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Verfuehrung auf Italienisch

Verfuehrung auf Italienisch

Titel: Verfuehrung auf Italienisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven
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Villa Rosa gesehen hatte.
    "Das ist Guidos Onkel, der Conte di Mantelli. Onkel, darf ich dir Chiara Marriot vorstellen.
    Sie ist meine Gesellschafterin."
    "Es ist mir eine Ehre, Signorina. Noch dazu eine lang erwartete."
    Der Händedruck des Conte war fest und warm. "Ich habe schon viel von Ihnen gehört."
    "Ich kann mir nicht vorstellen, was der Marchese über mich zu berichten hatte. Er kennt mich ja kaum." Der Conte blickte sie erstaunt an.
    "Guido? Aber nein, ich meinte Ihre Patentante, Signora Andreati. Sie hat mir von Ihnen erzählt."
    Das nennt man ein Eigentor schießen, dachte Clare ärgerlich. Noch dazu in der allerersten Spielminute. Bis jetzt hatte sie Guido, der beim Fenster stand, bewusst ignoriert, aber jetzt spürte sie sein amüsiertes Lächeln geradezu körperlich. Erleichtert ließ sie sich von Paola Tonio Lerucci vorstellen. Tonio war jünger, als sie ihn sich vorgestellt hatte, mittelgroß und nicht gerade auffällig attraktiv, aber sein charmantes Lächeln ließ sein Gesicht sehr sympathisch wirken.
    "Ich freue mich, Sie kennen zu lernen, Signorina. Lassen Sie mich Ihnen Kaffee einschenken." Guido hatte mittlerweile seinen Platz am Kopfende des Tisches eingenommen, und Clare kam neben dem Conte zu sitzen.
    "Nun, Signorina, wie gefällt Ihnen die Villa Minerva? Oder ist es noch zu früh, Sie danach zu fragen?"
    "Ich finde sie hinreißend." Sie sah zu der Decke mit den Fresken auf. "Das muss alles sehr alt sein, aber die Malereien sind in einem ausgezeichneten Zustand."
    "Genau vierhundert Jahre", bestätigte der Conte stolz. "Sie wurden restauriert, wie so viele alte Schätze in diesem Haus." Er wandte sich an den Marchese. "Ich erkläre Signorina Marriot gerade, wie viel Mühe du dir mit dem Erhalt des Familienerbes gibst. Dein Sohn wird sich glücklich schätzen können."
    Clare sah, wie Paola mit böse gerunzelter Stirn aufblickte, und stellte hastig eine Frage nach der Geschichte des Hauses, auf die der Conte mit viel Begeisterung einging.
    Der Conte war ein anregender Gesprächspartner und ein sehr sympathischer Mann, und schon bald vergaß Clare ihre Nervosität und genoss die Unterhaltung. Sie erfuhr, dass er mit Guidos Tante verheiratet gewesen und nun seit fünf Jahren Witwer war.
    "Leider hatten wir keine Kinder", erzählte er. "Deshalb war Guido immer mehr als nur ein Neffe für uns." Er lächelte. "Er hält die Familientradition sehr bewusst hoch. Nur mit einem lässt er sich mehr Zeit, als sein Vater es gewünscht hätte: mit seiner Heirat."
    Clare kaute an ihrer Lippe. "Vielleicht wartet er darauf, dass die Braut erwachsener wird", meinte sie hölzern. "Oder er will sicher sein können, dass sie die eine Frau ist, die sein Leben ausfüllen wird", erwiderte der Conte sanft. "Er sagt ja immer, dass seine Ehe so glücklich sein soll wie die seiner Eltern."
    Warum will er dann Paola heiraten? schoss es Clare durch den Kopf, aber sie sagte nichts.

    Nach dem Frühstück belegte Paola sie sofort mit Beschlag, unter dem Vorwand, ihr die Gärten zeigen zu wollen. "Einverstanden", sagte Clare. "Aber danach werden wir uns an die Arbeit machen. Schließlich bin ich hier, um Ihnen Englischunterricht zu geben."
    Paola kicherte. "Aber das werde ich doch nie brauchen, das wissen Sie doch. Fabio spricht nur Italienisch, also brauchen Sie mir auch nicht wirklich Unterricht zu geben."
    Clare erwiderte vorerst nichts, nahm sich aber fest vor, Paola auf den Boden der Realität zu holen. Und während sie sich von ihr durch die wunderbar gepflegten Gärten führen ließ, stellte sie Fragen: Wie verdiente Fabio seinen Lebensunterhalt, wo würde das junge Paar nach der heimlichen Heirat leben, wie gedachten sie die Rechnungen zu zahlen?
    Doch Paola ließ sich durch solche Kleinigkeiten nicht aus der Ruhe bringen.
    "Nur unsere Liebe ist wichtig", erklärte sie schwärmerisch. "Und in ein paar Jahren habe ich ja genug Geld. Ich muss Guido nur dazu kriegen, dass er es mir schon früher gibt."
    Clare hob zweifelnd die Augenbrauen. "Nachdem Sie einen Narren aus ihm gemacht haben und mit Fabio durchgebrannt sind?"
    Sie schüttelte den Kopf. "Ich würde mich nicht darauf verlassen. "Aber er wird vermeiden wollen, dass alle Welt erfährt, dass ich einen Narren aus ihm gemacht habe", trumpfte Paola auf. "Um seinen Stolz zu wahren, wird er alles tun, was ich von ihm verlange." Immerhin konnte man dem eine gewisse, wenn auch verdrehte Logik nicht absprechen.
    "Nun, ich wünsche Ihnen, dass sich alles zum Besten

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