Verfuehrung auf Italienisch
Paola abfällig. "Früher hat er Polo gespielt."
"Sie reiten nicht?" Paola schüttelte sich theatralisch. "Nein! Und ich spiele auch kein Tennis, obwohl Guido will, dass ich es lerne."
Clare lächelte. "Es ist ein tolles Spiel. Es würde Ihnen bestimmt Spaß machen."
"In der heißen Sonne herumrennen? Nein danke. Aber manchmal gehe ich im Pool schwimmen." Vielleicht hatte der Marchese gar nicht so Unrecht gehabt, wenn er Paola Disziplin und Durchhaltevermögen absprach. Nachdenklich folgte Clare dem jungen Mädchen über die Galerie.
"Und Sie? Spielen Sie Tennis und reiten und machen ausgedehnte Spaziergänge?"
Auf Clares zustimmendes Nicken schnaubte Paola laut. "Und das gefällt Ihnen? Das werde ich nie verstehen. Aber das ist gut, dann können Sie Guido Gesellschaft leisten, und ich habe endlich Ruhe."
So war das aber nicht geplant, dachte Clare entsetzt und wollte dies gerade laut verkünden, als Paola ausrief: "Das ist Ihres", und schwungvoll eine Tür öffnete.
Und Clare trat in das größte und schönste Schlafzimmer ein, das sie je gesehen hatte. Ein riesiges Bett stand in der Mitte des Raumes. Die Tagesdecke, die Bezüge des kleinen Sofas und der Sessel sowie die langen Vorhänge vor den hohen Fenstern, die auf einen Balkon mit schmiedeeisernem Gitter führten, waren aus elfenbeinfarbener Seide, mit goldenen Fäden durchwirkt, was einen wundervollen Kontrast zum dunklen Holz der Möbel bildete. Der angenehm kühle Marmorfußboden wurde von einem dicken, in Grün- und Goldtönen gehaltenen Teppich bedeckt. Das angrenzende Bad war luxuriös in Grau und Silber gehalten, und blütenweiße, flauschige Handtücher mit dem eingestickten Familienwappen der Bartaldis und erlesene Pflege-Accessoires warteten auf ihren Benutzer.
"Mein Zimmer liegt weiter unten den Gang entlang, und für Signora Andreati ist das Zimmer neben Ihrem vorbereitet", erklärte Paola. "Glauben Sie, dass Sie sich hier wohlfühlen werden?"
Clare atmete erst mal tief durch. "Mehr als das. Es ist wunderschön."
Paola zuckte ungerührt die Schultern. "Es ist altmodisch. Antiquato.Aber Guido weigert sich, irgendetwas zu ändern." Dann strahlten ihre Augen plötzlich. "Meine Stiefmutter in Rom hat eine wunderbare Wohnung. Alles ist modern und so elegant." Sie seufzte schwärmerisch.
"Wenn Sie etwas brauchen", sie deutete auf eine Klingelschnur, die neben dem Bett herunterhing, "ziehen Sie einfach daran. Filumena, eines der Mädchen, wird dann erscheinen.
Guido will, dass es Ihnen hier an nichts fehlt." Sie zog einen Schmollmund. "Man kann über Guido sagen, was man will, aber dass er ein schlechter Gastgeber sei, kann man ihm sicherlich nicht vorwerfen. Ich bin froh, dass er Sie so früh mitge bracht hat. Dann können wir zusammen frühstücken." An der Tür drehte sie sich noch einmal um. "Später werden wir dann reden", meinte sie verschwörerisch. "Pläne machen. Ciao." Und damit ließ sie Clare sprachlos zurück. Paola dazu zu bringen, ihre Zukunft selbst zu bestimmen, war eine Sache, aber mit ihr zu konspirieren, vor allem, wenn Fabio im Spiel war, war eine ganz andere Sache.
Ich werde sehr, sehr vorsichtig sein müssen, dachte Clare. Aber erst einmal würde sie den Moment auskosten. Sie sah sich wieder bewundernd im Zimmer um, und dann warf sie sich mit einem leisen Jauchzer bäuchlings auf das luxuriöse Bett. Sie drehte sich auf den Rücken, die Arme weit ausgebreitet, und sah hinauf an den seidenen Himmel, der das Bett überdachte.
So muss es sein, wenn man auf einer Wolke schwebt, dachte sie schwärmerisch. Ein Klopfen an der Tür brachte sie zurück auf die Erde. Das war sicher Filumena mit ihrem Koffer.
"Herein", rief sie, und als die Tür sich öffnete, sagte sie: "Bitte stellen Sie meinen Koffer bei dem Cassetone ab, Filumena. Ich werde später selbst auspacken. “
"Ganz wie Sie wünschen, Signorina." Die amüsierte Stimme gehörte keineswegs einem weiblichen Wesen. Mit einem Ruck setzte Clare sich auf und zog hastig ihren Rock gerade.
Das Blut schoss ihr in die Wangen, als Guido in den Raum trat und ihren Koffer bei der Kommode abstellte.
"Verzeihen Sie, wenn ich Sie erschreckt habe", hob er an. "Ich wollte mich persönlich um Ihr Gepäck kümmern, damit ich auch gleichzeitig sehen kann, ob alles zu Ihrer Zufriedenheit ist."
Clare schluckte. "Ja, natürlich, es ist alles wunderbar", stammelte sie. Er kam zu ihr und blieb vor dem Fußende des Bettes stehen.
"Das Bett gefällt Ihnen." Es war eine Feststellung, keine
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