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Verfuehrung auf Italienisch

Verfuehrung auf Italienisch

Titel: Verfuehrung auf Italienisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven
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an dem man sich festhalten konnte.
    Sie begann die Stufen emporzusteigen, und erst als sie für eine Atempause anhielt und sich umdrehte, bemerkte sie, wie hoch sie schon über dem Tal war. Die Villa Minerva wirkte von hier oben wie ein Puppenhaus, eingeschmiegt in den Schutz der Hügel.
    Wie wunderschön das alles aussieht, dachte sie, und wie sehr sie das alles in der kurzen Zeit hier ins Herz geschlossen hatte.
    Entschlossen wandte sie sich ab und stieg weiter hinauf. Die Neugier hatte sie gepackt, sie wollte wissen, wohin diese Stufen führten.
    Irgendwie hatte sie das unwirkliche Gefühl, dass diese Stufen, die übrigens den Anschein hatten, regelmäßig benutzt zu werden, nie aufhören würden, doch schon wenige Minuten später endeten sie auf einem Plateau, von dem zwei Pfade in verschiedene Richtungen führten.
    Welchen sollte sie nehmen? "Immer diese schwierigen Entscheidungen", murmelte sie spöttisch vor sich hin, doch dann wurde ihr die Entscheidung mehr oder weniger durch ein Geräusch abgenommen: Aus der einen Richtung hörte sie das Rauschen von Wasser, und dahin wandte sie sich.
    Der Zedernwald lichtete sich, und wenig später trat sie ins Sonnenlicht. Das Plateau lief in eine saftige grüne Wiese aus, an deren Ende sich eine hohe massive Felswand aus dem Boden schob. Und da war auch das Wasser, dessen Rauschen sie gehört hatte: Ein kräftiger Quell sprudelte aus der Felswand und verschwand wieder in einer tiefen Spalte am Fuße der Wand.

    Und dann plötzlich sah sie sie, in einer aus dem Felsen gehauenen Nische _ die Statue einer Frau. Sie schien seit Jahrhunderten dort auf sie gewartet zu haben, in ihrem langen Gewand, dem Helm, auf dem eine Eule saß, und dem Speer in der Hand. Selbst die groben Konturen nahmen der Statue nichts von ihrer Ausdruckskraft, als sie aus ihren steinernen Augen auf das sterbliche Wesen blickte, das der Zufall zu ihrem Schrein geführt hatte.
    "Minerva, die Göttin der Weisheit, Beschützerin Roms und des Handwerks."
    Clare schreckte zusammen, als sie die leise gesprochenen Worte vernahm. Guido trat aus dem Schatten der Bäume hervor und stellte sich neben sie.
    "Und der größte Schatz meiner Familie", fügte er hinzu. "Nichts ist mit dieser Statue zu vergleichen." Er lächelte. "Ich wusste, dass sie Sie rufen würde."
    Clares Puls raste immer noch, vor Schreck und weil er so nahe bei ihr stand. "S ind Sie mir gefolgt?"
    "Nein, ich war vor Ihnen hier. Aber als ich Sie kommen hörte, zog ich mich zurück. Ich wollte, dass Sie sie selbst entdecken."
    "Ich wollte nur ein wenig spazieren gehen", rechtfertigte Clare sich. "Ich wollte nicht in Ihre Privatsphäre eindringen. Ich wusste ja noch nicht einmal, dass es sie gibt. Auch Ihr Onkel erwähnte nichts von ihr, als er mir die Geschichte der Villa erzählte."
    "Ja, wir reden nicht oft von ihr. Aus Sicherheitsgründen. Und nur wenige Gäste unseres Hauses finden den Weg zu ihr."
    Clare betrachtete die Statue. "Wie alt ist sie wohl?" "Zweitausend, vielleicht auch dreitausend Jahre. Sie war verschüttet unter Steinen und Geröll, aber vor fünfhundert Jahren legte ein Erdbeben sie wieder frei. Und seitdem steht sie dort."
    "Wäre sie in einem Museum nicht sicherer?"
    "Wahrscheinlich. Aber meine Familie hat immer darauf bestanden, ihre Minerva hier in diesem Schrein zu behalten. Der Legende nach wird das Haus Bartaldi so lange bestehen, wie Minerva über es wacht." Er sah sich um. "Das hier ist ihr Zuhause, für immer. Fühlen Sie es nicht, Chiara?"
    Ja, jetzt spürte sie es auch. Es herrschte eine Stille an diesem Ort, die nicht von dieser Welt schien, die aus einer anderen Zeit zu kommen schien ...
    "Ja", flüsterte sie atemlos.
    Sie standen stumm und ließen die Stille auf sich wirken. Nach einer Weile fragte er: "Sollen wir zurück zum Haus gehen?"
    Sofort war sich Clare seiner Nähe wieder bewusst. Sie versteifte sich. "Ich wollte eigentlich noch ein wenig weiter gehen."
    "Das würde ich Ihnen nicht raten. Hier gibt es Wildschweine und Wölfe. Außerdem", er warf einen kritischen Blick auf ihre leichten Sandalen, "sollten Sie für eine Wanderung besseres Schuhwerk tragen. Es gibt hier Schlangen."
    "Oh. In diesem Falle werde ich wohl besser zum Haus zurückgehen."
    "Eine weise Entscheidung", bestätigte er lächelnd. "Minervas Einfluss wirkt also."
    Sie warf ihm einen argwöhnischen Blick zu und machte sich auf den Rückweg, aufmerksam darauf achtend, ob nicht eine Schlange über den Boden kroch.
    Als sie die Stufen

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