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Verfuehrung auf Italienisch

Verfuehrung auf Italienisch

Titel: Verfuehrung auf Italienisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven
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hat er keine andere Wahl. Die Boutiquen werden gerade eröffnet, und er will das selbst beaufsichtigen.
    „Beaufsichtigt er wirklich nur die Boutiquen? Oder hat er noch andere Gründe für seinen Aufenthalt dort?"
    Tonio fühlte sich unwohl in seiner Haut. "Darüber kann ich nichts sagen. Das ist Guidos Privatsache. Es steht mir nicht zu, ein Urteil zu fällen. Guido tut, was er tun muss."
    "Sie sind wirklich sehr loyal."
    "Ebenso wie er. Aber das werden Sie eines Tages selbst herausfinden." Mit einem schiefen Lächeln erhob er sich. "Wären Sie so nett, Paola meine Nachricht zu übermitteln?"

    Nachdenklich ging Clare zum Haus zurück. In den letzten Wochen hatte sie Tonio kennen und schätzen gelernt. Sie mochte ihn. Auf der anderen Seite wunderte sie sich, wieso Guido es zuließ, dass Tonio so viel Zeit mit Paola verbrachte. Tonio kam zum Pool, um Paola zum Schwimmen zu animieren, und er gab ihr Tennisstunden. Abends spielte er Backgammon mit ihr oder tanzte mit ihr, wenn Musik im Salone gespielt wurde.
    Vielleicht will er Paola nur beschäftigen, damit sie nicht wieder vor Langeweile davonrennt, aber alles das sollte eigentlich Guido mit Paola machen, dachte Clare.
    Sie klopfte an Paolas Zimmertür, aber sie bekam keine Antwort. Wahrscheinlich hat sie eine Schmerztablette eingenommen und schläft, dachte sie und wandte sich ab, um in ihr eigenes Zimmer zu gehen.
    Sie ging zu den Fenstern, um die Rollläden, die gegen die Sonne hinuntergelassen waren, ein wenig hochzuziehen und Licht hereinzulassen.
    Sie sah hinüber zu den Hügeln, wo sich Minervas Schrein befand. Während Guidos Abwesenheit war sie oft dorthin gegangen, um auf der ruhigen Lichtung ihren Gedanken nachzuhängen. Auch jetzt wäre sie gern dort, doch die Mittagshitze war einfach zu stark für den Anstieg.
    Doch jemand anders schien der Hitze zu trotzen. Zwischen den Bäumen sah Clare etwas Gelbes aufleuchten, das sich rasch den steilen Pfad empor bewegte.
    Wer mochte das sein? Violetta konnte es nicht sein, sie war mit dem Conte zu einem Mittagessen mit Freunden in der Stadt verabredet.
    Aber Paola ... Ja, Paola hatte heute Morgen ein gelbes Kleid getragen. Paola, die sich angeblich mit Kopfschmerzen auf ihr Zimmer zurückgezogen hatte.

    Clare stöhnte laut. Sie war versucht, das Ganze einfach zu vergessen und Paola ihrer Wege gehen zu lassen, aber das konnte sie nicht. Erstens konnte sie das Mädchen nicht allein lassen, und zweitens wurde sie dafür bezahlt, dass sie auf Paola Acht gab.
    So war sie nicht besonders gut gelaunt, als sie das Eisentor in der Mauer aufzog und sich an den Anstieg machte. Die Hitze war unerträglich, und schon bald musste sie sich bei jeder Stufe, die sie erklomm, überwinden.
    Sie fand Paola vor dem Schrein, den Blick unverwandt auf die Statue gerichtet.
    Offensichtlich hatte Paola geweint.
    Die barsche Frage nach einer Erklärung erstarb auf Clares Lippen, stattdessen fragte sie leise: "Paola? Was ist denn? Was tun Sie hier?"
    "Sie kommen doch auch her", kam es bedrückt zurück. "Sie haben gesagt, es sei friedlich hier oben. Vielleicht muss ich auch manchmal allein sein."
    "Dann muss ich mich entschuldigen", meinte sie leise. "Ich werde zurückgehe n."
    "Nein, warten Sie." Es war wie ein Hilferuf. "Chiara, ich ... Ist es möglich, dass man glaubt, man sei in einen Menschen verliebt, und dass einem dann plötzlich klar wird, dass man sich getäuscht hat, dass man eigentlich die ganze Zeit an jemand anderen gedacht hat?"
    Clare wurde sehr still. "Ja", sagte sie schließlich, "so etwas ist möglich."
    Paola seufzte. "Das hatte ich befürchtet." Sie schwieg eine Weile, bevor sie wieder anhob:
    "Chiara, ich habe mich die ganze Zeit über mit Fabio getroffen. Er war hier in der Villa, er hat sich als Gärtner ausgegeben."
    Clare fiel es wie Schuppen von den Augen. "Marcos Cousin."
    "Sie wussten, dass er es war?"
    Clare schüttelte den Kopf. "Nein, aber ich hätte es wissen müssen. Etwas stimmte nicht mit ihm."
    Paola nickte wild. "Si, etwas stimmte ganz und gar nicht. Er wollte nur mein Geld. Geld, mehr nicht. Erst redete er von Liebe, wie glücklich wir sein würden. Aber dann ... Ständig überlegte er, wie man Geld von Guido bekommen könnte, fragte immer wieder nach meinem Erbe. Und da begann ich zu verstehen, dass er nur das von mir wollte. Gleichzeitig wurde mir bewusst, wen ich wirklich liebte, obwohl ich so lange dagegen gekämpft habe und es mir nicht eingestehen wollte. Aber er ist der einzige Mann, der mich

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