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Verfuehrung auf Italienisch

Verfuehrung auf Italienisch

Titel: Verfuehrung auf Italienisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven
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gestellt wird. Ich habe die Beherrschung verloren. Ich hatte Ihnen versichert, dass Sie, wenn Sie herkämen, sicher sein würden, und ich habe diese Abmachung nicht eingehalten. Dafür bitte ich Sie um Verzeihung."
    "Sie müssen sich nicht entschuldigen", erwiderte sie mit ruhiger Stimme. "Sie haben Ihren Standpunkt sehr deutlich gemacht. Und mich trifft ebenso Schuld. Auch ich habe die Beherrschung verloren." Sie brachte sogar ein kleines Lächeln zustande. "Wie Sie bereits sagten, es war ein Fehler. Aber er braucht sich nicht zu wiederholen. Wir können so tun, als wäre es nie geschehen."
    "Können Sie das, Chiara?" fragte er leise. "Können Sie sich selbst so belügen? Ich glaube nicht. Und ich glaube auch nicht, dass meine Erinnerung sich um diese Erfahrung bringen lässt."
    Sie ballte die Fäuste. "Bitte, signore, machen Sie nicht mehr daraus, als es ist. So etwas kommt vor, wenn Männer und Frauen zusammen arbeiten." Sie zuckte verlegen die Schultern.
    "Das ist eben Berufsrisiko."
    "Nicht in meinem Betrieb", widersprach er unwillig.
    Sie schluckte. "Dann sollten wir uns darauf einigen, dass wir uns beide unmanierlich benommen haben und dass wir in Zukunft auf eine professionellere Umgangsform achten."
    Sie zögerte. "Es sei denn, Sie wünschen, dass ich gehe."
    "Nein", erwiderte er. Dann streckte er die Hand aus. "Auf einen Neuanfang, Chiara?"
    Sie sah auf die dargebotene Hand, und schließlich legte sie ihre Finger in seine. Eine kurze, unpersönliche Berührung. Mehr kann und darf ich nie erwarten, sagte sie sich bedrückt. Mit gespielter Heiterkeit meinte sie laut: "Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden, Marchese ..."
    "Gehen Sie in Frieden, Signorina." Es war die Antwort auf ihre steife Abschiedsformel, und der amüsierte Ton war ihr nicht entgangen.
    "Übrigens", hörte sie ihn hinter sich sagen, "ich entschuldige mich nicht für das Kleid.
    Warum sollte ich, wenn Sie so wunderschön darin aussehen? Ein wahrer Traum."
    Seine Worte jagten ihr einen Schauer über den Rücken. Eine unendliche Sehnsucht stieg in ihr auf, das Verlangen, zu ihm zu gehen, wie hoch auch immer der Preis sein mochte, den sie dafür zahlen müsste.
    Sie verdrängte die Tränen, die in ihren Augen brannten. "Sie spielen nicht fair, Signore", sagte sie rau, ohne sich zu ihm umzudrehen. "Hat Ihnen das schon mal jemand gesagt?"

    "Sehr viele sogar, Mia Cara. Und man wird Ihnen auch berichten, dass ich immer spiele, um zu gewinnen."
    "Dann können Sie von Glück sage n, dass Paola Ihr Siegerpreis ist und nicht ich, signore", gab sie kühl zurück. "Denn bei mir würden Sie verlieren."
    Mit zitternden Knien ging sie zum Haus zurück und flüchtete in die Sicherheit ihres Zimmers.

    Clare wollte ruhen, auf das große Bett sinken und die Welt für eine Weile vergessen, aber umsonst. Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt, und jedes Mal, wenn sie die Augen schloss, sah sie Guidos Gesicht vor sich. Es war unmöglich, ihm zu entfliehen. Mit einem lauten Stöhnen schwang sie die Beine vom Bett und ging ins Bad. Eine kalte Dusche würde ihr gut tun, würde ihr die Fantasien und Traumgespinste von geflüsterten Liebesworten, leisem Gelächter und verschwitzten Körpern, die sich in perfekter Harmonie bewegten, austreiben.
    Sie stellte sich unter den kalten Wasserstrahl, bis sie nichts anderes mehr hörte als das Rauschen des Wassers. Dann stellte sie das Wasser ab, nahm sich eines der bereitgelegten Handtücher und rieb sich energisch, fast wütend trocken, bis ihre Haut prickelte. Sie wickelte das Handtuch um ihren Körper und ging zum Fenster, schaute hinaus auf die sanften Hügel, auf denen die hohen, geraden Zedern wie Türme in den Himmel ragten.
    Zwischen diesen Bäumen gab es Schatten. Und einen Platz, an dem sie allein sein könnte, ohne das Gefühl zu haben, ersticken zu müssen. Sie musste ihre Gedanken ordnen, bevor sie Paola gegenübertrat. Ein Spaziergang würde ihr helfen.
    Schnell zog sie Shorts und eine Bluse über, setzte den breitrandigen Strohhut auf und schlich sich aus ihrem Zimmer.
    Heute bei der Kapelle war ihr ein Tor in der dahinter liegenden Mauer aufgefallen, das, wie es schien, hinaus auf die Hügel führte. Dahin wollte sie gehen.
    Die verrosteten Angeln quietschten protestierend, als Clare das Tor aufzog und hindurchschlüpfte.
    Schon bald stand sie im Schatten der Zedern auf dem Hügel, der jetzt steil anstieg. Stufen waren in den steinigen Grund eingelassen, und ein Seil diente als eine Art Geländer,

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