfte auf keinen Fall erfahren, was für ein undankbarer Mensch Mark Stakis war. Selina war entschlossen, alles zu tun, um die Wirtschafterin finanziell abzusichern, wie diese es verdiente.
    Selina war Alleinerbin. Sie sollte nicht nur einen Teil der Hinterlassenschaft bekommen, wie sie angenommen hatte. Vielleicht hatte ihr Großvater sie gut genug gekannt, um vorauszusetzen, dass sie sich um Anna kümmern würde. Das änderte jedoch nichts an der Tatsache, dass er auch hier gelogen hatte.
    Eigentlich war das Ganze ein zweischneidiges Schwert. Größere Vermögenswerte hatte Mark Stakis nicht mehr besessen, und das vorhandene Geld war so angelegt, dass es sie teuer zu stehen kommen konnte. Wie der Anwalt ihr klarzumachen versuchte, hatte ihr Großvater in den letzten Jahren viel Geld durch Online-Glücksspiele und riskante Investitionen verloren: Aktien, Pokern, Sportwetten seien praktisch das Einzige gewesen, was ihn in letzter Zeit noch interessiert habe. Folglich sei das Haus in Athen vor langer Zeit verkauft worden, und die Villa auf der Insel sei bis unters Dach mit Hypotheken belastet. Zuletzt habe Mark Stakis’ Einkommen nur noch aus der halbjährlich ausgeschütteten Dividende seiner Moralis-Aktien bestanden, über die glücklicherweise Orion Moralis die Kontrolle besitze, wie der Anwalt betonte.
    Glücklicherweise …
    Selina war alles andere als glücklich. Sie konnte es einfach nicht fassen. Doch sie hatte den triumphierenden Ausdruck in Rions Augen gesehen und wusste, dass der Anwalt sie korrekt informiert hatte. Irgendwie musste sie mit der Situation fertig werden. Tapfer verdrängte sie ihre Wut und ging im Geiste die Möglichkeiten durch, die ihr blieben. Es waren erschreckend wenige.
    Beherrscht bot sie Rion an, die Aktien ihres Großvaters zurückzukaufen, um Annas Lebensunterhalt sicherstellen zu können. Die Haushälterin brauchte nicht zu erfahren, dass man sie übergangen hatte.
    Doch das lehnte Rion ab. Darüber könnten sie später reden, ließ er Selina wissen.
    Zuversichtlich bemerkte Kadiekis, dass sie sich schon irgendwie einigen würden. Er müsse die Besprechung nun allerdings leider abbrechen, weil sein Hubschrauber warte. Rion solle sich mit ihm in Verbindung setzen, sobald sie eine Einigung erzielt hätten. Dass der Mann sie einfach überging, brachte Selina nur noch mehr auf.
    Alle griechischen Männer scheinen Chauvis zu sein, dachte sie verbittert, während sie den Anwalt aus der Villa begleitete. Immer noch schockiert über das, was sie gerade erfahren hatte, verfolgte sie, wie Kadiekis über den Rasen zum Hubschrauber ging und einstieg.
    Sobald dieser abgehoben hatte, wandte Selina sich um, um in die Villa zurückzukehren.
    Rion lehnte lässig in der Haustür und beobachtete sie mit zusammengekniffenen Augen.
    „Ich finde, es wird Zeit, dass wir uns aussprechen, Selina Taylor“, redete er sie ironisch mit dem im Testament benutzten Namen an.
    Das verflixte Testament …
    Selina presste die Lippen zusammen, um nicht aus der Rolle zu fallen. Schweigend wollte sie die Eingangshalle durchqueren, aber Rion nahm ihren Arm und zog sie zum rückwärtigen Teil der Villa.
    „Lass mich los!“ Sie versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien. „Du wusstest von Anfang an Bescheid!“, schleuderte sie ihm empört entgegen.
    „Mich anzufauchen hilft dir auch nicht weiter, Selina. Nur ich kann dir jetzt helfen.“ Nachsichtig lächelte er. „Das solltest du dir besser merken.“
    Selina gab es auf, sich zu wehren. Ob es ihr passte oder nicht, wenn sie Anna helfen wollte, musste sie Rion dazu bringen mitzuspielen. „Vielleicht hast du recht“, erklärte sie gefasst. „Entschuldige.“ Sich mit dem mächtigen Orion Moralis anzulegen brachte sie tatsächlich nicht weiter.
    „Entschuldigung angenommen.“
    Beherrscht erwiderte sie: „Ich stand unter Schock. Es kommt schließlich nicht alle Tage vor, dass einer Vierundzwanzigjährigen plötzlich ein Vormund vor die Nase gesetzt wird.“
    „Das ist verständlich.“ Schulterzuckend ließ Rion ihren Arm los. „Sicher möchtest du nicht, dass Anna uns hört, ehe wir eine vernünftige Lösung gefunden haben. Gehen wir einige Schritte spazieren. Der Pavillon ist nicht weit von hier entfernt. Wenn ich mich recht erinnere, sind wir dort völlig ungestört.“
    Obwohl Selina wütend war,

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