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Verfuehrung Auf Hoher See

Verfuehrung Auf Hoher See

Titel: Verfuehrung Auf Hoher See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
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zur Ruhe kommen ließ, seit er Selina in der Nacht im weißen Bikini beobachtet hatte. Ein Bild drängte sich ihm auf: Selina im weißen Slip und Baumwoll-BH. Wie Seide hatte ihre Haut sich damals angefühlt, als er sie nackt ausgezogen hatte. Hier auf der Insel. Ein seltsames Gefühl beschlich ihn. Bedauern?
    Nein. Er schob den Gedanken von sich. Auf Gefühle gab er nichts. Er begehrte Selina einfach und war entschlossen, sie wieder zu besitzen. So oder so. Egal, wie er das schaffte. Es musste nur bald sein.
    „Das werde ich tun“, erwiderte er. „Und da du im Moment solo zu sein scheinst, dachte ich, du hättest vielleicht Lust, eine Weile Gast auf meiner Jacht zu sein. Um der alten Freundschaft willen.“ Sanft strich er ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. „Du bist kein Teenager mehr, Selina, sondern eine wunderschöne Frau, die mir über alle Maßen gefällt“, setzte er sinnlich hinzu. „Wir fühlen uns immer noch stark zueinander hingezogen und könnten viel Spaß miteinander haben. Was meinst du?“
    Gespannt beobachtete er sie. Unter anderen Umständen hätte Selina die Einladung vielleicht angenommen. Doch wie die Dinge lagen, würde sie wohl ablehnen. Sie zeigte keine Regung, blinzelte nicht einmal.
    „Der Tod deines Großvaters dürfte dich sehr mitgenommen haben“, fuhr er nachsichtig fort. „Da würde es dir guttun, dich auf einer zweiwöchigen Kreuzfahrt zu erholen. Und wir könnten uns wiederentdecken.“
    Immer noch keine Antwort. Warum reagierte sie nicht? Rion stellte fest, dass sein Angebot nicht ankam.
    „Danke, aber ich habe kein Interesse“, erwiderte Selina höflich, und ihre sonst so ausdrucksvollen Augen wirkten seltsam glanzlos.
    Seit der ersten Begegnung hatten sie sich unwiderstehlich zueinander hingezogen gefühlt. Daran hatte sich in all den Jahren nichts geändert. Er hatte es gespürt, als er Selina in den Armen gehalten, ihr in die Augen gesehen hatte. Doch jetzt begegnete sie ihm gleichgültig. Wieso? Das war ihm bisher bei keiner Frau passiert.
    Frustriert presste er die Lippen zusammen. Am liebsten hätte er Selina geschüttelt … aber eigentlich wollte er nur eins mit ihr sein.
    Nachdem er mit dem Anwalt gesprochen hatte, wusste er, dass die Dinge für ihn günstig standen. Warum sollte er ihre Situation nicht ausnutzen? Seine ach so unschuldige Frau hatte ihn betrogen und ausgetrickst – das ließ er niemandem durchgehen. Jetzt konnte er sich rächen.
    „Denk darüber nach, Selina“, riet er ihr freundlich. „Ich warte. Vielleicht siehst du ein, dass es gut für dich wäre.“
    Er würde sie wieder zu seiner Geliebten machen, sie andere Männer vergessen lassen und es genießen … bis er ihrer überdrüssig wurde und sie endgültig fallen ließ.
    In Rions Augen erschien ein seltsamer Ausdruck, sein drohender Unterton entging ihr nicht. Was kümmerte sie das? „Warte lieber nicht zu lange“, erwiderte Selina spöttisch. Rion war ihr gleichgültig. Stolz wandte sie sich ab. Was er tat oder sagte, interessierte sie nicht.
    Doch ehe sie davongehen konnte, hielt Kadiekis sie zurück.
    „Selina, meine Liebe … und Rion.“ Der Anwalt nickte ihm zu. „Schön, zu sehen, dass Sie sich so gut verstehen. Das dürfte alles sehr viel einfacher machen.“
    Einfacher? Was? Selina blieb keine Zeit, darüber nachzudenken, denn er sprach bereits weiter.
    „Ich möchte Sie nicht drängen, Selina, aber in einer knappen Stunde landet mein Hubschrauber. Wenn wir also gleich ins Arbeitszimmer Ihres Großvaters gehen könnten, würde ich Ihnen sein Testament erläutern und etwaige Fragen beantworten.“
    „Ja, gut. Ich hole Anna“, erbot sie sich.
    „Das ist nicht nötig. Sie können ihr alles später berichten.“
    Der Anwalt wirkte etwas unbehaglich, als er ihren Arm nahm. Und es überraschte sie, dass er ihren Exmann bat mitzukommen. So entging ihr das triumphierende Aufblitzen in Rions Augen, als Kadiekis sie ins Arbeitszimmer führte.

3. KAPITEL
    Der Anwalt setzte sich an Mark Stakis’ mächtigen Schreibtisch, während Rion sich mit einem Platz auf der alten Ledercouch an der Wand begnügte. Selina ignorierte ihn und entschied sich für den Sessel Kadiekis gegenüber. Immer noch fragte sie sich, warum ausgerechnet Rion bei der Testamentsverlesung dabei sein sollte und Anna nicht.
    Eine halbe Stunde später war das Rätsel gelöst. Selina tobte innerlich. Wieder hatte ihr Großvater sie belogen …
    Nachdem Anna und ihr verstorbener Mann dem Alten jahrzehntelang treu

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